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Zero kommt gleich

Zero kommt gleich

Titel: Zero kommt gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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in das Haus gegangen — das
stimmt also —, aber er hat Sie nicht wieder herauskommen sehen.«
    Cromby gehörte also zu den
anständigen Polizisten, überlegte ich. Wenn er um der Sache willen lügen mußte,
dann tat er es zumindest nicht gern, und das verriet sich in seiner Stimme.
    »Wie Sie wollen, Leutnant.« Ich
zuckte die Schultern. »Also bin ich immer noch in dem Haus, stimmt’s ?«
    »Ihre Frau sagt, daß Sie
zwischen vier und halb fünf nach Haus gekommen sind«, bohrte er weiter. »Wenn
Sie sich also in der Halle verabschiedet haben wollen, warum haben Sie dann eine
ganze Stunde für den Heimweg gebraucht ?«
    »Weil ich zu Fuß gegangen bin«,
entgegnete ich und versuchte meine Stimme leicht gelangweilt klingen zu lassen.
»Ist das verboten, Leutnant? Ich hatte einen schweren Tag hinter mir; Leute wie
dieser Versicherungsfritze und Sie sind mir den ganzen Abend nicht von der
Pelle gegangen. Wenn man schließlich nach sieben Jahren aus dem Knast kommt und
Frau und Freundin auf einen warten, ist das immerhin eine ganz schöne
Umstellung. Gestern nacht im
Klub habe ich Janice gesagt, daß es mit uns Schluß sein muß; darum bin ich auch
zu Fuß nach Hause gegangen — ich mußte über alles noch einmal nachdenken. Es
ist ein bißchen viel auf mich eingestürmt, seit ich wieder zu Hause bin .«
    Ich zündete mir eine Zigarette
an und warf ihm einen ungeduldigen Blick zu. »Verdammt noch mal, was wollen Sie
eigentlich, Leutnant? Haben Sie einen Grund für diese Fragerei, oder gehört das
zu Ihrem Plan, mir keine fünf Minuten Ruhe zu gönnen ?«
    »Janice O’Brien wurde gestern nacht ermordet«, sagte er ruhig. »Etwa gegen halb
vier Uhr früh.«
    »Ermordet ?« Ich starrte ihn entsetzt an. »Um Gottes willen, was ist denn geschehen ?«
    »Irgendein Schwein hat sich den
Spaß erlaubt, sie zu Tode zu quälen«, sagte er mit harter Stimme. »Ihr Herz muß
dabei versagt haben. Der Arzt hat bei der Obduktion einen angeborenen
Herzfehler festgestellt, von dem sie wahrscheinlich selber keine Ahnung hatte .«
    »Ja, aber wer bringt denn so
etwas fertig ?« murmelte ich.
    »Wir wurden anonym angerufen,
daß Mike Kluger gerade dabei sei, seine Freundin umzubringen; wenn wir schnell
kämen, könnten wir ihn gerade noch fassen«, berichtete er.
    »Und das glauben Sie wirklich ?«
    »Sie haben kein Alibi .«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt,
wann ich das Haus verlassen habe — und von meiner Frau wissen Sie, wann ich
wieder zurückgekommen bin .«
    »Und das nennen Sie ein Alibi ?«
    »Sie sagen, jemand hat sie zu
Tode gequält — stimmt das wirklich ?«
    »Doch, das stimmt .« Er zögerte eine Sekunde und fügte dann hinzu: »Außerdem
hat dieser Jemand die ganze Wohnung auseinander genommen .«
    »Er hat also etwas gesucht. Und
dann hat er aus Janice herausholen wollen, wo sie das versteckt hatte, was er
nicht finden konnte«, überlegte ich laut. »Das ist doch Ihr Gedankengang ?«
    »So ungefähr.«
    »Das einzige, was die arme
Janice an Wertgegenständen verborgen haben konnte, waren die Diamanten —
vorausgesetzt, daß ich sie vor meiner Verhaftung bei ihr deponiert hatte .« Ich schüttelte verständnislos den Kopf. »Mann Gottes,
haben Sie denn ganz vergessen, wer ich bin? Ich bin Mike Kluger, der Kerl, der
die Steine geklaut hat. Ja, glauben Sie denn, daß ich nicht weiß, wo die
verdammten Dinger geblieben sind? Hätte ich es nötig, Janices Wohnung auf den
Kopf zu stellen oder sie zu foltern, wenn ich sie bei ihr gelassen hätte ?«
    »Nein, natürlich nicht«,
entgegnete er hart. »Wenn ich das geglaubt hätte, wäre ich schon vor drei
Stunden hier erschienen und hätte Sie wegen Mordes verhaftet, Kluger .«
    »Verdammt noch mal, warum
drehen Sie mich dann durch die Mangel, wenn Sie genau wissen, daß ich es nicht
gewesen bin ?«
    »Ich glaube nicht, daß Sie es
gewesen sind«, erwiderte er kalt. »Aber ich weiß es nicht mit Bestimmtheit.
Möglicherweise hat Janice Sie verraten, und jetzt wollten Sie aus ihr
herauskriegen, wo sie die Beute gelassen hat. Aber eigentlich glaube ich es
nicht. Wenn Sie es also nicht waren — wer dann? Haben Sie irgendwelche
Vorschläge ?«
    »Nein«, flüsterte ich, »aber
ich werde mich darum kümmern .«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle
lassen; Sie sitzen schon tief genug in der Tinte .«
    Jetzt erschien Diane mit einem
höflichen Lächeln in der Tür. »Eine Tasse Kaffee, Leutnant?«
    »Nein, vielen Dank, Mrs. Kluger.« Seine Stimme klang auf einmal sanft und
freundlich.

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