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Zersplittertes Herz

Zersplittertes Herz

Titel: Zersplittertes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexi Ryan
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mehr das fünfzehnjährige Mädchen, das er dazu bringen konnte, sich zu schämen und zur Beichte zu gehen. Ich war eine Erwachsene. Blut befleckte meine Hände, als ich sie zum Gebet faltete und er mir ins Ohr flüsterte:
»Beichte deine Sünden, und dir sei vergeben.«
    Ich bin wegen der Geräusche eines weinenden Babys aufgewacht und aus dem Bett gesprungen. Bin über meine eigenen Füße gestolpert, als ich hastig zum Kinderbett lief, das ich nicht besitze, um ein Baby zu beruhigen, das ich nicht habe.
    Danach habe ich eine heiße Dusche genommen und meine Haut geschrubbt, bis sie eine rote, wütende Farbe angenommen hat, und zog mich an, um mit meiner Familie in die Kirche zu gehen. Die Operation »Neues-Ich« setzt mich mindestens einmal im Monat neben meine Mutter in die Kirche. Mom wäre es lieber, wenn das ein wöchentliches Ereignis wäre, aber ich habe irgendwo gelesen, dass man sich realistische Ziele stecken sollte, wenn man sich ändern will.
    Ich hätte ohne die Predigt leben können. Es war eine wichtigtuerische Rede über den Werteverfall innerhalb der amerikanischen Familien anhand des Beispiels von jugendlicher Promiskuität, unehelichem Sex, Abtreibung und außerhalb der Ehe geborener Babys. Der Priester nagelte mich immer wieder mit seinem verdammenden Blick fest, während er sprach. Ich habe keine Beweise, bin aber ziemlich sicher, er hat diese Rede für meine Rückkehr geplant.
    Arschloch
.
    Die ganze Predigt über hatte ich Wills Stimme in meinem Kopf.
»Würdest du mich darum bitten, sie zu verlassen? Würdest du es mir sagen, wenn du mich noch brauchen würdest?«
    Ich habe versucht, den Priester auszublenden, indem ich mich darauf konzentrierte, herauszufinden, was Will damit gemeint hat. Bedeutet es, dass er mich will oder dass er mich beschützen möchte? Weiß er überhaupt, dass es da einen Unterschied gibt? Aber ich konnte zu keinem Ergebnis kommen, während der Priester die Gemeinde vor den Huren warnt und Schuldgefühle meinen Hals hoch steigen.
    Mom macht sonntags nach der Kirche immer einen Brunch in ihrem Haus, doch das Essen ist nichts, worauf man sich freuen kann. Während ich mich auf das Buffet konzentriere, rumort Protest in meinem Bauch. Die heutige Auswahl besteht aus frischem Gemüse und einem Joghurtdip, frischem Obst, kalorienreduzierten »Sandwiches« vom Supermarkt, die in Salat eingewickelt sind und Mimosas, die mit Light-Orangensaft hergestellt wurden. Offensichtlich ist Mom wieder auf dem Kriegspfad und versucht, ihren Wert als menschliches Wesen mit der Jeansgröße ihrer Töchter zu beweisen.
    Hanna ist davon überzeugt, dass diese Besessenheit ihre Schuld ist. Sie entschuldigt sich zahllose Male für ihre »Gewichtsprobleme«, die in langweiligen Familienessen gipfeln. Hanna wiegt mehr als der Rest von uns, dennoch sieht sie wunderschön aus. Die paar Pfunde mehr stehen ihr so gut, dass man sie sogar gefragt hat, ob sie als Plus-Size-Model arbeiten möchte. Natürlich war ihr das bloß peinlich, und sie hat das Angebot nie angenommen.
    »Hey«, sagt Hanna mit einem leichten Nicken ihres Kopfes zur Tür. »Sieh jetzt nicht hin, aber ich denke, Mrs. Bauer ist gerade reingekommen.«
    »Claudia? Ethans Frau?« Die Worte sind aus meinem Mund, bevor mir klar wird, dass der Teil mit »Ethans Frau« besser ungesagt geblieben wäre.
    »Ich persönlich denke, sie ist dämlich«, sagt Lizzy. »Welche Frau, die noch bei Verstand ist, würde mit Professor Untreue zusammenbleiben? Du kannst mir nicht sagen, dass sie es nicht weiß.«
    Ich versteife mich. »Was weiß?«
    »Oh, komm schon!« Lizzy legt ihren berechnenden Blick auf mich. »Jeder weiß, dass er mit der Hälfte seiner Modelle schläft. Sei ehrlich, hast du nicht ein bisschen darüber fantasiert, wie es wäre, dir ein Stück köstlichen Kunstprofessor zu holen?«
    »Ich?« Ich fasse mir an die Brust. »Was zur Hölle soll das denn bedeuten?«
    »Komm schon, Maggie. Jedes Mädchen an der Sinclair, das noch einen Puls hat und auf Männer steht, ist scharf auf Dr. Bauer. Ich habe bemerkt, wie du ihn angesehen hast. Hölle, es ist das einzige Mal, dass ich dich wegen eines Typen so überschwänglich gesehen habe.«
    »Ich war nicht
überschwänglich
. Dieses Gefühl kennt mein Körper nicht einmal.«
    »Bei Dr. Bauer schon«, singt Lizzy.
    »Ich bin Künstlerin. Ich bewundere seine Arbeit.« Wenn ich so weiter mache, werden sie noch denken, ich protestiere zu sehr, also mache ich einen Rückzieher. »So oder so, ich bin

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