Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zerrissen - Thriller

Zerrissen - Thriller

Titel: Zerrissen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Schauer
Vom Netzwerk:
Taschenmesser auf, das mir zwar bekannt vorkam, das ich aber noch nie hier im Haus gesehen hatte. Ic h öffnete die Klingen und es kamen zwei kle ine Messer und eine Schere zum Vorschein. Wahrscheinlich hatte mein Ma nn ihm dieses Messer geschenkt , ohne dass i ch davon wusste. Ich nahm es in die Hand und tat etwas, was ich vielleicht nicht hätte tun sollen. Ich drehte es um und sah etwas, was mir die Augen für immer öffnen sollte. Ganz klein, unten am Rand , war ein Logo der „Drei Musketiere“ eingraviert und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich schrie so laut, wie ich noch nie in meinem Leben geschrien hatte. 
     
    Ich lief so schnell ich konnte zum Telefon. P lötzli ch waren wieder alle Sinne da, d as Adrenalin schoss mir durch die Adern. Wie konnte das möglich sein? Wie war Niklas an dieses Taschenmesser gekommen? Ich wählte die Nummer meines Mannes, besser gesagt meines Noch-Ehemannes. Ian war, gemeinsam mit Paul vor Monate n ausgezogen und er hatte vor , bald nach Amerika zu gehen. Er glaubt e schon lange nicht mehr daran, dass Niklas noch lebt e . Es klingelte mehrere Male. Bitte geh dran. Nimm ab . Aber er nahm nicht ab. Wie immer. Egal, ich wusste, was zu tun war. Schnell lief ich die Treppe hinunter, zog mich an und hastete aus dem Haus. Mein Puls schlug wie wild und ich war aufgeregt wie schon lange nicht mehr. Die Wirkung des Alkohol s war wie verflogen. Mein Sohn, was hat te er mit meinem Sohn gemacht? Ich riss die Tür meines Autos auf und startete den Wagen. Es war stockdunkel, ich war unsicher und nervös. Zum kleinen Haus von Raoul war es nicht weit. Ich hatte ihn seit dem Vorfall mit Niklas nicht mehr gesehen, wollte ihn nicht mehr sehen. Es brannte kein Licht mehr , als ich in die dunkle Einfahrt einbog, doch sein Auto war da. Raoul war nach dem Verschwinden meines Sohnes für einige Wochen ins Ausland g egangen . Warum hat er mir nicht gesagt, dass er ihn kennengelernt hat? Wann hat er ihn gesehen? Meine Gedanken waren wirr und unberechenbar. Ohne zu überlegen , kl opfte ich wie wild an seine Tür . Erst tat sich nichts, aber als ich anfing , zu schreien , ging endlich ein Licht im Schlafzimmer an. Er öffnete ver schlafen die Tür und ich stieß sie ihm entgegen.
     
    „Wann hast du meinen Sohn gesehen?“
    Ich hämmerte mit den Fäusten auf ihn ein.
    „Was hast du mit ihm gemacht?“
    „Charlotte , was ist mit dir los? Spinnst du? Setz dich doch erst einmal!“
    „Ich will wissen, wann du meinen Sohn kennengelernt hast!“
    Er strich sich durchs Haar, eine Geste, die ich früher so sehr an ihm mochte.
    „Ich habe deinen Sohn nicht gekannt, aber das weißt du. Du wolltest nicht, dass ich ihn kennenlerne.“
    Ich funkelte ihn misstrauisch an und hielt ihm das Taschenmesser mit der Gravur direkt vor die Augen. Seine Augen funkelten und sein Atem ging schneller, doch er ließ sich nichts anmerken.
    „Das ist mein Taschenmesser, ja , da hast du Recht. Ich habe ihn mal zufällig getroffen und da habe ich ihm dieses Messer geschenkt . “
    Ich konnte es nicht glauben.
    „Warum hast du mir das nie erzählt? Wann war das?“
    Er ging ins Wohnzimmer und setzte sich. Cool, lässig, selbstbewusst , wie er nun einmal war.
    „Warum bist du nie wieder gekommen?“ , fragte er mich. Ich war erstaunt über diese Frage, weil die Antwort doch eigentlich so klar war.
    „Das ist doch egal. Wann hast du Niklas gesehen?“
    Irgendetwas an der Sache stimmte nicht. Warum hat te er ihm dieses Taschenmesser geschenkt, wenn er ihm nur zufällig begegnet war. Es war ihm so wichtig. Warum sollte er es meinem Sohn schenken?
    Ich ging auf und ab und beobachtete ihn . Er war ein Blender, ein Frauenschwarm und ich war in seinen Bann geraten. Wie hatte ich meine Familie nur wegen ihm so im Stich lassen können ?
    „Ich dachte, du hättest das Messer von deinem Vater. Warum hast du es Niklas gegeben?“
    Langsam wurde er ne rvös und das war untypisch für Raoul.
    „Was willst du eigentlich von mir? Ich k ann nichts dafür, dass dein Sohn verschwunden ist. “
    „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du ihm ein Geschenk gemacht hast? Sag schon ! “
    Ich wurde wütend. Die eigentliche Frage war aber, warum hat te mir mein Sohn das Geschenk nicht einfach gezeigt? Vielleicht hatte er Angst, dass ich es ihm wegnehmen würde?
    „Ich habe es dir nicht gesagt, weil du dagegen gewesen wärst. Du wärst sauer auf mich gewo rden und das wollte ich nicht.“
    Vielleicht stimmte es sogar, vielleicht sah ich

Weitere Kostenlose Bücher