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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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unterschiedlicher Apparaturen. An zwei Wänden hingen diverse Schaltschränke, Sicherungskästen, Transformatoren, Verteilerkästen und andere elektrische Geräte. Die Wände und die Decke des Raums waren mit zahllosen Leitungen und Kabeln gepflastert.
    Victor stellte seine Tasche auf den Fußboden und zog ein Paar dicke Gummihandschuhe heraus. Er streifte sie über die Hände und nahm dann die Abdeckung der Schaltschränke ab. Kupferne Stromschienen bildeten die Verbindung zwischen den verschiedenen Schaltelementen. Victor holte einen Plastikbeutel mit sechs golfballgroßen Kugeln C4 aus seiner Tasche. Er platzierte sie sorgfältig an unterschiedlichen Stellen in den Schaltschränken und achtete darauf, den blanken Hochspannungsschienen nicht zu nahe zu kommen. Als das C4 an Ort und Stelle saß, drückte er in jede Kugel einen Zünder und verband sie mit einer einfachen Zeituhr.
    Er stellte den Wecker auf drei Minuten und verließ den Raum.
    Gabir Yamout folgte zweien seiner Bewacher und trat aus dem Fahrstuhl. Elkhouri, Yamouts Chef-Leibwächter und der Mann an der Spitze, war allein in den sechsten Stock vorgefahren. Er hatte Petrenko über Yamouts Ankunft informiert und gleichzeitig das Gelände sondiert. Keinem seiner Angestellten vertraute Yamout mehr als dem Araber mit dem ernsten Gesichtsausdruck, der seit über zehn Jahren an seiner Seite war. Er war Leibwächter und Ratgeber zugleich und stets in erster Linie auf Yamouts Sicherheit und Vorteil bedacht.
    In den Anfangstagen war Yamout wie Elkhouri gewesen und hatte Ariff als einfacher Leibwächter gedient. Doch je mehr Vertrauen er sich erworben hatte, desto mehr Verantwortung hatte Ariff ihm übertragen, sodass er jetzt in erster Linie sein Geschäftspartner und Freund und erst in zweiter Linie sein Leibwächter war. Elkhouri hatte seinen Posten als Leiter von Ariffs Sicherheitsabteilung übernommen, und wenn Elkhouri Yamout geraten hätte, die Besprechung abzubrechen, dann hätte er ohne weitere Fragen zu stellen auf der Stelle kehrtgemacht. Doch aus dem Anruf, den er vor wenigen Minuten erhalten hatte, schloss Yamout, dass Elkhouri zufrieden war – zumindest so zufrieden, wie es möglich war, wenn man sich mit skrupellosen Gangstern auf deren Heimatterritorium treffen wollte.
    Elkhouri erwartete ihn vor der Suite, zusammen mit zwei breitschultrigen Weißrussen. Sie trugen Designerjeans und sportliche Markenklamotten und hätten, selbst wenn sie es versucht hätten, beim besten Willen nicht noch grimmiger dreinschauen können. Beide wurden sichtlich angespannter, als sie sahen, wie viele Männer Yamout mitgebracht hatte. Das war gut. Wenn er einen neuen Kontaktmann traf, wollte Yamout Stärke demonstrieren, ganz besonders auf unbekanntem Terrain.
    Einer der Grimmigen eilte zurück in die Suite, offensichtlich, um Petrenko von Yamouts Truppen zu unterrichten. Petrenkos Reaktion würde Yamout alles über den Mann verraten, was er wissen musste. Elkhouri nickte kaum merklich.
    Yamout ging auf den einen noch auf dem Flur verbliebenen Gangster zu, der ohne Umschweife Platz machte. Zuerst betraten vier Leibwächter die Suite, gefolgt von Elkhouri und schließlich Yamout. Der letzte Bodyguard blieb zusammen mit Petrenkos Mann vor der Tür stehen.
    Yamout war durchaus vertraut mit luxuriösen Hotelzimmern, aber selbst er zeigte sich im Stillen beeindruckt von der Präsidentensuite.
    Petrenko hatte sich in die Mitte des Wohnzimmerbereichs gestellt und lächelte, als würde er sich freuen, Yamout zu sehen. Dieser erwiderte das Lächeln nicht. Das hier war ein rein geschäftlicher Termin mit einem Unbekannten und kein privates Treffen mit einem Freund. Hinter Petrenko standen der Mann vom Eingang und noch zwei ähnlich gekleidete Gangster. Petrenko, der eine Leinenhose, Slipper und ein über die Hose hängendes weißes Hemd mit bis über die Ellbogen aufgekrempelten Ärmeln trug, sah zumindest ein bisschen schicker aus als seine Leute. Er war ungefähr fünfzig Jahre alt, und im Vergleich zu seinen Bediensteten wirkte er beinahe zivilisiert. Keiner seiner Männer trug eine Waffe, und Yamout empfand einen Hauch von Respekt für sein Gegenüber. Obwohl zahlenmäßig unterlegen, fühlte er sich nicht eingeschüchtert. Beziehungsweise ließ es sich nicht im Geringsten anmerken.
    »Gabir Yamout. Wie schön, Sie endlich persönlich kennenzulernen«, sagte Petrenko auf Russisch.
    Er streckte die Hand aus.
    Yamout schlug mit wenig Enthusiasmus ein. »Danke für die

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