Zero Unit
Fall zurückziehen sollst.«
Das Funkeln in seinem Blick erlosch. Anstatt gleich zu antworten, drehte er das Weinglas in der Hand hin und her. Dann sagte er: »Ich fühle mich irgendwie verantwortlich. Um es kurz zu machen: Gina hat mich letztes Jahr angerufen, als eine Freundin von ihr durch einen riesigen CIA -Schlamassel verschwunden war. Ich muss leider zugeben, dass ich ihr keine große Hilfe war. So kam es, dass Gina auf einen verdeckten CIA -Agenten hereinfiel, der, wie sich herausstellen sollte, auch noch ein Landesverräter ist. Er ist derjenige, der sie an die Terroristen ausgeliefert hat. Außerdem würde ich wetten, dass er sie im Moment gefangen hält. Und ich könnte es mir niemals verzeihen, falls er … «
Sarah konnte kaum glauben, was sie da hörte. »Aber das ist doch nicht deine Schuld, Wade! Du kannst überhaupt nichts dafür, dass dieser Mann ein Verräter ist.«
»Ich weiß. Aber dadurch fühle ich mich auch nicht besser. Gina hat bereits so viel durchgemacht. Ich muss sie finden, Sarah. Und ich muss den Mann schnappen, der ihr das angetan hat und dafür sorgen, dass er für immer weggesperrt wird. Wenn auch nur, um mein Gewissen zu beruhigen.«
Das konnte sie verstehen. »Ich werde selbstverständlich helfen, wo ich kann.« Sie fasste einen raschen Entschluss. »Also gut. Morgen früh wollte ich Mahmoods Wohnung durchsuchen. Warum kommst du nicht einfach mit?«
Er streckte eine Hand über dem Tisch aus und legte sie auf ihre. Drückte sie ganz fest. »Danke. Und das meine ich ernst. Ich weiß, dass du dir damit Probleme einhandeln kannst.«
»Das wäre ja nichts Neues«, bemerkte Sarah trocken.
Während er ihre Hand umdrehte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er fuhr mit einem Finger an ihrer Lebenslinie entlang. Seine Berührung elektrisierte Sarah, sie spürte, wie sich ihr ganzer Körper anspannte. »Dann bist du wohl eine kleine Unruhestifterin, ja?«, fragte er leise.
»Ich kann nicht anders.« Wenn das mal kein wahres Wort war.
Sanft streichelte er ihre Hand. »Hört sich gut an.« Er suchte ihren Blick. »Du hast übrigens meine Frage nicht beantwortet.« Seine zärtlichen Berührungen an ihrer Handinnenfläche weckten ein heftiges Verlangen in ihr.
»Welche Frage?«
»Würdest du es riskieren, mit mir ins Bett zu gehen?«
Sie benetzte ihre Lippen. Er tat es schon wieder, kam einfach so ohne Umschweife zur Sache. Normalerweise bat ein Mann nicht um Erlaubnis, wenn er derartig schnell vorpreschte. Es besaß einen gewissen Reiz, das musste sie zugeben. Außerdem, wozu trug sie denn sonst ihre beste schwarze Spitzenunterwäsche?
Sarah beugte sich über ihre ineinander verschränkten Hände, die Erregung hatte vollständig von ihr Besitz ergriffen. »Bist du denn das Risiko wert?«, fragte sie mit einem aufreizenden Lächeln. Immer noch nicht restlos überzeugt. Aber meine Güte, wirklich kurz davor.
Er schloss die letzten Zentimeter zwischen ihren Gesichtern und küsste sie sanft. Dabei glitt er mit der Zunge in die kleine Spalte zwischen ihren Lippen. »Um das herauszufinden, müsstest du es wohl ausprobieren.«
Ginas Fantasien drehten sich um Gregg van Halen, seit sie einander zum ersten Mal begegnet waren. Es waren erotische, aufregende Unterwerfungsfantasien. O ja. Seit dem ersten drängenden Kuss nur wenige Stunden nach ihrem Kennenlernen war sie seiner männlichen Anziehungskraft rettungslos erlegen. Dieser Mann besaß eine ursprüngliche sexuelle Ausstrahlung, die sie sofort in ihren Bann gezogen hatte. Sie hatte sich dem vollkommen hingegeben und Dinge getan, die sie sich vorher nicht einmal hätte träumen lassen, während sie unter seinem starken muskulösen Körper lag und er sie zur Ekstase trieb.
Was ihr im Wachzustand unerklärlich schien, war die Tatsache, dass sie bis heute unaufhörlich von ihm träumte, genau wie in der Zeit, als sie zusammen gewesen waren. Sogar während ihrer Gefangenschaft und nach ihrer Rettung. Auch als sie ihn mit glühender Leidenschaft gehasst hatte, weil sie restlos davon überzeugt gewesen war, dass er für all ihren Schmerz und ihr Leiden verantwortlich war, hatte sie ihn in ihren Träumen dennoch willkommen geheißen, damit er sie an die Eisenstangen seines robusten Bettes fesseln und die unanständigsten Dinge mit ihr anstellen konnte.
Das war auch die einzig mögliche Erklärung für ihr Verhalten in dieser Nacht, in der sie aneinandergeschmiegt dalagen.
Traum und Wirklichkeit gerieten durcheinander.
Da Gina gerade
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