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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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geworden.
    In unregelmäßigen Abständen kamen Autos die Straße entlang. Victor ging auf der linken Straßenseite, sodass die Autos ihm auf seiner Seite entgegenkamen und die Kidon sich nicht mit dem Wagen von hinten nähern konnten. Es herrschte wenig Verkehr. So wenig, dass er es bemerkt hätte, wenn ein Lieferwagen sich neben ihn geschoben hätte. Die vorbeifahrenden Autos waren überwiegend europäische Kleinwagen. Auch ein blauer, viertüriger Peugeot, der ihm irgendwie bekannt vorkam, war darunter, aber sicher war er sich nicht.
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Adrianna musste mittlerweile fast schon am Flughafen sein. Er lag nicht allzu weit von der Innenstadt entfernt. Selbst wenn die Kidon kapiert hatten, was los war, und ihr ein paar Leute hinterhergeschickt hatten, würden sie zu spät kommen. Er hoffte inständig, dass sie seine Anweisungen befolgte und den erstbesten Flug nahm, ganz egal, wohin.
    Jetzt kam ein Minivan auf ihn zugefahren und schien langsamer zu werden. Er blickte auf die Ladenzeile zu seiner Linken. Keine schmalen Gassen, keine Seitenstraßen. Keine schwächlichen Türen oder offenen Fenster. Er spannte alle Muskeln an. Die beste Möglichkeit war, über die Straße zu sprinten, sobald der Minivan dicht bei ihm war, die Pistole zu ziehen, den Fahrer zu erschießen und dann so lange weiterzuballern, bis das Magazin leer war und er das brennende Stechen spürte, wenn die erste Kugel sich in sein Fleisch bohrte.
    Doch der Lieferwagen fuhr weiter, ohne seine Fahrt zu verlangsamen. Schon nach wenigen Minuten war Victor der einzige Fußgänger weit und breit. Die Abstände zwischen den einzelnen Autos waren so groß, dass er sich ernsthaft sorgte. Er musste zusehen, dass er von der Straße wegkam, und nahm die nächste Abzweigung.
    Er ging eine kleine Seitenstraße entlang, dann noch eine, bis zu einer Kreuzung. Hier war es dunkler, ruhiger, die Straßen schmaler. Noch weniger Menschen. Er war immer noch in Richtung Stadtzentrum unterwegs, allerdings nicht auf direktem Weg. Es begann leicht zu regnen. Innerhalb von siebenundzwanzig Minuten legte er etwas über drei Kilometer zurück, hetzte durch enge Gassen, schlug Haken, unternahm alles, was in seiner Macht stand, um sie abzuschütteln, und wusste trotzdem ganz genau, dass sie in seiner Nähe waren und er das Unvermeidliche lediglich hinauszögerte.
    Er blickte erneut auf seine Armbanduhr und stellte sich vor, wie Adrianna in der Abflughalle oder vielleicht sogar schon in einem Flugzeug saß und dabei war, sich anzuschnallen. Traumatisiert, aber in Sicherheit. Mit der Zeit würde sie lernen, mit ihrer Angst zu leben. Er hoffte, dass sie ihm eines Tages verzeihen konnte, aber ihm war auch klar, dass das eine falsche Hoffnung war, so, wie er mit ihr geredet hatte. Wenn er verständnisvoll auf sie eingegangen wäre, dann vielleicht. Aber er war hart und abweisend gewesen, hatte ihr Angst eingejagt, um ihr das Leben zu retten.
    Er ließ die Hände aus den Taschen und das Jackett offen. Achtete auf jedes Geräusch, jeden Schatten. Immer, wenn er ein Auto hörte, versuchte er, genau festzustellen, wie weit es entfernt war und in welche Richtung es fuhr. Jedes menschliche Wesen war ein potenzieller Kidon-Agent und wurde auf Verhalten, Alter, Aussehen, Körperhaltung und Kleidung genauestens taxiert.
    Victor ging durch eine Kopfsteinpflasterstraße, die zu beiden Seiten von fünfstöckigen Häusern gesäumt wurde. Der Bürgersteig auf der linken Seite war asphaltiert und besaß einen niedrigen Randstein, rechts gab es keinen Gehweg. Die Häuser bestanden aus tristem grauem Backstein. Ein paar Ladenschilder über Metallgittern sorgten für den einen oder anderen matten Farbtupfer. Feiner, kalter Regen fiel vom Himmel. Kein Wind.
    Außer ihm war nur noch eine einzige Person auf der Straße zu sehen. Fünfzig Meter vor ihm, bei der Kreuzung, telefonierte eine Frau auf ihrem Handy. Dabei ging sie unter einer Straßenlampe hin und her. Victors Schritte hallten durch die Straße. Nur wenige Fenster über den geschlossenen Geschäften waren erleuchtet.
    Er hätte sich jetzt wahnsinnig gerne eine Zigarette angezündet. Warum bloß hatte er das Rauchen aufgegeben? Wenn er den Stadtplan von Sofia richtig abgespeichert hatte, dann musste ungefähr eine Querstraße weiter eine U-Bahn-Station kommen. Nur noch ein paar Minuten, dann saß er in der relativen Sicherheit eines sauberen, modernen U-Bahn-Waggons. Er würde bis zum Hauptbahnhof fahren und den

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