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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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denn heißen?«, sagte einer.
    »Wie? Wann?«, wollte Burliuk wissen.
    Eltsina setzte eine schmerzvolle Miene auf, bemühte sich aber gleichzeitig, nicht allzu gequält zu wirken, um nicht als schwache Frau dazustehen. »Soweit ich weiß, ist es gestern geschehen, während seines Urlaubs mit Izolda. Er ist erschossen worden.«
    Ein besonders fettleibiges Vorstandsmitglied schnaufte: »Unmöglich. Das glaube ich nicht.«
    »Es ist wahr«, versicherte Eltsina.
    »Was ist mit Izolda?«, erkundigte sich Burliuk. Seine Stimme klang verzweifelt. »Ist sie in Sicherheit?«
    »Soweit ich weiß.«
    Jetzt murmelten alle durcheinander, fassungslos und wütend. Burliuk wirkte eher geschockt als zornig, genau, wie sie angenommen hatte. Vermutlich überlegte er bereits, was er sagen sollte, um das Kommando zu übernehmen.
    »Wie Sie alle wissen«, fuhr Eltsina fort, »führt Baraa Ariff seit einigen Wochen einen Krieg gegen Vladimir. Aufgrund seiner beispiellosen Attacken haben wir bis jetzt schon etliche hundert Millionen Dollar und zahlreiche Mitarbeiter verloren. Aber durch die Ermordung Vladimirs hat er uns einen noch viel größeren Schaden zugefügt.«
    Sie senkte den Blick und schluckte. Nicht übertreiben, sagte sie sich.
    »Aber wie ist das möglich? Ariff ist doch tot«, rief ein Vorstandsmitglied.
    Zustimmendes Gemurmel schloss sich an.
    »Ich nehme an, Ariff hatte die Attentäter bereits beauftragt, bevor er selbst umgebracht wurde«, meinte Eltsina. »Oder seine Adjutanten sind dafür verantwortlich, aus Rache.«
    Überall Nicken und Flüche. Burliuk blickte sie an, doch seine Miene gab seine Gedanken nicht preis.
    »Wir haben noch genügend Zeit, um Vladimir zu trauern«, sagte sie. »Aber er hat dieses Imperium mit eigenen Händen aufgebaut, und es würde ihn unfassbar traurig machen, wenn er mit ansehen müsste, wie es in seine Einzelteile zerfällt. Wir müssen unsere Kräfte bündeln, die Schäden reparieren und stärker werden als jemals zuvor.«
    »Ja.«
    »Hört, hört.«
    »Aus diesem Grund«, fuhr Eltsina fort, »müssen wir entschlossen und schnell handeln, bevor andere die Lücke füllen, die Vladimirs Tod hinterlassen hat.«
    »Dann brauchen wir einen neuen Vorsitzenden.«
    »Aber wen?«
    Eltsina ließ die Stille einen Augenblick wirken, dann sagte sie, mit einem Seitenblick auf Burliuk: »Selbstverständlich ist Tomasz der logische Thronfolger. Er hat Vladimir nähergestanden als wir alle zusammen und war länger als jeder andere an seiner Seite.
    Aber«, fügte sie hinzu und schickte jedem der Vorstandsmitglieder, die sie im Lauf des vergangenen Monats mit gezielten Lügen manipuliert hatte, einen wohlüberlegten Blick, »auch er hat, genau wie Vladimir, nach Ariffs Blut gelechzt. So sind sie gemeinsam dafür verantwortlich, dass Ariffs Todesschützen bis vor unsere Haustür gekommen sind.«
    Mit einem Blick in die Gesichter der Vorstandsmitglieder wusste Burliuk alles, was er wissen musste. Keiner von ihnen hätte es gewagt, das zu sagen, was sie gerade gesagt hatte, aber sie waren alle ihrer Meinung und hatten zumindest ihren Lügen und Übertreibungen geglaubt. Burliuk starrte Eltsina durchdringend an, sagte aber nach wie vor kein Wort. Er war klug genug, um nicht blindlings zurückzuschlagen, ohne genau zu wissen, was hier eigentlich vor sich ging.
    »Solchen Leichtsinn können wir uns in Zukunft nicht erlauben«, fuhr sie fort. »Daher schlage ich vor, dass in Ermangelung eines anderen geeigneten Kandidaten ich die Geschäfte von Vladimir übernehme. Natürlich nur, wenn der ehrenwerte Vorstand sich damit einverstanden erklärt.«
    Die Vorstandsmitglieder schauten einander an. Die Mutigeren warfen auch Burliuk einen Blick zu. Sie waren zwar alle reiche, mächtige Männer, aber jeder Einzelne war im Herzen ein Feigling.
    Schließlich nickte einer und sagte: »Ja. Ich finde, Julia soll übernehmen.«
    »Einverstanden«, meinte ein anderer.
    Wie fallende Dominosteine signalisierten auch die drei anderen ihr Einverständnis. Eltsina widerstand dem Drang zu lächeln und blickte Burliuk an. Ein Hauch von Angst schlich sich auf seine Miene. »Möchtest du vielleicht noch etwas sagen, Tomasz?« Ihr war ganz schwindelig vor Macht. Das Adrenalin, das ihre Adern durchströmte, fühlte sich göttlich an. »Hast du denn überhaupt nichts zu sagen?«
    »Ich schon«, ließ sich da eine tiefe Stimme vernehmen.
    Sie hallte durch die Lagerhalle. Alle drehten sich um und sahen Kasakov, gefolgt von seinen fünf

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