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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Anflug von Schuld. Mit Macys Hilfe zerrte er ihn über das Gras zur Garage. Es war nicht leicht, ihn durch die Tür zu bekommen, aber sie schafften es.
    »Er wird uns später dafür danken«, keuchte Louis.
    Er nahm Klebeband und rollte damit Dicks Handgelenke hinter dessen Rücken zusammen, und dafür verwendete er viel. Selbst ein Verrückter konnte das nicht auseinanderreißen. Dann nahm er eine Kette und legte sie um Dicks zusammengeklebte Handgelenke und wickelte sie um einen Stützbalken herum, der vom Boden bis zu den Dachsparren führte. Er brachte ein Vorhängeschloss an der Kette an und das war’s.
    Macy starrte zu Dick hinunter. »Du hast gehört, was er gesagt hat, Louis. Über seine Frau. Über Nancy.«
    »Ich habe es gehört.«
    Louis hoffte, dass es nicht stimmte, aber er vermutete, dass es so war.
    Nancy, um Himmels willen!
    Sie war einer der nettesten Menschen, die man kennenlernen konnte. Als Michelle und er hierhergezogen waren, war sie als Erste der neuen Nachbarn an ihrer Tür erschienen. Sie hatte einen Weidenkorb mit einer Flasche Wein und einem Laib Brot darin mitgebracht. So ein Mensch war sie.
    Draußen versuchte Louis Michelles Handynummer.
    Nichts.
    »Vielleicht ist sie noch auf der Arbeit.«
    Louis atmete tief ein. »Sie hätte vor einer Stunde zu Hause sein sollen, selbst wenn sie länger gearbeitet hätte.«
    Aber er rief trotzdem bei Farm Bureau an. Es konnte nicht schaden. Beim vierten Klingelzeichen ging jemand ran und das munterte Louis ein bisschen auf. »Hallo? Carol? Carol, sind Sie das?«
    Carol war Michelles Chefin. »Wer ist da?«
    »Louis. Louis Shears. «
    »Was willst du? «
    Louis fühlte sich jetzt nicht mehr aufgemuntert. Er konnte es an Carols Stimme hören: Den Wahnsinn. Er hatte sie noch nicht völlig gepackt, aber sie war nahe dran. Sie taumelte nur am Rand der Dunkelheit.
    »Ist Michelle noch da?«
    »Nein, sie ist nicht hier. Ich bin hier ...«
    »Carol, wann ist sie gegangen?«
    »Wen interessiert das? Was willst du überhaupt von ihr?« Er hörte ein schmatzendes Geräusch am anderen Ende, was sich anhörte, als würde Carol ihre Lippen ablecken. »Ich bin hier, Louis. Warum kommst du nicht runter. Ich warte auf dich.«
    Louis legte auf. »Komm schon, Macy, lass uns hier verschwinden.«
    Sie rannten zum Auto, aber Louis hatte das Gefühl, dass es längst zu spät war.

34
    »Ich will nicht noch einmal verrückt werden«, sagte Macy, als sie vom Haus wegfuhren. »Ich will mich nicht noch mal so fühlen.«
    Louis leckte seine Lippen und überlegte, ob er fragen sollte, was er fragen musste. »War es … war es sehr schlimm?«
    Macy starrte geradeaus, aber sie schien weniger hinaus- als hinein zuschauen. Sie nickte leicht. »Es war schrecklich. Es war bisher irgendwie verschwommen, aber jetzt erinnere ich mich an mehr. Ich meine, ich habe gewusst, was ich getan habe, ich konnte mich daran erinnern, okay, aber ich konnte darin keinen Sinn erkennen.«
    »Aber jetzt kannst du?«
    Sie nickte. »Ja, ich kann es. Ich habe Chelsea noch nie gemocht … Das ist das Mädchen, das ich angegriffen habe … Ich habe sie vorher nicht gemocht und ich mag sie jetzt nicht. Sie ist einfach eine schnöselige, hochnäsige Schlampe. Ich weiß, ich sollte das nicht sagen, aber das ist alles, was sie jemals war. Sie hat mich wie Dreck behandelt. Schon immer. Ich habe ihr nie irgendetwas getan, sie niemals angemacht … nichts. Aber sie hat mich schon immer gehasst, konnte mich nicht ausstehen. Sie ist einfach eine von diesen Leuten, okay? Oh, schaut mich an, schaut an, wie wunderschön ich bin. Ich bin beliebt und was Besonderes, also habe ich das Recht, über jeden die Nase zu rümpfen und eine patzige, hochnäsige Hexe zu sein. Also, ja, ich denke, ich habe sie gehasst. Ich glaube, die meisten Kinder haben das, außer die Idioten ihrer kleinen Clique und die ganzen Jungs, die sie angeschmachtet haben.«
    »Und du meinst, dass die Art, wie du über sie gedacht hast, etwas damit zu tun hat?«
    Macy schlang die Arme um sich. »Ja, ich schätze schon. Etwas in mir hat sie immer gehasst, weißt du?«
    Louis nickte. »Ich weiß, glaub mir, ich weiß. Kinder wie Chelsea sind nichts Neues, Macy. Sie gibt es schon immer und sie behandeln andere Kinder immer wie Scheiße. Als ich zur Schule ging, hat es auch viele davon gegeben. Die meisten von ihnen brauchen einen ordentlichen Tritt in den Arsch oder eine ordentliche Ohrfeige, aber sie bekommen es nie. Die soziale Elite. Viele von ihnen haben

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