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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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musste kämpfen. Also spannte er seine Muskeln an, aber sie waren weich und biegsam wie Pudding. Er hatte über sie genauso wenig Kontrolle wie über seine Blase. Er kämpfte, aber es war hoffnungslos. Seine Hände hoben die Waffe hoch und der Lauf bewegte sich höher und senkte sich wieder, bis er sein Gesicht berührte. Sein Mund öffnete sich, um ihn hineinzustecken. Ein langes, gewürgtes Stöhnen ertönte irgendwo tief in ihm drinnen.
    Der Lauf dieser Kaliber-12-Knarre rutschte in seinen Mund, kühl und metallisch und er schmeckte nach Maschinenöl.
    Er war machtlos, schwach, leer. Er war ein Nichts. Er existierte nicht. Er tat nur, was er immer hatte tun wollen, auf irgendeiner unterbewussten Ebene immer hatte tun müssen. Er hatte andere Cops gekannt, die sich die Waffe in den Mund gesteckt hatten, und er fragte sich, ob ihre letzten Momente auch so gewesen waren, bevor sie sich das Gehirn an die Decke ballerten. Fühlten sie sich so? Überwältigt, erdrückt, gebrochen, verletzt?
    Vielleicht, vielleicht, vielleicht.
    Sein eigener Wille brachte ihn dazu, so etwas zu tun, trotzdem fühlte es sich an, als hätte jemand anderes die Kontrolle über ihn. Veranlasste ihn Dinge zu tun, die allem widersprachen, wofür er einstand.
    Seine Finger fingen an, Druck auf den Abzug auszuüben.
    Dann verlor er einfach alle Kraft. Was auch immer es war, verblasste und löste sich auf.
    Die Waffe rutschte aus seinem Mund. Hansel wurde von trockenem Würgen überwältigt. Er fiel und die Flinte polterte auf den Beton. Auf allen vieren, klitschnass von Schweiß und Pisse, fing er an zu schluchzen, während er nach Blut und toten Tieren stank.
    Dann hört er eine Stimme, »Was zur Hölle machst du da, Ray?«
    Er schaute auf. Paul Mackabee stand da. Sein Uniformhemd war zerrissen, Knöpfe fehlten. Seine Hände und sein Gesicht waren voller Blut. In seinen Augen hatten sich Schatten ausgebreitet. Und schlimmer war, dass er das blutige Fell eines Hundes um eine Schulter trug.
    »Paul … oh Gott, Paul … die ganze verschissene Stadt …«
    Mackabee kniete sich neben ihn. Er stank wie tranige Kadaver. »Klar, die ganze Stadt, Ray. Die ganze verfluchte Welt. Hör auf, dagegen anzukämpfen. Entspann dich … einfach … und lass es geschehen …«
    Hansel dachte, dass Paul Mackabee verrückt war, nicht besser als der Rest. Aber er war müde und völlig ausgelaugt von dem, was er gesehen hatte. Er besaß keine Kraft mehr, um zu kämpfen. Er schloss seine Augen und ließ die Dunkelheit in sich aufquellen, bis sie in Schleifen der Nacht in seine Augen strömte. Als er sie öffnete, hockte Mackabee immer noch dort.
    Hansel grinste ihn an. Das blutige Fell über seiner Schulter sonderte einen unbändigen Gestank ab. Es roch köstlich.

43
    Während er seinen Schlagstock an dessen Lederriemen baumeln ließ, lief Warren mit Shaw und Kojozian als Eskorte durch die Straßen. Er stieg über die nackte Leiche einer Frau und ging an ein paar Hunden vorbei, die aus einer umgekippten Mülltonne fraßen. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein Auto gegen einen Hydranten gefahren und Wasser flutete die Straßen. Kojozian ließ sich auf Hände und Knie nieder und leckte das Wasser aus dem Rinnstein auf.
    »Was bist du? Irgendein gottverdammtes Tier?«, fragte Warren und zeigte mit seinem Schlagstock auf den großen Kerl.
    Shaw verschränkte seine Arme und schüttelte den Kopf. »Hörst du, Kojozian? Er will wissen, ob du irgendein gottverdammtes Tier bist.«
    Warren schlug Shaw mit seinem Stock auf den Hinterkopf. »Was bist du? Ein Echo? Er hat gehört, was ich gesagt habe. Du hast gehört, was ich gesagt habe, oder?«
    Kojozian nickte, sein Gesicht glitzerte nass, seine hingeschmierte Kriegsbemalung lief ein bisschen herunter. »Ich hab dich gehört. Ich wollte nur gerade etwas trinken, das ist alles.«
    »Na ja, leck nicht herum wie ein Hund«, warnte Warren. »Denk dran, du bist ein Bulle. Du trägst eine Uniform. Wenn du aus einer Pfütze trinken willst, dann benutze deine Hände … leck es aber nicht auf!«
    »Ich war durstig.«
    »Klar, er war nur durstig«, sagte Shaw.
    Warren hielt an. »Seht ihr diese Rautensymbole hier?« Er deutete auf die Sergeant-Streifen auf seiner dreckigen Uniform. »Die stehen für Erfahrung. Sie bedeuten, dass ich das Sagen habe. Und wenn ich sage, dass ein Bulle nicht wie ein Hund Wasser aufleckt, dann glaubt ihr mir lieber, dass ich mich auskenne.«
    Sie gingen weiter und waren sich der Zerstörung und dem Chaos

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