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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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klar, wieso. Sie hatte ein gewöhnliches Gesicht, eine gewöhnliche Figur und kurzes, jungenhaftes Haar. Ihre triste Kleidung verbarg alles, was sie irgendwie als Frau hätte kenntlich machen können. Giordano drehte sich wieder zurück, verärgert über die Störung seines angenehmen Nachmittags.
    Mit den Fingern nahm er ein paar Ciabatta-Krümel von seinem Teller auf und wartete, bis der Kellner mit der Rechnung kam. Da hörte er, wie ein Wagen am Randstein anhielt.
    Er dachte sich nichts dabei, bis er eine Schiebetür hörte und ein Schatten auf seinen Tisch fiel. Er drehte sich um und registrierte gleichzeitig, dass der Mann, der in der ersten Reihe gesessen hatte, von seinem Stuhl aufsprang. Giordano erschrak und wollte gerade ebenfalls aufstehen, da wurde er von kräftigen Händen an den Schultern gepackt. Er hörte ein elektrisches Surren und spürte einen kreischenden Schmerz, der von seinem Lendenbereich ausging und seinen gesamten Körper durchschüttelte.
    Unter unkontrolliertem Zucken rutschte Giordano von seinem Stuhl, aber die kräftigen Hände verhinderten, dass er zu Boden fiel.
    Noch mehr Hände packten seine Beine, und er merkte, wie sein gelähmter Körper in die Luft gehoben wurde. Er konnte sich nicht rühren, konnte nicht schreien und wurde in den Laderaum des Transporters geschoben. Die Tür knallte zu, und er lag auf dem kalten Metallboden, umgeben von Gestalten, die er nicht erkennen, und Worten, die er nicht verstehen konnte.
    Der Transporter fuhr los. Seine Hände wurden gepackt und mit Plastikhandschellen gefesselt, die sich schmerzhaft in seine Haut fraßen. Klebeband wurde ihm auf den Mund geklebt, und ein Sack wurde ihm über den Kopf gestülpt.
    »Du wehrst dich«, sagte eine Frau auf Italienisch mit einem seltsamen Akzent, »dann kriegst du noch mal einen Elektroschock. Wenn du verstanden hast, dann nickst du.« Giordano gehorchte. »Wir fahren irgendwohin, wo wir reden können«, fuhr sie fort. »Wenn wir da sind und du unsere Fragen alle vollständig und wahrheitsgemäß beantwortest, wird dir nichts geschehen. Wenn du verstanden hast, dann nickst du noch mal.«
    Er nickte wieder, aber er hörte auch, dass sie ihn angelogen hatte.
    Und begann unter seinem Sack zu schluchzen.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag Giordano auf dem harten Metallboden, während der Transporter durch die Straßen von Bologna kurvte. Sein unterer Rücken tat weh … so, als hätte er sich verbrannt. Seine Entführer sprachen kein Wort mehr, weder mit ihm noch untereinander. Er wusste, dass es mindestens vier sein mussten: Einer fuhr den Wagen, dann der Mann, der im Café vor ihm, und die Frau, die hinter ihm gesessen hatte, und dann noch der Kräftige, der ihn an den Schultern gepackt hatte. Er wusste nicht, wer sie waren. Er wusste nicht, was sie von ihm wollten.
    Sich zu wehren war sinnlos. Im besten Fall würden sie ihm noch einen Elektroschock verpassen. Und was sie im schlimmsten Fall mit ihm anstellen mochten, das wollte er sich lieber gar nicht erst ausmalen.
    Nach schätzungsweise einer Viertelstunde hielt der Wagen an. Giordano spannte die Muskeln, dachte voll Entsetzen an das, was ihm möglicherweise bevorstand. Die Schiebetüren wurden aufgezogen, und Licht drang durch den Sack über seinem Kopf. Hände packten seine Gliedmaßen und zerrten ihn aus dem Laderaum. Giordanos Füße landeten auf dem Untergrund, und kräftige Hände hielten ihn aufrecht.
    Die Frau sagte: »Denk daran. Wenn du unsere Fragen vollständig beantwortest, dann geschieht dir nichts.«
    Er wurde durch eine Art verlassene Fabrikhalle oder Lagerhaus geführt. Das Echo ihrer Schritte hallte durch den Raum. Sie gingen schnell, und Giordano hatte Mühe, Schritt zu halten. Starke Hände sorgten dafür, dass er nicht stolperte.
    »Stopp«, sagte die Frau nun, und Giordano blieb stehen. Dann rasselte etwas.
    Ketten legten sich um seine Handgelenke, und dann wurden seine Arme von einer starken Kraft in die Senkrechte gezogen, so weit, bis er nur noch mit den Ballen den Boden berührte. Er spürte einen ziehenden Schmerz in den Schultern und verzog das Gesicht. Noch immer konnte er nichts sehen. Klebeband wurde um seine Knöchel gewickelt.
    Räder quietschten, dann rumpelte irgendetwas über einen unebenen Fußboden. Es blieb direkt vor Giordano stehen. Sein Puls wurde schneller, sein Atem ging stoßweise, und er hatte Angst vor dem unbekannten Ding.
    Der Sack wurde ihm vom Kopf gezogen, und obwohl es düster war, kniff er die Augen

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