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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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bemerkt wurde, denn er müsste einen Presslufthammer und Dynamit verwenden.
    Puller senkte den Blick auf den Bereich, wo der Beton ans Erdreich grenzte. Könnte er sich unten durchbuddeln? Er nahm einen Klappspaten aus dem Rucksack und fing an zu schaufeln. In sechzig Zentimetern Tiefe klirrte der Spaten auf etwas Hartes. Puller schippte noch mehr Erde beiseite und leuchtete mit der Taschenlampe hinab.
    »Sieht wie Eisen aus«, sagte Cole.
    »Ja, Sie haben recht. Zwar rostig, aber intakt.« Puller überlegte, wie weit weg vom Beton das Eisen reichen mochte. Wahrscheinlich mehrere Meter. Die Konstrukteure einer riesenhaften Betonkuppel hatten wohl auch in anderen Belangen nicht zu sparen brauchen.
    Sie gelangten nicht von oben ins Gebäude, ebenso wenig von unten.
    Und doch musste es einen Weg geben. So etwas baute niemand, ohne für den Fall vorzusorgen, dass man ins Gebäude zurückkehren konnte, falls sich irgendein Zwischenfall ereignete.
    Puller fiel etwas ein. »Zeigen Sie mir noch mal die Pläne.«
    Cole gab ihm den Stapel Ausdrucke. Puller betrachtete mehrere Blätter, bis er den Ausdruck fand, den er suchte. Er las die Beschriftung. Sie war eindeutig. Er hatte sie beim ersten Mal zu flüchtig gelesen. Jetzt sah er die Lösung des Problems.
    Er schaute Cole an. »Wir brauchen Ihren Bruder.«
    »Randy? Was hat der damit zu tun?« Cole runzelte die Stirn. »Wollen Sie jetzt behaupten, er sei in die Sache verwickelt? Erst verdächtigen Sie meine Schwester, Sie in die Luft jagen zu wollen, und nun …«
    Er packte ihren Arm. »Nein, ich bin keineswegs der Ansicht, dass Ihr Bruder daran beteiligt ist, aber ich glaube, er kann uns behilflich sein. Wir müssen ihn ausfindig machen.«
     

 
    82
    In Coles Haus säuberten sie sich von der Tarnschminke. Dann machten sie sich auf die Suche nach Randy. Aber es erwies sich als schwieriger, Randy Cole zu finden, als man es in einem so kleinen Ort hätte erwarten sollen. Innerhalb einer Stunde hatte Cole sämtliche Möglichkeiten erschöpft. Sie rief ihre Schwester an, doch Jean wusste nicht, wo Randy sich aufhielt. Sie besuchten die Krippe und durchstreiften Block um Block Drakes kleine Ortsmitte.
    Ohne Erfolg.
    »Moment mal«, sagte Puller unvermittelt.
    Gemeinsam mit Cole eilte er zu Annie’s Motel. Puller trat die Türen auf.
    »Randy!«, rief Cole, als sie einen Blick ins fünfte Zimmer warf. Ihr Bruder lag in voller Bekleidung auf dem Bett. Sie betraten das Zimmer. Puller knipste das Licht an, schloss die Tür und ging zum Bett.
    »Randy«, sagte er. »Wachen Sie auf.«
    Der junge Mann rührte sich nicht.
    Cole näherte sich dem Bett. »Ist er wohlauf?«
    »Anscheinend fehlt ihm nichts. Er atmet.« Puller sah sich um. »Warten Sie einen Augenblick.«
    Er griff sich eine alte Vase von einer rissigen Kommode und ging ins Bad. Cole hörte Wasser laufen. Mit der gefüllten Vase kam Puller zurück und schüttete Randy das Wasser ins Gesicht.
    Er schrak hoch und rollte vom Bett. »Scheiße noch mal!«, schrie er, als er auf den Fußboden prallte.
    Puller zerrte ihn hoch und warf ihn zurück aufs Bett. Randy starrte Puller feindselig an. Dann erst merkte er, dass seine Schwester ihn anschaute.
    »Sam? Zum Henker, was ist los?«
    Puller setzte sich auf die Bettkante. »Behagen Ihnen Betten endlich mehr als Gebüsch?«, fragte er.
    Randy starrte ihm ins Gesicht. »War das Wasser?«
    »Wie betrunken sind Sie?«
    »Kaum, Mann. Kaum noch.«
    »Wir brauchen Ihre Hilfe.«
    »Wobei?«
    »Es betrifft den sogenannten Bunker.«
    Randy rieb sich die Augen. »Was ist damit?«
    »Sie sind schon drinnen gewesen, stimmt’s?«
    »Was?«
    Puller fasste ihn am Arm. »Randy, wir haben nicht mehr viel Zeit. Ich kann Ihnen keine langen Erklärungen liefern. Wir sind an die Baupläne des Bunkers herangekommen. Darauf steht, dass im Umkreis von fünf Kilometern keine Sprengungen stattfinden dürfen. Für diese Warnung kommt als einziger Grund infrage, dass sich darunter ein Bergwerksstollen befindet oder dass solchen Grabungen vorgebeugt werden soll. Sie mussten dafür sorgen, dass man in der Nähe keinen Sprengstoff benutzt. Ihr Vater war in dieser Gegend der beste Kohlesucher, und Sie haben mit ihm zusammengearbeitet. Wahrscheinlich kennen Sie sich im County genauer aus als jeder andere. Also, führt ein Stollen zum Bunker?«
    Randy kratzte sich am Kopf und gähnte. »Ja, es gibt so einen Stollen. Vater und ich haben ihn eines Tages unvermutet entdeckt. An sich suchten wir nach etwas ganz

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