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Zerrissenes Herz

Zerrissenes Herz

Titel: Zerrissenes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Förster
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dann nach dem ersten Cocktail mit ihm in eine Ecke kurz zurück zu ziehen.
    „Hallo noch mal.“
    „Hey, Sexy. Gestern Spaß mit meinem Alten gehabt?“
    „Musste mal sein. Du hast gebacken?“
    Oli war die Nummer mit Pascal bereits peinlich. Verdammt, wo führte das hin?
    „Hab ich. Du, wir wollen nächste Woche ne private Party machen. So zehn Leute. Aber bare, okay?“
    „Wer und wo?“
    „Privat. Bei uns. Wer steht noch nicht so genau fest. Kannst dabei sein.“
    „Machst du das öfter?“
    „Immer mal in der Woche. Und neue scharfe Kerle sind immer willkommen. Hab gehört, du fickst nicht schlecht.“
    „Okay. Wie geht das dann ab? Wie viele?“
    „Unterschiedlich. Sieben oder zehn oder mehr.“
    „Okay, kann ich mir vorstellen. Mein Ex mag so Parties ja auch.“
    „Stefan? Ja. Hab echt gedacht, ihr wärt total verschieden. Tickt wohl doch gleich.“
    „Tja. Worauf fährst du sonst noch ab? Filme? Fotos?“
    Oli ging aufs Ganze.
    „Eher weniger. Stefan aber. Ich nur, um zu zeigen, um was es geht.“
    „Na, so toll waren die Pics gestern ja nicht. Mehrere Kerle in Aktion wären mir da lieber.“
    „Wart mal“, zog Andreas da sein I-Phone aus der Jeans.
    „Bleibt aber unter uns. Wenn du sie nicht eh schon kennst.“
    Abgeschirmt von den anderen, zeigte er Oli ein halbes Dutzend Fotos von sich, Stefan und einigen weiteren Kerlen in eindeutigen Positionen. Ohne Gummi und ja, es war Stefan, konnte Oli mit einem Blick auf die pornografischen Fotos erkennen.
    „Cool. Okay, ich denk drüber nach. Muss wieder rüber“, deutete Oliver da zu seinen Freunden rüber.
    „Ich auch. Schick auf Gayromeo eine Message, wenn du Bock hast. Zum Beispiel nächste Woche Mittwoch.“
    Nach den Fotos brauchte Oli einen weiteren Cocktail. Mein Ex macht mich noch zum Säufer, dachte er dabei.
    Überraschend für Hendrik, aber auch den Kellner hinter der Theke. Das sollte es dann aber auch gewesen sein, gingen Oli die Fotos nicht mehr aus dem Kopf.
    Stefan brachte ihn immer mehr in Rage.
    Noch ganz durcheinander, aber auch wütend, sauer, leicht betrunken, bekam sein Ex noch in der Nacht eine Mail.
    -Hab scharfe Fotos von dir im Netz gesehen. Hättest du mich auch mal zu diesen Specialparties eingeladen? -
    Ein Fehler, aber Oli war obersauer.
    Die Antwort hatte er am nächsten Abend. Mit einigen Rechtschreibfehlern versehen.
    Stefan bat ihn, Mails und SMS zu unterlassen. Außerdem bat der Ex um die Internetseite mit den Fotos, damit sein Anwalt gerichtliche Maßnahmen ergreifen könne.
    Oliver musste herzhaft lachen.
    Kein Dementi. Eine Bestätigung. Stefan hatte ihm nun zum ersten Mal, wenn auch nur indirekt, die Wahrheit gesagt.
    Trotzdem machte Oli die Mail leicht nervös. Oliver telefonierte kurz mit Patrick. Der riet ihm, die Antwort Mail einfach zu löschen. Doch Oliver entschied sich nach einem weiteren Telefonat mit einem alten Kumpel, der auch Anwalt war, anders. Er antwortete.
    Zunächst versprach er Stefan, dass dies nun wirklich seine letzte Mail sei. Dass es einfach so viele Fragen gegeben hätte, auf die er nun die Antwort wüsste. Dass Stefan ihm ja immer wieder ein Gespräch versprochen hätte und nie etwas draus geworden wäre. Er bat Stefan, einen HIV Test und auch einen Syphilis Test machen zu lassen. Auch zu den Fotos äußerste er sich. Sagte, er kenne sich nicht so mit den Medien aus, die Fotos seien nicht aus dem Netz, sondern nur privat auf einem I-Phone. Vielleicht könnten sie ja eines Tages wieder Hallo sagen. Oli hatte schon immer etwas dagegen gehabt, jemanden, den er kannte, nicht mehr zu grüßen. Speziell bei Stefan war Oli sich aber auch nun wieder beim schreiben sicher, dazu würde es nie mehr kommen. Und das wohl nur, weil Stefan es nicht gefiel, dass er, Oliver, nun den wahren Stefan kennengelernt hatte. Sein Ex aber sollte ruhig wissen, wie er über ihn und seine Aktivitäten dachte.
    Um für sich selber das Kapitel Stefan zu schließen, lud Oli für den nächsten Abend einen alten Bekannten, Thomas, Psychologe und Weinkenner, zum quatschen ein.
    „Ein guter Tropfen und dass es so spontan geklappt hat mit uns. Ich bin begeistert“, lehnte Thomas sich entspannt in seinem Sessel zurück.
    Oliver entkorkte einen 2006er Weißburgunder.
    „Ja, das war doch mal überfällig. Danke, dass du so spontan Zeit hast. Ich hab am Telefon ja schon gesagt, dass ich ein Attentat auf dich vorhabe.“
    „Hast du? Hendrik hat neulich übrigens auch mal gemeint, ich sollt mal mit dir reden. Ist aber

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