Zerfleischt - Der ultimative Thriller
Bücher.
Aber daran glaubte er nicht eine Minute lang.
35
Als Rosemary Kittery, die Mutter von Shannon Kittery – Macys alter Freundin – versuchte das K & G Bekleidungsgeschäft in der Main Street an dem Abend kurz nach acht abzuschließen, kamen drei Männer herein, und die hatten andere Vorstellungen. Sie hing gerade das GESCHLOSSEN-Schild an die Tür, als sie einfach hereinstürzten und Rosemary fast umrannten.
So viel zum Thema Feingefühl.
Rosemary wusste auf Anhieb, dass sie einen gotterbärmlichen Fehler begangen hatte, indem sie den Laden nicht bereits um fünf oder sogar um vier geschlossen hatte. Es ging in der Stadt einiges vor sich. Vielleicht konnte man sich wie Rosemary einreden, es sei alles in Ordnung, aber die Wahrheit war eine andere Sache … In diesem Fall handelte es sich um zwei Polizisten in dreckigen, zerfetzten Uniformen. Dann ein Dritter, dessen Uniform aufgeknöpft war und dessen blanke Brust und Gesicht mit etwas bemalt waren, das wie Blut aussah. Wie Kriegsbemalung, als wäre er ein fanatischer Kiowa-Krieger, der sich darauf vorbereitete im Kampf zu sterben.
Rosemary schluckte und gab ihr Bestes, nicht laut loszuschreien.
»Guten Abend«, sagte der Ältere der drei. Er hatte weißes Haar und einen schiefen Mund – einen an einer Seite komplett herunterhängenden Mund, um ehrlich zu sein. »Entschuldigen Sie, dass wir so reinplatzen, Miss …«
»Kittery, Rosemary Kittery«, äußerte sie mit einer schwachen Stimme und wusste nicht, was sie sonst sagen könnte . Aber sie wusste, dass sie ruhig bleiben musste. Keine Angst zeigen. Diese drei waren verrückt, aber sie musste so tun, als wären sie es nicht. »Gibt … gibt es ein Problem?«
»Sie will wissen, ob es ein Problem gibt«, sagte der bemalte Krieger, ein großer, muskulöser Kerl mit ausdruckslosen Augen. »Das schlägt dem Fass den Boden aus.«
Der andere Cop war klein und fett, hatte ein Schweinegesicht und schüttelte seinen Kopf. »In diesem Job erlebt man alles.«
Der weißhaarige Bulle ignorierte diese Bemerkungen. »Ich bin Sergeant Warren«, sagte er. »Diese beiden sind Shaw und Kojozian. Beachten Sie sie nicht. Das Letzte, was Sie mit ein paar kranken Bastarden wie denen tun sollten, ist ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Passen … na ja, passen Sie auf!«
»Ja, passen Sie auf«, sagte Shaw.
Kojozian kicherte. »Der Sarge hat recht, Ma’am, Sie bringen mich in Fahrt und dann werde ich zu einem echten Komiker. Ich verliere die Kontrolle, bekomme gerne Leute zwischen die Finger, wissen Sie? Manchmal berühre ich sie an den ganz falschen Stellen. Solche Scherze mache ich.«
»Verflucht noch mal«, sagte Shaw. »Du machst ihr Angst! Sie muss davon nichts wissen. Beachten Sie ihn nicht, Ma’am.«
Rosemary, eine schlanke, blonde Frau, fast 40, die noch immer ihre Schul-Cheerleader-Figur besaß, blinzelte ein paarmal mit ihren großen, blauen Augen. »Werde ich nicht.«
Oh Gott, schau dir ihre Augen an!
Schau nur die Augen der Männer an!
Irgendetwas fehlte und etwas anderes hatte dessen Platz eingenommen.
»Haltet beide das Maul«, sagte Warren. »Wir sind geschäftlich hier. Wenn jemand diese Tussi begrapscht, dann bin ich das.« Er lächelte sie an. »Nichts für ungut, Ma’am.«
Okay, das war nicht gut.
Rosemary hatte den einen schon einmal gesehen, diesen Warren. Vielleicht in der Zeitung oder in der Stadt. Er war seit Ewigkeiten ein Cop. Erst hatte sie ihn nicht erkannt. Es sah aus, als hätte er eine feine Veränderung durchgemacht … vielleicht war sein Gesicht zu lang oder zu breit, seine Augen zu eingefallen. Es war da, irgendetwas war da. Sie schaute ihn und die anderen beiden an und wusste, dass sie cool bleiben musste, sich natürlich geben musste. Weil man den Zustand ihrer Uniformen oder die Tatsache, dass sie voller Blut waren, nicht übersehen konnte. Viel Blut. Was sie in Warrens Gesicht für Sommersprossen gehalten hatte, waren überhaupt keine Sommersprossen.
Sie lächelte leicht, obwohl sie eher schreien wollte. »Nun, Sie haben gesagt, dass Sie geschäftlich hier sind. Wie kann ich Ihnen helfen?«
»Sie will wissen, wie sie uns helfen kann«, meinte Kojozian.
»Vielleicht solltest du es ihr zeigen«, sagte Shaw.
Warren seufzte und zündete sich eine Zigarette an. »Warum haltet ihr beiden nicht mal die Luft an? Das Problem ist, Ma’am, dass unsere Uniformen ziemlich schlimm aussehen. Und wir sind Bullen, wissen Sie? Wir müssen für Frieden sorgen und Greenlawn will nicht,
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