Zerrissenes Herz (German Edition)
das Gerät, das am Kopfende des Bettes stand, auf „Ozeanwellen“.
Als sie das Zimmer verlassen wollten, stießen Daisy und Logan aneinander. Sie war überrascht, ein leichtes … Kribbeln zu spüren. Und sie erinnerte sich daran, was Logan ihr beim Autowaschen gesagt hatte. Leb dein Leben, Daisy. Es ist an der Zeit.
Man bekam nicht immer das Leben, das man geplant oder erwartet hatte. Aber allem den Rücken zuzukehren war auch keine Lösung.
Im Wohnzimmer stritten Zach und Sonnet gerade darüber, ob „Ficker“ ein erlaubtes Wort war.
„Zum Glück gibt es eine App dafür“, sagte Sonnet und hielt ihr iPhone hoch.
„Ich sehe schon, heute Abend wird keine Gnade walten gelassen“, entgegnete Zach.
„Versuch es gar nicht erst!“ Sonnet schaute auf. „Seid ihr zwei bereit?“
Sie fingen an zu spielen und ließen sich dazu das Popcorn schmecken, fast wie eine Gruppe Studenten im Wohnheim. Sonnet und Zach genossen den Sekt. Daisy und Logan wechselten zu Ginger Ale.
Als er einen Blick auf ihr Glas warf, sagte er zu ihr: „Du musst das nicht tun.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Kein Problem.“ Sie hatte es sich zur Regel gemacht, in seiner Gegenwart keinen Alkohol zu trinken. Logan schien inzwischen zwar nüchtern zufrieden zu sein, aber sie fand es besser, nicht direkt vor seiner Nase mit Alkoholherumzuwedeln. Sie glaubte, dass man das Schicksal nicht herausfordern musste. Und in Logans Nähe abstinent zu bleiben war für sie auch ein Zeichen des Respekts, eine Unterstützung in dem Kampf, den er, wie sie wusste, noch immer täglich austrug.
„Hey, du kannst nicht einfach haftig an mein Wort anlegen!“ Sonnet warf Zach einen finsteren Blick zu.
„Hab ich aber gerade getan. Und damit bekomme ich den dreifachen Wortwert für das ganze Wort.“
Daisy schaute sich das Brett an. „Welpenhaftig?“
„Klar“, erwiderte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du musst nur Blake fragen. Oder, Blake?“
Beim Klang ihres Namens klopfte die Hündin mit der Rute auf den Boden.
„Außerdem bekomme ich einen Bonus, weil ich alle meine Buchstaben aufgebraucht habe“, ergänzte Zach.
„Alle sechs.“
„Genau.“
„Also“, sagte sie und nahm einen Buchstaben nach dem anderen vom Brett. „Du kannst nicht nur nicht schreiben, du bist auch noch ein Betrüger. Denn du darfst nur sieben Buchstaben zurzeit haben. Aber da ich heute besonders großzügig bin, lasse ich dich weiter mitspielen.“
Der Wettkampf war mal lustig, mal erbittert. Einige der Kombinationen führten zu Diskussionen, die nur beendet werden konnten, indem absurde Internetseiten für Klärung sorgten. Sonnet war entschlossen zu gewinnen, aber Logan holte auf und benutzte in letzter Sekunde das wertvolle Q in einem Wort mit doppeltem Wortwert.
„Sheqel?“, fragte Sonnet fassungslos. „Ich bitte dich!“
„Das ist eine uralte Gewichtseinheit“, erklärte er. „Fühl dich offiziell belehrt. Und ich suche den Film aus. Buhu, tschüss, Mister Weichei-Darcy!“
Während Logan die DVD-Sammlung durchsah, wurde seine Miene jedoch immer unglücklicher. „ Eine zweite Chance? Zeit der Unschuld? Das Phantom? Du machst Witze! Das kannnicht alles sein.“
„Vertrau mir, ich habe die DVDs von Gladiator oder 300 nirgendwo versteckt.“
„Woher kennst du meine beiden Lieblingsfilme?“
„Sind das nicht die Lieblingsfilme aller Männer?“
„Von mir schon“, sagte Zach.
„Wir brauchen einen Plan B.“ Logan nahm die Fernbedienung, zappte durch ein paar Programme und sagte dann: „Ha! Hab was.“
Sie setzten sich zu viert aufs Sofa und schauten sich einen Boxkampf an. Überrascht stellte Daisy fest, dass der Sport sie faszinierte. Sie bewunderte die Technik, die rohe Kraft eines gut gezielten Schlages, die Art, wie die Athleten erschöpft gegeneinander sanken und dann wieder anfingen, aufeinander einzuschlagen. Angeheitert durch den Sekt, wurden Zach und Sonnet fast ein wenig wild, aber sie weckten Charlie zum Glück nicht auf.
Daisy fühlte sich so glücklich und entspannt wie seit Monaten nicht mehr. Es war so gut, mit Freunden abzuhängen, Blödsinn zu machen. Sie musste so etwas öfter machen.
Ein weiterer Kampf fing an. Mit seiner Zirkusdirektorenstimme stellte der Sprecher die Gegner vor. „Uuund in dieser Ecke haben wir den Newcomer Bullseye Tillis, frisch aus der Air Force!“
Die Worte Air Force erwischten sie wie ein Angriff aus dem Hinterhalt, eine dünne Klinge, die ihr zwischen die Rippen geschoben
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