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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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zusammen. Es dauerte einen Moment, bis sie sich auf die Lichtverhältnisse eingestellt hatten. Sie befanden sich tatsächlich im Inneren einer Fabrik oder Lagerhalle. Sie war so riesig, dass die Wände nicht zu erkennen waren, weil sie irgendwo weit weg im Schatten lagen.
    Vor ihm standen eine Frau und ein Mann. Er erkannte das gewöhnliche Gesicht und die jungenhafte Frisur der Frau aus dem Café wieder. In dem trüben Licht wirkten ihre Züge noch härter. Den Mann sah Giordano zum ersten Mal. Er war muskulös und sehr groß, mit einem militärischen Kurzhaarschnitt und dichten Augenbrauen, die fast zusammengewachsen waren. Völlig ausdruckslos stand er da, und doch schien eine gewisse Brutalität von ihm auszugehen. Neben der Frau stand ein rostiger Werkzeugwagen, wie ihn Mechaniker gelegentlich benutzten.
    Auf dem Rollwagen lagen eine Zange, ein Bolzenschneider, diverse Klingen, ein Bandschleifer, eine Kreissäge und ein Schweißbrenner.
    Giordano stieß einen unterdrückten Schrei aus.
    Die Frau sagte: »Wenn du uns offen und ehrlich antwortest, dann brauchen wir das alles gar nicht.«
    Giordano hörte ihre Worte kaum. Sein Blick hing wie hypnotisiert an dem Werkzeugwagen. Er riss und zerrte an seinen Fesseln, erreichte jedoch lediglich, dass seine Füße sich vom Boden hoben und er sanft hin und her schaukelte.
    Der muskulöse Mann trat vor und stieß Giordano die Faust in den Magen. Der Schmerz durchzuckte seinen Unterleib, er krümmte sich, hustete und prustete in das Klebeband, das immer noch über seinem Mund lag.
    »Wir brauchen nur ein paar Informationen«, sagte die Frau. »Informationen. Über die du verfügst, Alberto. Gib uns diese Informationen, dann ist die ganze Affäre schnell wieder vorbei. Weigerst du dich, dann ist das hier nur der Anfang.«
    Als er sich halbwegs erholt hatte, riss der Muskulöse ihm das Klebeband vom Mund.
    Die Frau strich mit den Fingerspitzen über die diversen Klingen und entschied sich für einen Teppichschneider.
    »Nein, bitte«, flehte Giordano.
    Die Frau hob den Teppichschneider und trat näher. Giordano kreischte und versuchte, der Klinge auszuweichen. Der Muskulöse packte ihn an den Beinen, damit er ruhig blieb. Giordano kreischte weiter, während die Frau sein T-Shirt vom Hals bis zum Bauchnabel auftrennte. Sie schlug die beiden Hälften auseinander, enthüllte sein nacktes Fleisch und setzte die Klinge auf seinen Bauch. Die Haut gab nach, doch der Druck reichte nicht, um sie zu durchdringen. Noch nicht.
    Giordano war gelähmt vor tödlichem Schrecken. Tränen strömten aus seinen Augen.
    Die Frau hielt ihm ein grobkörniges Bild vor die Nase und sagte: »Wo ist dieser Mann?«
    »Das weiß ich nicht. Ich schwöre.«
    »Du lügst«, sagte sie, und Giordano spürte den Druck der Klinge stärker werden. »Er war hier bei dir in Bologna, vor zwei Wochen. Du hast dich zweimal mit ihm getroffen. Das haben deine Leute bereits bestätigt.«
    »Aber ich weiß nicht, wo er jetzt ist«, brüllte Giordano und versuchte, dem Messer auszuweichen. »Ich weiß es nicht.«
    »Warum hat er dich aufgesucht? Was wollte er?«
    »Informationen.«
    »Worüber?«
    »Er hatte eine Kamera. Er wollte, dass ich herausfinde, woher sie stammt.«
    »Und, hast du?«
    »Ich habe ihm den Namen einer Firma genannt – Lancet Incorporated. Mehr habe ich nicht gefunden.«
    Die Frau wechselte ein paar Worte mit dem muskulösen Mann in einer Sprache, die Giordano nicht verstand.
    »Was hast du ihm sonst noch gegeben?«, wollte die Frau wissen.
    »Gar nichts. Ich schwöre.«
    Die Frau musterte Giordano durchdringend. »Ich weiß, dass du ihm gegenüber loyal bist, aber ich erkenne, dass du auch Angst hast vor ihm. Ist es nicht so, Alberto?«
    Giordano gab keine Antwort.
    »Du musst es nicht bestätigen«, sagte sie. »Ich finde das amüsant. Ich finde es amüsant, dass du es wagst, mich anzulügen, obwohl ich die Macht besitze, dir die grässlichsten Schmerzen zuzufügen, die du dir vorstellen kannst.«
    »Ich lüge nicht«, wagte Giordano zu sagen.
    »Aber natürlich nicht.«
    Mit einer schnellen Bewegung zog die Frau die Klinge des Teppichmessers quer über den Unterleib des Italieners. Die Haut platzte auf. Blut sickerte heraus.
    Giordano heulte auf.
    Er zuckte und warf sich hin und her, versuchte, sich aus den Ketten und dem Griff des muskulösen Mannes zu winden, der seine Beine festhielt.
    »Du bist ein meisterhafter Fälscher«, sagte die Frau mit lauter Stimme, um Giordanos Geheul zu übertönen.

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