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Zerrissenes Herz (German Edition)

Zerrissenes Herz (German Edition)

Titel: Zerrissenes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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keine Höhen“, sagte Ramos.
    „Hättest du das nicht etwas früher sagen können?“
    „Das hätte nichts geändert. Ich tue, was man mir sagt.“
    „Das tun wir alle“, stimmte Julian ihm zu. Ramos, der in der kolumbianischen Air Force war, war genauso entschlossen und gut ausgebildet wie seine amerikanischen Kollegen. Der Erfolg der Operation hing davon ab. „Wir sind hier fertig, bevor du es überhaupt merkst. Lass mich mal ran.“
    „Sprich mit mir, Angel“, wandte er sich per Funkgerät an den Spezialisten in der Basisstation. „Wir sind beinahe da.“ Angel de Soto war sozusagen der Kleber, der die ganze Prozedur zusammenhielt, und er schien sich mehr Einzelheiten merken zu können als die Festplatte eines Computers. Er saß Meilen von ihnenentfernt auf der Palanquero Air Base und koordinierte die Arbeit der Amerikaner und Kolumbianer in dieser gemeinsamen verdeckten Ermittlung. Die Mission, die seit Monaten geplant worden war, wurde von einem Top-Secret-Team ausgeführt.
    „Der Heli wartet“, antwortete Angel. „Das andere Team ist fertig. Installiert die Ausrüstung und schafft eure Hintern zurück zum Hubschrauber. Over.“
    „Gastineaux out.“ Julian ließ sich mit schnellen, sicheren Bewegungen hinunter. Durch Lücken im Geäst der Bäume sah er Bruchstücke einer komplett bewaffneten Stadt, die von einem hochgewachsenen Wald aus Mahagoni- und Chinarindenbäumen, Immergrün und wildem Wein umgeben war. Er konnte nur beten, dass die Wachmänner ihn und Ramos nicht dabei erwischten, wie sie das leistungsstarke, wetterfeste Überwachungssystem anbrachten. Da sie an ihren Seilen wie die Spinnen vor der schieren Felswand baumelten, bestand ein großes Risiko, entdeckt zu werden. Und wenn der Feind mit vollautomatischen AK-47, Panzerfäusten aus der ehemaligen Sowjetrepublik, Handgranaten und sogar einigen leichten Panzerabwehrwaffen aus amerikanischen Beständen bewaffnet war, wollte man definitiv nicht entdeckt werden.
    „Was für ein Ausblick, was?“, sagte er zu Ramos.
    Sein Partner schenkte ihm ein nervöses Grinsen, was sein Markenzeichen enthüllte: den goldenen Schneidezahn. Er hatte Julian einmal erklärt, sein Vater habe darauf bestanden, dass der Zahnarzt Gold statt Porzellan verwendete, um allen zu zeigen, dass er es sich leisten konnte, seine Familie zum Zahnarzt zu schicken.
    Durch sein Fernglas beobachtete Julian das Camp an der Mündung des tief unter ihm in der Schlucht liegenden Flusses. Mit seinen geschäftigen Docks und Lagerhäusern, in denen Waffen und Kokain lagerten, dem Flughafen und dem weitläufigen Netz aus Privatwegen, der privaten Armee und Infrastruktur schien das Lager des Drogenbarons wie eine gut geölte Maschine zu laufen. Und dank der Unterstützung von Terrororganisationen in Übersee war die Finanzlage dort unten besser als die der Regierung.
    Das ultimative Ziel war es, die Operation hochzunehmen und mit ihr Don Benito Gamboa, einen der reichsten und gefährlichsten Männer Kolumbiens; Herrscher über eine ganze Armee von Soldaten und Kriminellen. Bei Erfolg wäre das die größte Drogenrazzia in der Geschichte.
    Der Koordinator der Mission hatte ihnen oft vorgebetet: „Wir existieren nicht. Wir tun unseren Job und ziehen weiter. Wir werden keine Anerkennung oder Belohnung für unsere Arbeit hier erhalten, sogar wenn es uns gelingt, einen ganzen Jahresvorrat an Drogen zu vernichten.“
    „Sieh einer an“, sagte Julian und hob sein Fernglas. Ein nach Regen riechender Wind blies durch die Schlucht und schüttelte die Baumkronen durch. Der Fluss wurde von einer Brücke überspannt, die mithilfe eines Motors verschoben werden konnte. Das war in den bisherigen Geheimdienstberichten nicht erwähnt worden, und es bedeutete, dass der Helikopter, der nur wenige Meilen weiter nördlich am Strand wartete, gefährdet war. Sie hatten diesen Landeplatz gewählt, weil sie gedacht hatten, dort könne er nicht von bewaffneten Fahrzeugen erreicht werden. Bei vorherigen Erkundigungen war auch die stattliche Auswahl an Flugabwehrwaffen nicht entdeckt worden. Durch das Fernglas sah Julian Gewehre und Flugabwehrwaffen, inklusive einer Rakete auf einem fahrbaren Gestell, die er noch nie aus der Nähe gesehen hatte. Das Ding war in der Lage, ein Fluggerät zu verfolgen und seine Flugbahn eigenständig zu korrigieren, um das Zielobjekt somit wortwörtlich über den Himmel zu jagen.
    Er berichtete die Neuigkeiten an Angel.
    „Eine Brücke?“, wollte de Soto wissen. „Eine

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