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Zerrissen - Thriller

Zerrissen - Thriller

Titel: Zerrissen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Schauer
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Gespenster. Ich war seit dem Verschwinden meines Niklas ein anderer Mensch. Die Ermittlungen wurden nach zwei Monaten fast komplett eingestellt. Es gab zwar noch ein Sondereinsatzkommando, aber keiner glaubte mehr daran, dass wir Niklas lebend finden würden. Mein Mann hatte mich verlassen, nachdem herausgekommen war, dass ich eine Affäre hatte und ich zum Entführungszeitpunkt bei meinem Liebhaber war. Ich ließ Niklas alleine und vergnügte mich mit Raoul, während der Täter in unser Haus spazierte u nd meinen Sohn mitnahm. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass das wirklich geschehen war. Ich sah die Bilder und Erinnerungen an diesen schreckli chen Abend immer wieder vor mir: Wie ich nach Hause kam und der Duft von Ra oul noch an mir haftete . Wie nur mein gro ßer Sohn auf der Couch saß. Wie wir Niklas suchten, aber nicht fanden. Wie ich langsam Panik bekam und meinen Mann im Büro anrief. Wie die Polizei kam. Wie wir Niklas nie wi eder fanden. Es war schrecklich!
     
    Keiner konnte sich vor stellen, wie man sich fühlt e , wenn das eig ene Kind nicht mehr wieder kam . Wenn alles nach dem Kind roch, wenn alles so präsent , aber das Kind nich t mehr hier war. Und keiner konnte sich vorstelle n, wie es einem ging , wenn man selbst s chuld war . Ich sah mich selbst in meinen Träumen als grausames Monster, als sexbesessene Sklavi n, die ihren Sohn im Stich ließ . Ich mal t e mir aus , was diese Ungeheuer mit meinem Niklas mach t en und ich w u rde immer kränker und kränker. Mein Mann und mein großer Sohn konnten mich am Ende auch nicht mehr ertragen und zogen aus. Zu tief waren sie verletzt. Zu groß war der Schaden, den ich angerichtet hatte.
     
    Ich war dermaßen in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte , wie sich Raoul näherte. Bevor ich mich zu ihm umdrehen konnte , spürte ich einen dumpfen Schlag am Hinterkopf. Ich ging zu Boden und mir wurde schwarz vor Augen. Er hatte mich nicht richtig getroffen, sonst wäre ich komplett weg gewesen. Ich bekam aber noch mit, wie er mich am Handgelenk packte und durch das Zimmer zerrte. Er dachte wohl, dass ich bewusstlos wäre , und das war gut. Ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Irgendetwas war faul. Mein Kopf pochte und ich spürte Blut an meinem Hals.
    „Wärst wohl doch lieber in deinem Loc h geblieben und hättest dich tot gesoffen, du blöde Schlampe!“
    Die Stimme von Raoul war k alt und ganz anders als in meiner Erinnerung. Wie hatte ich mich so in ihm täuschen können! Er schleppte mich in den Keller und sperrte mich in einen winzigen Raum. Dann ging er. Die Dunkelheit umfing mich und der ganze Raum drehte sich. Dann war alles vorbei.
     
    Raoul ging im Wohnzimmer auf und ab. Was wusste die Schlampe? Warum hat te dieser Idiot mein Tasche nmesser nicht besser ver steckt? Was sollte ich nur machen ? Sie muss te weg. Niemand würde l ange nach ihr suchen. Jeder wusste , dass sie seit dem Versc hwinden von Niklas ein Wrack war . Raoul machte sich wieder auf den Weg in den Keller. Das Messer hatte er fest in der Hand.
     
    Als die Tür wenige Minuten später wieder geöffnet wurde, war ich wieder bei vollem Bewusstsein. Meine Kopfschmerzen waren uner träglich, ich konnte nur wenig sehen, aber das große Küchenmesser stach mir sofort ins Auge. Seltsamerweise bekam ich keine Angst, es war mehr eine Erleichterung. Ich würde zu meinem Sohn kommen, denn nun wusste ich, dass er tot war. Getötet von dem Mann, den ich leidenschaftlich geliebt hatte. Ich war bereit. „Wieso musstest du zu mir kommen? Wieso mischst du dich ein? Dein Sohn ist weg und kommt nie wieder zu dir zurück. Dar an kannst du auch nichts ändern.“
    Ich lachte hysterisch los.
    „Glaubst du, du kannst mir Angst machen? Du hast meinen Sohn auf dem Gewissen. Es wäre eine Erleichterung für mich, we nn du auch mich töten würdest!“
    Jetzt fing Raoul an zu lachen - laut und grell. Das Lachen ging mir durch Mark und Bein. Eine Gänsehaut zog sich über meine Haut .
    „Du glaubst, dein Sohn ist tot ?“
    Er lachte immer weiter. Meine Augen traten mir beinahe aus den Höhlen. Was hatte er da eben gesagt? Ich stand auf, spürte wieder Energie in meinem Körper.
    „ Du hast geglaubt, ich habe deinen Sohn getötet? Nein, das habe ich nicht.“
    Dabei grinste er und holte mit dem Messer aus. Ich nahm alle meine Kraft zusammen und rammte meinen Kopf gegen seinen Bauch. Ich spürte die Klinge des Messers in meinem Rücken und schrie auf. Doch auch er ging zu Boden. Das Messer fiel

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