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Zerrissenes Herz (German Edition)

Zerrissenes Herz (German Edition)

Titel: Zerrissenes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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unausweichlichen Ende ihrer Beziehung zu Logan überschnitten. Charlie brauchte Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Und Daisy musste herausfinden, was sie wirklich wollte. „Meine Wunden müssen erst einmal verheilen, und wer weiß, wie lange das dauert? Und wer weiß, ob du mich dann überhaupt noch haben willst?“
    „Lass es drauf ankommen“, sagte er erneut.
    Sie schüttelte den Kopf. „Du bist durch alles, was passiert ist, auch verletzt worden. Ich habe kein Recht, zu erwarten, dass dein Herz immer noch am gleichen Platz ist.“
    Darauf erwiderte er nichts. Sie war gleichzeitig erleichtert und enttäuscht. Etwas zwischen ihnen loszutreten, irgendwelche Erwartungen zu schüren wäre dumm. Sie hatten beide dramatische Ereignisse überstanden und mussten damit erst einmal zurechtkommen, bevor sie sich auf die Suche nach dem begeben konnten, was noch zwischen ihnen war.
    Sie hatte Angst davor, es herauszufinden. Es war gut möglich, dass sich ihre Liebe verändert hatte oder vielleicht gar nicht mehr existierte. Bei der Vorstellung jagte ihr ein kalter Schauer über den Rücken.
    Als das Bett gemacht war, schüttelte Daisy noch einmal dieKissen auf und trat dann einen Schritt zurück. „Home, sweet home. Zumindest für den Moment.“
    Sie beugten sich gleichzeitig vor, um eine Falte glatt zu ziehen. Ihre Hände berührten einander, und sofort spürte Daisy die Hitze ihrer Verbindung. Schnell zuckte sie zurück, aber die flüchtige Berührung erinnerte sie daran, dass Zeit und Entfernung nicht wichtig waren.
    Sie wagte es, ihm in die Augen zu schauen, und sah dort die eigene Sehnsucht gespiegelt.
    „Ich gehe zur Therapie“, platzte es aus ihr heraus. „Um Charlie und mir zu helfen, den Übergang einigermaßen weich zu gestalten.“
    „Das ist vermutlich eine gute Idee.“
    „Es hilft. Überraschenderweise hilft es wirklich. Ich lerne, wie ich mir vergeben und mein Leben wieder in die Hand nehmen kann. Und was ich über das Eingehen einer neuen Beziehung gelernt habe, ist … dass ich einfach noch Zeit brauche. Vielleicht sehr viel Zeit. Denn die Person, die ich im Moment noch bin, ist dabei, sich zu ändern.“

33. KAPITEL
    D as hat sie gesagt?“, fragte Connor am Abend, als Julian ihm von dem Gespräch erzählte. „Diesen Mist über Warten und Veränderungen hat sie tatsächlich gesagt?“
    „Ja, und wie kontert man den Rat eines ausgebildeten Psychologen?“
    „Indem man ihnen sagt, dass sie totalen Bullshit reden.“
    „Ja, was das angeht … Ich muss den Profis zugestehen, dass sie was von ihrem Handwerk verstehen. Als ich heimgekommen bin, war ich echt ein Wrack.“ Das stimmte; erst jetzt erkannte er, dass die Air Force richtig gehandelt hatte, als er auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben worden war. Er war voller Zorn und unverarbeiteter Gefühle zurückgekehrt, was nicht die richtige Kombination war, um sein altes Leben wieder aufzunehmen. „Wenn es Dr. Abernathy nicht gegeben hätte“, sagte er zu Connor, „säße ich jetzt höchstwahrscheinlich in der Geschlossenen und würde stimmlos vor mich hin summen. Wenn ich direkt zu Daisy gegangen wäre – und glaub mir, genau das hätte ich getan, wenn es möglich gewesen wäre –, hätten wir einander inzwischen schon zerstört.“
    „Okay, ich verstehe, was du meinst.“ Mehr als jeder andere hatte Connor die Reise seines jüngeren Bruders vom Rand der Verzweiflung zu Gleichgewicht und Klarheit mitverfolgt. Er wusste von den Albträumen und Flashbacks. Er hatte einen Platz in der ersten Reihe bei Julians täglichem Kampf, den Sinn in dem zu sehen, was ihm passiert war, und mit seinem Leben weiterzumachen. „Ich bin nur für dich frustriert. Du und Daisy, ihr hattet etwas Besonderes. Und zwar schon immer. Mir gefällt es nicht, dabei zuzusehen, wie du dem jetzt den Rücken kehrst.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich ihr den Rücken kehre. Aber wir können nicht einfach da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Nicht nach allem, was passiert ist.“
    „Was willst du denn?“, fragte Connor.
    Julian war noch nicht bereit, diese Frage zu beantworten. Weder seinem Bruder noch sich selbst. Er wusste etwas übers Warten und Geduldigsein. Ein längerer Aufenthalt in einem kolumbianischen Gefängnis hatte ihm da wertvolle Einsichten verschafft. Aber er wusste auch um die Grenzen der Geduld.
    „Ich warte auf den Schlussbericht der Ärzte an die Air Force, der mir die Unbedenklichkeit bestätigt.“
    „An dir war nie etwas

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