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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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entgegen. »Mein Note-Pad?«
    »Das können Sie übermorgen in der Sicherheitsstation abholen, Ma’am.« »Übermorgen? Aber ich brauche …«
    »Wenn Sie nicht sofort verschwinden, Pernishka, lasse ich Sie in die Bergwerke von Pherostine verschiffen«, fauchte Gantt sauer. »Raus hier, aber sofort!«
    »Sie haben ‘ne coole Art, Ma’am«, grinste der Wolfs-Beta anerkennend, als die Dame im grünen Kleid umdrehte und hastig auf ihren Turmabsätzen davonstöckelte. »Hut ab.«
    Seine Kollegin grinste nun ebenfalls; das helle Licht der Lobby sorgte für Schatten auf ihrem Gesicht. »Na ja, die Lady läuft ja auch nicht mit einer Jacke herum, auf der ihr Name in flammenden Lettern geschrieben steht.« Sie tippte auf die eigene gepanzerte Brust, auf der die Silben Lee. Cpl. Tran Thi Hien wie Frachtwaggons aufgereiht waren. »Da muss sie sich natürlich keine Sorgen wegen einer Dienstaufsichtsbeschwerde machen.« »Halten Sie die Backen zusammen, Lance, und besorgen Sie uns etwas zu essen. Die Lady sieht hungrig aus. Wir treffen uns bei Ul-Sec. Zeno, hol ihre IC-Karte.«
    »Geht klar, Sir.« Die Sicherheitsfrau salutierte lässig und eilte davon, während der Chim - eine Fahne billigen Eau de Colognes hinterlassend - zum Empfang trabte. Gantt sah beiden hinterher, dann wandte sie sich dem Lieutenant zu. Ihre Augen brannten noch immer, eine steile Falte teilte ihre schwarze Stirn.
    »Sie erwarten, dass ich Sie zur Sicherheitsstation begleite?«
    »Nein, Ma’am. Wir werden Sie begleiten.«
    »Aber ich will nach Hause gehen!«
    »Später, Ma’am.« Florescu bedachte Ayline Gantt mit einem nachdenklichen Blick aus ernsten braunen Augen.
    »Wir werden Ihnen ein paar Fragen stellen müssen. Sie sind die einzige Überlebende des Anti-Kon Anschlags.«
    »Und was ist mit Ihnen?«, fauchte Gantt.
    Als Florescu mit den Achseln zuckte, quietschte die Vollrüstung. »Ich habe meinen Bericht schon abgegeben, Ma’am.«
    »Steht darin auch, dass Anti-Kon nicht das Mindeste mit diesem Blutbad zu tun hatte?«
    »Das glauben Sie? - Danke, Zeno.« Er nickte dem duftenden Chim zu, der ihm schwanzwedelnd die Identity Card reichte. »Ich schlage vor, wir unterhalten uns auf der Station weiter über dieses Thema. Kommen Sie.«
    »Halt«, befahl Gantt, bevor sich der Lieutenant in Bewegung setzen konnte. »Was ist mit meiner IC?«
    »Die behalte ich vorerst, Ma’am. Nicht dass Sie es sich doch noch anders überlegen.«
    System: Holloway Planet Holloway II
    In der Umgebung der Installation Niamh Nagy
    Die niedrige Schwerkraft von Holloway II hatte dafür gesorgt, dass die Landung auf einem nicht befestigten Stück des Untergrunds in der Nähe von Modul 4 so unspektakulär wie nur irgend möglich verlaufen war. Nun gut,
    »Nähe« war Definitionssache, aber immerhin war die Installation, die Niamh Nagy genannt wurde, von hier aus zu sehen: flach, farblos und scharfkantig erstreckte sie sich über ein riesiges Areal einheimischen Bodens und fügte sich somit hervorragend in die triste, dunkelgraue Umgebung ein. Dass die Strenge der klotzigen Module und Gangsysteme nicht von hellen Pünktchen beleuchteter Fenster aufgelockert wurde, lag vermutlich daran, dass sich Fenster auf Holloway II nicht lohnten. Schließlich gab es hier draußen nichts Interessantes zu sehen. Mit einem tiefen Seufzer wandte sich Kit Lacroze wieder ihrer abscheulichen Arbeit zu und pickte mit der Zange einen fetten schwarzen Klumpen aus der Verkleidung eines der Reaktorausstöße. Dass sie hier nur einen Bruchteil ihres Körpergewichts wog, machte ihre Aufgabe nicht schöner - im Gegenteil. War sie nicht vorsichtig genug und ihr Zug zu stark, konnte es sein, dass der angesengte Schleim gegen ihren Helm segelte und dort einen schmierigen schwarzen Fleck hinterließ; dachte sie nicht daran, sich mit der freien Hand gut abzusichern, würde der Schwung sie in hohem Bogen ein ordentliches Stück von der Robin wegbefördern.
    Zum Glück waren Stürze auf Holloway II nicht allzu leicht zu bewerkstelligen, das war angesichts der scharfkantigen Felsformationen einer der wenigen Vorteile ihrer Umgebung.
    Seufzend setzte Kit den versengten Klumpen frei, der sich glibbernd auf einer regulären ballistischen Bahn in die graue Weite davonmachte, und hielt dann Ausschau nach dem nächsten. Auch an der äußeren Verkleidung des anderen Exhaustrohres klebten dicke Fäden einer dunklen Masse. Vorsichtig rutschte Kit über die Oberfläche des Gleiters.
    Sie hasste die Tatsache, dass die

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