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Zero kommt gleich

Zero kommt gleich

Titel: Zero kommt gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Auf
jeden Fall wird er hier erscheinen und Fragen stellen .«
    »Ich könnte doch sagen, daß Sie
die Nacht hier bei mir gewesen sind .«
    »Er wird leicht beweisen
können, daß ich mit dem Mädchen aus Hagan’s Bar weggegangen bin«, sagte ich langsam. »Und dann braucht er nur noch den
Taxifahrer zu finden, der uns vom Klub in die Wohnung gebracht hat. Wir müssen
gegen drei dort angekommen sein. Von dem Moment an bis jetzt habe ich kein
Alibi. Wenn Sie also sagen würden, daß ich zwischen vier und halb fünf nach
Hause gekommen bin, würde mir das verdammt helfen, Diane .«
    »Natürlich mache ich das«,
sagte sie ruhig.
    »Bloß woher wollen Sie wissen,
wann ich nach Hause gekommen bin ?« überlegte ich. »Sie
müssen doch geschlafen haben .«
    »Aber Sie hatten keinen
Hausschlüssel bei sich«, murmelte sie.
    »Sie sind fabelhaft«, sagte ich
bewundernd.
    »Ich bin sogar so fabelhaft,
daß ich Sie jetzt schnell ins Bett schicke, Mike Farrel ,
damit der Leutnant Sie bei seiner Ankunft nicht angezogen vorfindet, außerdem
muß das Bett benutzt aussehen .«
    »Ich weiß nicht, was ich ohne
Sie täte, Diane .«
    »Legen Sie den Schlüssel und
die Pistole wieder in die Schublade zurück«, sagte sie. »Da ist der
Türschlüssel, den Sie vergessen haben, und ich habe die Lizenz für die Pistole,
denken Sie daran .«
    »Allmählich weiß ich nicht
mehr, wie ich Ihnen danken soll«, murmelte ich und stand mühsam auf.
    »Ihr Zimmer ist die zweite Tür
links. Ich habe Ihre Sachen schon alle zurechtgelegt .« Dianes Stimme klang betont neutral. »Damit Sie auch wissen, wo Sie hingehören .« Dann kicherte sie plötzlich. »Wie wollten Sie eigentlich
sonst in Ihr Zimmer finden? Mit einer Wünschelrute?«
    Es mußte wohl eine logische
Antwort auf diese Frage geben, aber ich war viel zu müde, um sie mir einfallen
zu lassen. Ich hielt mich also an ihre Anweisungen, fand das Zimmer und lag ein
paar Minuten später im Bett.
    Mir kam es vor, als hätte ich
mich gerade erst hingelegt, als Diane mich wachschüttelte.
    »Schon gut, schon gut«, brummte
ich. »Wo brennt’s denn ?«
    »Im Wohnzimmer, und der Brand
heißt Cromby .« Sie richtete
sich wieder auf. »Er ist sehr höflich, aber er kocht, das spüre ich .«
    Sie sah frisch und appetitlich
aus in ihrer rosa Bluse und den pfauenblauen engen Hosen.
    »Wann sind Sie denn
aufgestanden ?« fragte ich.
    »Als Sie ins Bett gingen, bin
ich gleich aufgeblieben«, sagte sie. »Ich hatte ja vorher ausreichend
geschlafen. Beeilen Sie sich ein bißchen, Mike Farrel ,
Sie sollten den Leutnant nicht warten lassen .«
    »Okay, ich komme gleich. Wieviel Uhr ist es denn jetzt ?«
    »Ungefähr halb elf.« Sie drehte
sich um, tastete vorsichtig nach dem Nachttisch, und als sie sich wieder
orientiert hatte, ging sie zielstrebig auf die Tür zu.
    »Woher wissen Sie eigentlich, wieviel Uhr es ist, Diane, wenn Sie nichts sehen können ?« fragte ich neugierig.
    Sie blieb einen Moment in der
Tür stehen, und ich sah, daß ihre Schultern zitterten. Zuerst dachte ich, daß
meine Frage sie gekränkt hätte, dann hörte ich sie leise lachen.
    »Da haben sie doch neulich
etwas ganz Tolles erfunden«, platzte sie heraus. »Wie heißt das Ding noch?
Richtig: Radio.«
    Nachdem sie mich allein
gelassen hatte, ging ich schnell unter die Dusche, rasierte mich und zog mich
an; in zehn Minuten war ich fertig. Als ich in das Wohnzimmer trat, lief
Leutnant Cromby wie ein Löwe auf und ab.
    »Sehr beeilt haben Sie sich ja
nicht, Kluger .« Das war seine ganze Begrüßung.
    »Vor zehn Minuten habe ich noch
fest geschlafen«, entgegnete ich gekränkt. »Was stellen Sie sich eigentlich
vor? Ich bin doch kein D-Zug .«
    Er starrte mich an, als wollte
er meine Gedanken lesen. »Als Sie gestern die Bar verließen, wo sind Sie dann
hingegangen ?«
    »In die Blue Goose .«
    »Und danach?«
    »Hab’ ich Janice O’Brien nach
Hause gebracht .«
    »Um wieviel Uhr war das ?«
    Ich überlegte. »Etwa gegen drei
Uhr morgens.«
    »Und wann haben Sie ihre
Wohnung verlassen ?« Seine Stimme klang auf einmal
bedrohlich sanft.
    »Die hab’ ich gar nicht
verlassen .«
    »Was haben Sie nicht ?«
    »Ich habe die Wohnung nicht
verlassen, denn ich bin überhaupt nicht dringewesen «,
entgegnete ich unschuldig. »Ich habe ihr unten in der Halle auf Wiedersehen
gesagt .«
    »Das stimmt nicht, Kluger«,
fauchte er mich an. »Ich habe Sie die ganze Zeit beschatten lassen, und der
Mann sagt, Sie seien gegen drei Uhr mit dem Mädchen

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