Zero Unit
geträumt hatte, in seinen Armen zu liegen, kam es ihr überhaupt nicht seltsam vor, ihn beim Aufwachen tatsächlich hinter sich zu spüren. Eingehüllt in die Schatten seines Schlafzimmers tat sie, was sie im Dunkel der Nacht unzählige Male zuvor getan hatte – sowohl wach als auch im Schlafzustand. Sie drehte sich zu ihm, suchte seinen Mund und küsste ihn.
Er reagierte nicht gleich, schien fest zu schlafen. Rührte sich nicht. Erst, nachdem sie ihn mit der Zunge neckte, antwortete er mit einem leisen Stöhnen, das tief aus seinem Innersten drang. Und öffnete die Lippen.
Er schmeckte vertraut, berauschend, erregend männlich. Heute Nacht sogar noch intensiver und erdiger als sonst. Oh, wie sehr sie das vermisst hatte …
Im Dunkeln konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen, aber sein Griff an ihrer Hüfte und in ihrem Haar verstärkte sich kaum merklich und zeigte ihr an, dass er mehr wollte. Er ließ sich von ihr küssen, sich von ihrer Zunge erforschen, die in seinen warmen weichen Mund vordrang. Es war so gar nicht seine Art, sich passiv zurückzulehnen, anstatt selbst aktiv zu werden und den dominanten Part zu übernehmen, bemerkte sie freudig.
»Gina«, flüsterte er und ließ die Hand über ihre Hüfte gleiten. »Mein süßer Liebling.«
Sie hörte nicht auf ihn zu küssen, bis ihr ganzer Körper vor aufgestautem Verlangen brannte. Und er ermutigte sie weiterhin, die Führung zu übernehmen. Also wagte sie sich weiter vor.
Gina riss die Laken fort, um seinen nackten Oberkörper freizulegen, den moschusartigen Duft seiner Haut von Nahem zu riechen. Zerrte an seinem T-Shirt, bis er es sich schließlich selbst über den Kopf zog. Doch ihres rührte er nicht an, also nahm sie das selbst in die Hand. Nachdem sie das Oberteil zur Seite geworfen hatte, reckte sie ihm herausfordernd die nackten Brüste entgegen. Bei der ersten Berührung stöhnten sie beide gleichzeitig auf. Sie rieb sich an ihm und sein krauses Brusthaar kitzelte sie, bis sich ihre Brustwarzen aufrichteten.
Er stöhnte ihren Namen. Und auch sein Schwanz richtete sich auf. Sie glitt mit der Hand in seine Jogginghose und berührte ihn. Er bog sich ihr entgegen und stieß einen erstickten Laut aus, dann zuckte er zusammen und ließ sich zurückfallen. Gina fiel mit ihm.
Erst die Wucht des Aufpralls holte sie in die Wirklichkeit zurück.
Ruckartig erwachte sie aus dem Dämmerzustand ihres Traumes, fand sich auf ihm liegend mit den Lippen an seiner Brust und seinem wild pulsierenden Schwanz in der Hand wieder.
Sie keuchte auf und schoss in die Höhe, dann krabbelte sie hektisch ans andere Ende des Bettes. Dort kniete sie mit um den Oberkörper geschlungenen Armen und atmete schwer, weil ihr plötzlich kalt war und ihr klar wurde, was sie da gerade getan hatte.
Und weil sie heillos erregt war.
Verwirrt und sprachlos starrte sie ihn im Halbdunkel des Schlafzimmers an.
Doch konnte sie ihm nichts vorwerfen. Denn er hatte sich zurückgehalten. Sie war diejenige gewesen, die ihn geküsst hatte. Berührt. Verführt.
Im Mondlicht, das durchs Fenster fiel, sah sie, dass er die Arme über dem Kopf ausgestreckt hatte. Mit den Händen hielt er die Eisenstäbe des Kopfteils umklammert. Die Augen hatte er fest geschlossen. Helle Funken des Mondlichts tanzten wie kleine Feen über seinen Körper.
Er sagte kein Wort. Schaute sie nicht an. Rührte sich nicht.
Die Stille dehnte sich aus.
Wenngleich Gina immer noch wie Espenlaub zitterte, entspannten sich ihre Schultern doch ein wenig. Sie berührte das warme Silberherz an ihrer Fessel. Erinnerte sich an Greggs Versprechen. Immer für sie da zu sein – als ihr Beschützer.
Aber wer würde ihn schützen … ?
»Es tut mir leid«, flüsterte sie.
Er schluckte, und die Bewegung seines Adamsapfels warf einen kleinen Schatten über den blassen Hals. »Mir nicht.«
Seine tiefe, heisere Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. O Gott . Wie war es möglich, dass sie ihn immer noch begehrte? Und zwar mit einer heftigen Leidenschaft, die sie bis ins Innerste erschütterte?
Sie kroch ein paar Zentimeter auf ihn zu. Als sich dabei die Matratze senkte, öffnete er die Augen und schaute sie an. Das tiefe Gefühl in seinem Blick hätte sie beinahe bis ins nächste Zimmer flüchten lassen.
Aber sie blieb. Wagte sich sogar noch näher heran. Vorsichtig. Wie man sich einem wilden Tier nähern würde. Sie hob die Hand, um –
»Gina … «, warnte er sie, löste die Hände vom Kopfende des Bettes
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