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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Badezimmer übrig. Als der zweite Kerl zu Boden gestürzt war, hatte er einen der Vorhänge herabgerissen. Die nächtliche Straßenbeleuchtung drang ins Zimmer.
    Die Badezimmertür war zu. Dahinter drängten sich jetzt drei Mann auf der Suche nach Sicherheit. Saßen in der Falle. Victor warf einen prüfenden Blick auf das Magazin. Immer noch dreißig Prozent der Kapazität. Mehr als genug.
    Er ging einen Schritt auf die Badezimmertür zu, doch dann hörte er hinter sich, aus dem Wohnzimmer, das Knirschen einer leeren Patronenhülse. Blitzartig schnellte er herum, stellte sich in den Türrahmen, erwartete, einen verschreckten Hotelgast oder einen neugierigen Wachmann zu sehen. Stattdessen war da die dunkelgraue Silhouette eines schlanken Mannes in der Mitte des Wohnzimmers, neben ihm ein zweiter Mann, kleiner und muskulöser. Beide hatten die Arme ausgestreckt und hielten blassgraue Pistolen in den schwarzen Händen. Sie hatten ihn im fahlen Licht des unverhüllten Fensters bereits erblickt und schossen zuerst.
    Ihre schallgedämpften Schüsse klickten in der Stille, fast gleichzeitig. Das Mündungsfeuer war in Form winziger schwarzer Blitze durch das Nachtsichtgerät erkennbar. Die erste Kugel traf Victor in den rechten Trizeps, die zweite schlug etwa acht Zentimeter unterhalb des Brustbeins ein, und er fiel zu Boden, bevor er das Feuer erwidern konnte.
    Der Aufprall hatte ihm die Luft aus den Lungen gepresst. Er war geschockt und hatte Schmerzen. Trotzdem blieb er regungslos liegen, während er sie mit hastigen Schritten näher kommen hörte. Er atmete so flach wie nur irgend möglich, die Augen geschlossen, damit er nicht geblendet wurde, die rechte Hand immer noch fest um den Griff der P90 geschlossen. Sein Bauch tat weh, doch dank der Kevlarweste war es ein Gefühl wie nach einem heftigen Boxhieb. Die Wunde im Arm war schlimmer, aber er versuchte, jeden Gedanken daran zu verdrängen.
    Er ging davon aus, dass die Männer zu Yamout gehörten. Vermutlich waren sie per Handy zu Hilfe gerufen worden. Sie mussten ganz in der Nähe gewesen sein, auf demselben Stockwerk, in einer anderen Suite, und hatten wohl so früh eingecheckt, dass Victor sie nicht gesehen hatte. Er dachte an den Beobachter aus dem Foyer und war wütend auf sich selbst, weil er davon ausgegangen war, dass der Kerl alleine war.
    Sie kamen näher und verlangsamten ihre Schritte. In der Dunkelheit konnten sie nicht sehen, dass er eine kugelsichere Weste trug. Die Bodenbretter unter dem Teppich knarrten, als ein schwerer Fuß dicht neben Victors rechtem Bein landete. Eine Schuhspitze traf ihn an der Hüfte. Eine sinnlose Maßnahme, aber dennoch gängig, wenn jemand zu viel Adrenalin im Blut hatte.
    Da ertönte eine Stimme aus dem Badezimmer des kleineren Schlafzimmers. Es war ein verzweifelter Hilferuf auf Russisch – vermutlich Petrenko. Es folgte ein zweiter Ruf, diesmal auf Arabisch. Das musste Yamout sein. Die beiden Männer neben Victor zeigten keine Reaktion.
    Der Fuß neben seinem Bein bewegte sich, und Victor spürte den Mann neben seinem rechten Arm stehen. Ein zweiter Mann ging links an ihm vorbei. Der Mann zu seiner Rechten trat über seinen Arm hinweg, und Victor wartete ab, bis er drei Schritte nach vorn gemacht hatte. Dann schlug er die Augen auf. Er rollte den Kopf nach hinten, sah die grauen Umrisse der beiden Männer, um hundertachtzig Grad gedreht, wie sie durch das Schlafzimmer schlichen, langsam, trotz der Hilferufe.
    Victor packte den vorderen Griff der P90 mit der linken Hand, hob die Maschinenpistole über den Kopf, zielte auf den Rücken des ersten Mannes und drückte ab.
    Die Kugeln stanzten eine unregelmäßige Linie von Einschusslöchern neben seine Wirbelsäule. Da Victor die P90 auf dem Kopf stehend und ohne vernünftige Stütze abgefeuert hatte, war der Rückschlag erheblich. Die Waffe schlug aus, und Victor vergeudete eine Menge Patronen. Er zielte erneut und sah, wie der zweite Mann in die Hüfte, den Rücken, den Arm und den Kopf getroffen wurde. Beide fielen tot auf den Teppich.
    Der Schmerz in seinem Arm wurde schlimmer. Er sah nach der Wunde. Sie blutete, wenn auch nicht allzu schlimm. Die Kugel war nicht ins Fleisch eingedrungen, sondern hatte lediglich eine Rille in die Haut und den Muskel gefräst. Nichts Ernstes, aber auf Liegestütze würde er vorerst verzichten müssen. Er kam auf die Knie.
    Da riss eine Kugel ein Stück aus dem Teppich und dem Bodenbrett ganz in seiner Nähe.
    Noch ein Geschoss zischte durch

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