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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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sich an die drei Typen, die kaum eine Minute nach ihm in die Präsidentensuite gestürmt waren. Sie mussten in der Nachbarsuite gewesen sein, sonst hätten sie es niemals so schnell geschafft. Aber auf die Hilfeschreie von Petrenko und Yamout hatten sie nicht reagiert. Wenn sie nicht zu einem der beiden gehört hatten, zu wem dann?
    Ihm blieb nicht mehr viel Zeit, um darauf eine Antwort zu erhalten, aber er war gezwungen gewesen, drei Männer mehr umzubringen, als eigentlich vorgesehen war. Diese Männer hatten versucht, ihn zu töten, und hatten ihn daran gehindert, seinen Auftrag auszuführen, was fatale Konsequenzen haben konnte. Er brauchte eine Erklärung dafür.
    »Keine Bewegung«, ertönte in diesem Moment eine Stimme auf Russisch hinter Victor. In der Stimme lag das Selbstbewusstsein, das sich auf den Besitz einer Schusswaffe gründete. Einer Schusswaffe, die, wie Victor annahm, direkt auf seinen Rücken gerichtet war.
    Er blieb stehen. Zwei Schritte vor der Tür.
    »Waffe fallen lassen.«
    Es ließ sich nicht feststellen, wo genau der Mann stand. Wenn Victor also etwas probieren wollte, dann musste er sich ausschließlich auf seine Geschwindigkeit verlassen, musste sich umdrehen, die Pistole heben, sein Ziel ins Auge fassen und einen tödlichen Treffer landen, bevor der Mann den Zeigefinger krümmen konnte.
    Victor ließ die USP auf den Teppich fallen.
    »Und jetzt das Nachtsichtgerät absetzen.«
    Victor legte es auf den Boden.
    »Umdrehen.«
    Victor gehorchte.
    Vor ihm, keine drei Meter entfernt, stand ein Mann, genau zwischen ihm und dem Treppenhaus. Die Glaskuppel ließ genügend Licht hereinfallen, damit Victor die schallgedämpfte Pistole in der Hand des Mannes und den glänzenden Schweißfilm auf seinem Gesicht erkennen konnte. Er sah atemlos aus, nachdem er wahrscheinlich etliche Treppenabsätze heraufgesprintet war. Längliches Gesicht, Bartstoppeln. Victor erkannte ihn wieder, auch ohne die braune Lederjacke. Der Beobachter.
    »Wer zum Teufel bist du eigentlich?«, wollte der Beobachter wissen.
    Er redete Russisch, aber das war nicht seine Muttersprache. Victor konnte den Akzent nicht einordnen. Er gab keine Antwort. Am liebsten hätte er seinem Gegenüber die gleiche Frage gestellt.
    »Kick die Knarre weg«, sagte der Beobachter.
    Victor versetzte ihr einen leichten Fußtritt, sodass sie nur rund einen Meter zur Seite schlitterte.
    Der Beobachter trat näher. Er war vorsichtig, ließ den Blick über die beiden toten Bodyguards vor der Präsidentensuite gleiten.
    »Die Bullen sind gleich da«, sagte Victor.
    Der Beobachter beachtete ihn nicht und machte eine Bewegung mit seiner Pistole. »Die andere auch.«
    Victor fasste mit einer Hand nach hinten, an seinen Hosenbund, zu dem Halfter mit der P22.
    »Ganz langsam«, ermahnte ihn der Beobachter.
    Victor zog die Walther heraus und holte sie nach vorn.
    »Dieses Mal lässt du sie nicht fallen, sondern schmeißt sie weg.«
    Victor gehorchte. Er warf die Waffe nach vorn, auf den Beobachter zu. Nicht, um ihn zu verletzen, sondern einfach nur als Ablenkung. Der Mann sah die Waffe auf sich zukommen und blinzelte kurz, um ihr dann auszuweichen. Als er sich wieder im Griff hatte, war Victor mit einem Satz durch die offene Tür gesprungen.
    Er schlug die Tür hinter sich ins Schloss und sah, dass es sich bei der grünlichen Lichtquelle wie erwartet um einen Laptopmonitor handelte. Er war in sechs Fenster unterteilt, die jeweils unterschiedliche Bilder zeigten, Aufnahmen, die aus verschiedenen Nachtsichtkameras in der nebenan gelegenen Präsidentensuite stammen mussten.
    Er dachte nicht länger darüber nach. All seine Gedanken drehten sich nur noch um den Mann auf der anderen Seite der Tür, den Mann mit der Pistole, während er selbst nichts in der Hand hatte, gar nichts.

Kapitel 24
    Victor ging in die Hocke, balancierte in der Dunkelheit auf den Fußballen. Die Luft im Zimmer war warm und roch muffig, nach Parfüm und Schweiß. Sein rechter Arm pulsierte. Das wenige Licht, das zu den schmalen Schlitzen zwischen den Vorhängen hereindrang, reichte aus, um den Wohnzimmerbereich der Suite zu erkennen. Er unterschied sich vom Wohnzimmer der Präsidentensuite, war kleiner und weniger opulent ausgestattet. Zwei Türen führten in angrenzende Zimmer, vermutlich zwei Schlafzimmer. Sie verfügten wahrscheinlich jeweils über ein eigenes Badezimmer, aber ansonsten gab es nichts, wohin er hätte ausweichen können. Er konnte es Yamout nachmachen und durch eines der

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