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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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könnten die Umwelt vergewaltigen und das Gesetz der Natur untergraben! Und die ganze Zeit war es kein nuklearer Krieg oder irgendein tödlicher Krankheitserreger, der darauf gewartet hat, uns zu zerstören, sondern wir selbst! Wir sind die Instrumente unserer eigenen Vernichtung! Jeder von uns hat eine geladene Pistole in sich und die radikale Bevölkerungsexplosion hat den Abzug gedrückt. Möge Gott uns beistehen, Louis, aber wir werden uns selbst ausrotten! Bestien des Urwalds! Töten, schlachten, vergewaltigen, plündern! Ein unbewusster, genetischer Drang wird alles beseitigen, was wir erschaffen haben, die Zivilisation ausweiden, die Menschheit wie Vieh abschlachten, weil wir von dem primitiven Drängen überwältigt sind und die menschliche Erinnerung Amok läuft!«
    »Hör mal, Earl«, sagte Louis. »Ich muss gehen, ich muss – «
    »MIT WEM REDEST DU DA DRAUSSEN, EARL?«
    Es war Maureen, Earls Frau. Sie war schwerhörig und schrie alles. Sogar, wenn man sich im selben Raum mit ihr aufhielt. Aber Louis war froh über die Unterbrechung.
    Earl schüttelte den Kopf. »Ich rede mit Louis. Louis Shears von nebenan!«
    »WER?«, rief Maureen durch das Küchenfenster.
    »Louis! Louis von nebenan!
    »LOUIS? IST MICHELLE DA DRAUSSEN?«, rief sie. »ICH HABE GEFRAGT, OB MICHELLE DA DRAUSSEN IST?«
    »Nein, ist sie nicht!« Earl schaute Louis entschuldigend an und hob die Schultern.
    »WAS?«
    »Ich habe gesagt, sie ist nicht da!«
    »NA JA, WAS MACHT IHR ZWEI DENN?«
    »Wir machen gar nichts! Wir reden nur!«
    »ALSO, WENN DU NICHT ANTWORTEN WILLST, KOMME ICH LIEBER UND SCHAUE SELBST NACH!«
    Earl seufzte. »Herrgott, sie wird immer schlimmer, Louis. Wirklich schlimmer. Den ganzen Tag fragt sie nach, was ich mache. Ich bringe den Müll raus und sie will wissen, was ich mache. Ich mähe das Gras und sie will wissen, was ich mache. Was zur Hölle denkt sie, was ich mache? Du bringst den Müll raus, weil er voll ist, und du mähst das Gras, weil es wächst, genauso wie du den Weihnachtsbaum wegbringst oder die Halloween-Kürbisse in die Mülltonne wirfst, weil es an der Zeit ist! Weil es an der Zeit ist!«
    Die Tür mit dem Fliegengitter öffnete sich mit einem Quietschen und Maureen kam mit ihrer Krücke heraus, schaute wie immer verdächtig, ob etwas passiert war und man sie nicht darüber informiert hatte.
    Louis schaute zu seinem Haus hinüber und wunderte sich, warum Macy so verdammt lange brauchte.
    »WAS GEHT HIER DRAUSSEN VOR? DAS WÜRDE ICH GERNE WISSEN!«
    »Siehst du?«, fragte Earl. »So geht es den ganzen Tag. Wie würdest du damit umgehen, womit ich umgehen muss?«
    Louis seufzte. Sie waren ein nettes, altes Paar, aber jetzt war keine Zeit für diesen Mist. Aber ihm war klar, dass er nicht einfach so fortgehen konnte. Noch nicht. Nicht bis Maureen herübergekommen war und ihren Senf dazugegeben hatte. Sie musste immer wissen, was los war, auch wenn nichts los war.
    »LOUIS! HAST DU DIE GANZEN VERDAMMTEN SIRENEN GEHÖRT?«, brüllte Maureen. Sie war eine kleine Frau mit einem krummen Rücken, schlechten Knien und mit einer Brille, hinter der ihre Augen die Größe von Golfbällen hatten. Sie sah gebrechlich aus und war es wahrscheinlich, aber ihre Lungen waren in Ordnung, trotz der zwei Schachteln Zigaretten, die sie jeden Tag rauchte. »ICH HABE GESAGT … HAST DU DIESE VERDAMMTEN SIRENEN GEHÖRT?«
    Louis merkte, dass sich an seinen Schläfen Kopfschmerzen bemerkbar machten. »Ja, ich habe sie gehört.«
    »WAS?«
    »Er hat gesagt, dass er sie gehört hat, Herrgott noch mal!«, dolmetschte Earl.
    Maureen nickte und holte eine Benson & Hedges 120 aus einer Schachtel und zündete sie an. Doch ihre Augen waren schlecht und so dauerte es etwas. Sie hielt das Feuerzeug mit beiden Händen fest und als sie eine Flamme hatte, schreckte sie davor zurück, als hätte sie Angst, ihre Nase in Brand zu setzen. Es dauerte eine Weile, aber bald war der alte Schornstein angeschürt und Rauchwolken bliesen heraus.
    »DIE GANZE STADT GEHT VOR DIE HUNDE, LOUIS! VON DER WURZEL BIS ZUR ROSENKNOSPE, DIE REINSTE IRRENANSTALT! EINE IRRENANSTALT, HABE ICH GESAGT!«
    »Sie sagte, es ist eine Irrenanstalt, Louis.«
    Natürlich hatte Louis es sehr gut gehört und wunderte sich wie immer, warum Earl das Bedürfnis verspürte, seine Frau zu wiederholen, die die gleiche Phonzahl wie ein Metallica-Konzert hatte. Seine Ohren pfiffen schon.
    »WO IST MICHELLE?«
    Louis schluckte, denn er fragte sich das Gleiche. »Sie ist auf der

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