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Zero kommt gleich

Zero kommt gleich

Titel: Zero kommt gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die Gaskammer .«
    »Reden wir nicht mehr davon«,
entgegnete sie leichthin und reichte mir meine Tasse herüber. »Was wollen Sie
jetzt tun ?«
    »Sie werden das Haus bestimmt
bis morgen früh bewachen. Tut mir leid, ich muß solange hierbleiben .«
    »Sie können auf der Couch
schlafen .« Ihre Stimme verriet keinerlei Bewegung.
Übrigens — ich heiße Maggie Smith... ein scheußlicher Name, aber man kann ihn
wenigstens behalten .«
    Zum erstenmal ,
seit ich ihre Wohnung betreten hatte, mußte ich grinsen. »Ich finde ihn
herrlich«, entgegnete ich. »Ich würde ihn am liebsten mit Leuchtschrift in den
Himmel schreiben: >Meiner Wohltäterin, Maggie Smith, mit den besten Wünschen
und Grüßen — Mike< .«
    »Nun aber Schluß damit, Mike.«
Sie schnüffelte ein bißchen. »Und Sie können mich gern Maggie nennen. So, wie
Sie mich hier angetroffen haben, habe ich ja wohl nichts mehr vor Ihnen zu
verbergen .«
    »Den Anblick werde ich mein
Leben lang nicht vergessen. Leider hatte ich nicht genügend Zeit, alle
Einzelheiten wahrzunehmen .«
    »So ein Pech«, entgegnete sie
fest. »Eine zweite Chance werden Sie nämlich nicht bekommen, das verspreche ich
Ihnen .«
    »Es ist noch nicht aller Nächte
Morgen«, erwiderte ich.
    »Womit Sie mir mein Stichwort
gegeben haben: Ich werde mich jetzt ins Schlafzimmer zurückziehen und die Tür
abschließen .«
    »Ich hab’ doch nur Spaß
gemacht«, stotterte ich. »Bleiben Sie noch ein bißchen, wir können uns doch ein
wenig unterhalten .«
    »Na schön«, gab sie unwillig
zurück. »Aber nur ein paar Minuten. Worüber wollen Sie sich unterhalten ?«
    Ich sah mich verzweifelt um und
sagte dann: »Das ist aber eine hübsche Wohnung; wohnen Sie schon lange hier,
Maggie ?«
    »Seit zwei Wochen.« Ihre Stimme
klang gelangweilt. »Ich habe sie nur vorübergehend gemietet .«
    Da war sie auf einmal wieder,
diese Alarmglocke in meinem Hirn, die seit dem ersten Moment, als ich den Fuß
über die Schwelle gesetzt hatte, läutete — bloß war ich bis jetzt viel zu
beschäftigt gewesen, darauf zu achten. Vorsichtig setzte ich die Tasse auf den
Tisch zurück und sah sie prüfend an.
    »Zwei Wochen ?« wiederholte ich lässig. »Nein, ist das nicht ein Zufall! Das Mädchen, das heute nacht ermordet wurde, hatte ihre Wohnung genausolange .«
    »So?« Ihre Stimme klang immer noch
unbewegt, aber in den dunklen Augen war ein Funke wach geworden.
    »Also, wissen Sie, Maggie, je
länger ich darüber nachdenke, desto großartiger finde ich Sie«, fuhr ich in
demselben gleichmütigen Ton fort. »Jedes normale Mädchen wäre in Ohnmacht
gefallen, wenn ein Mann mitten in der Nacht mit der Pistole in der Hand bei ihr
eingedrungen wäre; sie hätte Schreikrämpfe bekommen, wenn ihr jemand erzählt
hätte, daß in der Nachbarwohnung eine Leiche läge, er aber nicht dafür
verantwortlich sei. Und was machen Sie? Sie denken sofort an den einzigen
Beweis meiner Geschichte, nämlich an die Beule auf meinem Kopf. Und dann fällt
Ihnen auch gleich die Möglichkeit ein, wie Sie meine Gegenwart der Polizei
erklären können — der versoffene Ehemann. Das war einfach großartig .«
    »Ich bitte Sie .« Sie gähnte leise. »Genug des Dankes jetzt, Mike.«
    »Mike — und wie noch ?« fragte ich.
    »Was?«
    »Sie haben sich mir
vorgestellt, Ihr Name ist Maggie Smith; ich habe Ihnen etwas indirekt
beigebracht, daß ich Mike heiße, und Sie haben mich nicht einmal nach meinem
Nachnamen gefragt.«
    »Der interessiert mich eben
nicht«, entgegnete sie schnippisch.
    »Weil Sie ihn vielleicht schon
kennen? Vielleicht wußten Sie, daß Mike Klugers alte
Flamme in der Stadt war und daß sie möglicherweise die Diamanten für ihn
aufgehoben hatte. Vielleicht sind Sie aus diesem Grund in die Wohnung nebenan
gezogen, um ein ständiges Auge auf Janice zu haben ?«
    Ihr voller Mund verzog sich zu
einem ironischen Lächeln. »Warum sollte ich das wohl, Mike ?«
    »Wenn Sie von der Polizei
wären, hätten Sie mich sofort verhaftet, nachdem ich die Pistole weggesteckt
hatte«, überlegte ich laut. »Und daß Sie sich mit Ganoven wie Edwards oder Lou
Stern verbündet haben, glaube ich nicht; außerdem bewegen sich deren Gedankengänge
auf einer ganz anderen Ebene — die arbeiten nur mit brutaler Gewalt .« Ich überlegte einen Augenblick, dann war mir auf einmal
die Antwort klar.
    »Maggie, mein Schatz«, sagte
ich fröhlich. »Wie lange arbeiten Sie schon für die Versicherung ?«
    Sie warf mir einen mörderischen
Blick zu.

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