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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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breiten und sehr aufgesetzten Lächeln.
    »Hast du einen Augenblick Zeit für mich? Ich bin Yordanka Pernishka vom Utini Space Station Radio - der Flurfunk, sozusagen.« Sie kicherte albern und setzte sich neben Gantt auf die Bank. »Vielleicht hast du schon von mir gehört: Ich moderiere die Frühstückssendung.«
    Pernishkas Dreistigkeit verschlug Gantt die Sprache. Sie hasste es, von Wildfremden geduzt zu werden. »Bist du ganz allein hier?«, fuhr Pernishka fort, grinsend wie ein Honigkuchenpferd. »Hast du mitbekommen, was hier los war? Es heißt, die Toten aus Canopus Joe’s Diner sollen hierhertransportiert worden sein. Ich war leider noch auf Sendung, als all das«, ihre Hände simulierten eine Explosion, »passiert ist. Erzähl doch mal, Kleine, hast du gesehen, wie sie die Leichen hier vorbeigetragen haben?« Die Frau sah an Gantts fleckigem Anzug herab. »So wie du aussiehst, warst du vielleicht sogar selbst in Joe’s Diner dabei! Na los, erzähl schon, Schatz, war das unheimlich? Hattest du Angst? Fandest du das aufregend? Die Utini Space Station interessiert sich für deine Story.«
    Sie hält mich für ein Kind!
    »Na, was ist los, Kleine? Traust du dich nicht, mit mir zu sprechen? Ich bin ganz harmlos, wirklich.« Wieder kicherte Yordanka Pernishka, und die kleinwüchsige Managerin spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. »Du könntest mir zum Beispiel verraten, was… «
    »Halten Sie den Mund, Pernishka«, fuhr Ayline Gantt die Radiomoderatorin an. Ihre glatteisschwarzen Augen funkelten böse. »Sie sprechen mit einer leitenden Angestellten von United Industries - und jetzt verschwinden Sie, bevor Ihre Frühstückssendung abgesetzt wird!«
    Pernishkas Kopf wurde so rot, dass sich der grelle Lippenstift nicht mehr von seiner Umgebung unterschied, aber sie blieb neben Gantt sitzen, eisern entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen. Mit dem Daumen tippte sie auf ihr Note-Pad. »Nun gut - wenn Sie das wollen, Miss, entschuldige ich mich in aller Form für die vertrauliche Anrede, aber ich will diese Story! Können Sie mir einfach etwas über den Anschlag auf Canopus Joe’s…« »Nein, kann ich nicht!«, schnaubte Gantt; im gleichen Moment griff eine gepanzerte Hand nach dem Kleincomputer und zog ihn aus der Hand der verblüfften Journalistin. »Keine Aufnahmen, Ma’am. Das Gerät ist sichergestellt.« »Was?
    «
    Gantt und Pernishka waren zu sehr damit beschäftigt gewesen, einander wütend anzustarren, um die drei UI-Sec-Leute kommen zu sehen, die sich nun vor der Bank postierten. Es handelte sich um zwei Menschen und eine nachtschwarze, wolfsköpfige Chimäre. Der Chim knurrte leise, als der größere der beiden Menschen ihm das NotePad reichte.
    »Das Gerät ist sichergestellt, Ma’am«, wiederholte Lieutenant Florescu geduldig, aber bestimmt. »Keine Aufnahmen. Und falls Sie nicht verletzt oder krank sind, sollten Sie die Krankenstation jetzt verlassen.« »Aber das…« Verblüfft starrte Pernishka die Sicherheitsleute an. »Das ist Freiheitsberaubung!« »Nein, Ma’am, es ist bloß eine Beschlagnahmung. Freiheitsberaubung wäre es, wenn ich Sie grundlos festnehmen lassen würde.« Nichts außer der blutverkrusteten Naht an Florescus Kopf erinnerte Gantt noch an den clownesken Auftritt oder den verstörten Zeugen des terroristischen Anschlags von heute früh. Der Mann wirkte jetzt wie ein ganz gewöhnlicher Ordnungshüter: unverwüstlich und wasserdicht. »Verlassen Sie die Krankenstation jedoch nicht auf der Stelle, Ma’am, habe ich einen Grund, Sie festnehmen zu lassen. Ein weiterer Grund wäre Belästigung.« »Hat die Lady Sie belästigt, Ma’am?«, fragte das dritte Mitglied des Sicherheitstrupps suggestiv und beugte sich zu Gantt vor. Die Frau trug eine Mower-Maschinenpistole und hatte als Einzige der drei ihren Helm auf dem Kopf, das verspiegelte Kunststoffvisier stand aber offen. Ihre Augen waren so schmal, dass sie beinahe zwischen den scharfen Gipfeln von Brauen und Jochbein verschwanden.
    Das >Ja< lag Gantt auf der Zunge, aber nach dem, was sie an diesem Tag schon mitgemacht hatte, war es vielleicht klüger, sich nicht noch mehr Feinde zu schaffen. Sie seufzte.
    »Nein, Officer, hat sie nicht. Trotzdem hätte ich gern meine Ruhe!«
    Die Radiomoderatorin erhob sich; die Erleichterung darüber, einer Verhaftung entgangen zu sein, war ihr deutlich anzusehen, aber dennoch startete sie einen Versuch, ihr Eigentum zurückzubekommen. Fordernd streckte sie Florescu die Hand

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