Zersplittertes Herz
dem wurde, was ich bin, weil seine Reden so verdammt überzeugend waren.
William
Es scheint, als benutze meine immer-schöne Verlobte durchgehend ihr Peeling und ihre Feuchtigkeits-und Faltencreme. Ich beobachte sie, während sie Lotion auf ihre gänzlich perfekten Beine reibt.
»Ich habe sie geküsst. Ich habe Maggie geküsst. Im Krankenhaus.«
Krystal erstarrt einen Herzschlag lang. Zwei. Dann schluckt sie so hart, dass ich es hören kann, bevor sie einfach weiter macht. »Ist das alles?«
»Krys, es war dumm. Ich war in der Vergangenheit gefangen und habe mir solche Sorgen um sie gemacht. Ich habe vorher nicht mal darüber nachgedacht.« Ich zwinge mich, aufzuhören. Es gibt keine Erklärung, die es
okay
machen könnte. »Ich mache mir Sorgen um sie.«
»Danke, dass du es mir gesagt hast«, sagt sie ruhig.
»Mach das nicht. Tu nicht so, als wäre es keine große Sache. Das hier ist wichtig, Krystal. Ich habe Mist gebaut, und es ist nicht okay.«
Als sie ihren Blick hebt, sind ihre großen, braunen Augen so traurig, dass mir die Brust schmerzt. Ich wünschte, sie würde etwas sagen. Irgendetwas. Ich wünschte, sie würde mich anschreien. Dann würde ich zumindest wissen, dass es sie noch kümmert.
»Lass uns einfach die Stadt verlassen.« Ich laufe im Schlafzimmer auf und ab. »Wir können die Galerie an einem anderen Ort eröffnen. Wir können irgendwo ein neues Leben beginnen.«
»Du weißt, das können wir nicht.«
»Wir nehmen Grandma mit uns. Ein paar ihrer Freunde sind nach Naples in eine Seniorensiedlung gezogen. Wir könnten sie dorthin bringen und uns ein Haus suchen.« Ich drücke ihre Hände zwischen meinen. »Du liebst den Strand.«
»Was ist mit dem Wunsch passiert, deine Kinder in New Hope aufzuziehen?«, fragt sie leise. »Was ist mit dem Wunsch passiert, deine Grandma nicht aus ihrer bekannten Umgebung zu reißen?«
Ich blicke auf den Boden. Als Maggie nicht hier war, habe ich keine Minute daran gezweifelt, dass unsere Liebe stark genug ist. Wie soll ich ihr erklären, dass sich das in der Minute geändert hat, als sie zurück in die Stadt gekommen ist? »Ich will, dass es funktioniert. Du tust mir so verdammt gut.«
Sie berührt mein Kinn, und der Kontakt trifft mich so unerwartet, ist gleichzeitig so überfällig, dass meine Nerven unter ihren Fingerspitzen zum Leben erwachen. »Liebst du mich, Will?«
»Ja.« Ich will meinen Mund auf ihren senken, sie küssen, bis wir beide alles andere vergessen, aber ich habe zu große Angst, dass es nicht funktionieren könnte.
»Liebst du sie noch?«
Mit diesen Worten legt sie ihre Finger um mein Herz und drückt es schmerzhaft. »Frag mich das nicht.«
Sie schickt mir ein trauriges Lächeln und stößt sich vom Bett ab. »Ich gehe schlafen«, sagt sie leise. »Ich sehe dich morgen.«
»Und was dann? Was passiert als Nächstes mit uns?«
Sie erstarrt, ihr Rücken zu mir gedreht. »Denkst du, sie hat versucht, Suizid zu begehen?« Krystal schlingt die Arme um sich und reibt sich über die nackte Haut. Im Haus ist es warm, aber seitdem ich ihr davon erzählt habe, wie ich Maggie gefunden habe, fröstelt es sie.
»Könntest du ihr verübeln, wenn sie daran gedacht hat? Sogar ihre eigene verdammte Schwester nennt sie Lucy. Und du und ich …« Ich schweife ab. Krystal für Maggies »Unfall« schuldig zu machen, ist nicht hilfreich, was die Anspannung betrifft, die gerade zwischen meiner Verlobten und mir herrscht. Unsere Gespräche sollten konstruktiver sein, denn dieser Limbus ist die Hölle.
»Als ich sie das vor ein paar Tagen genannt habe, war ich wütend. Hatte Angst. Es ist das einzige Mal, dass ich das zu ihr gesagt habe.« Sie beißt sich auf die Unterlippe. »Denkst du wirklich, dass sie wegen der Sache zwischen uns beiden …«
Ich schließe die Augen. »Ihr Unfall war nicht deine Schuld. Sie war betrunken …« Die Wahrheit ist, dass ich keine Ahnung habe, ob Maggies Verletzung ein Unfall wegen Trunkenheit oder ein verpfuschter Suizidversuch war.
Krystal schüttelt den Kopf und sieht durch die Scheibe hinunter zum Fluss. »Sie trinkt zu viel.« Ihre Stimme ist schwer vor Sorge.
»Du kannst sie nicht retten.«
Im Spiegel sehe ich, wie sie die Lider senkt. »Glashaus. Steine«, murmelt sie leise. »Ich mache mir nur solche Sorgen.«
»Ich mir auch.« Ich sehe zu, wie sie das Zimmer verlässt, und ich weiß nicht, ob wir über Maggie oder über uns sprechen.
Am anderen Ende des Hauses höre ich, wie Krystal alles für die Nacht
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