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Zersplittertes Herz

Zersplittertes Herz

Titel: Zersplittertes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexi Ryan
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meiner Berührung und schlingt die Arme um sich. »Niemand bittet dich darum.«
    Kurz schließe ich die Augen. »Ich versaue gerade gekonnt einen ansonsten perfekten Abend, nicht wahr?« Ich spüre ihre Finger auf meinen und sehe sie wieder an.
    »Ich werde dich für deine Fehler nicht verurteilen, Asher. Ich bin die letzte Person, die das tun würde.«
    Ich verflechte meine Finger mit ihren und drücke ihre Hand. Mein Herz verknotet sich schmerzhaft in meiner Brust, aber ich kann den Grund dafür nicht benennen. »Ich habe es getan«, sage ich. »Ich bin nicht irgendein unschuldiger Typ, der für eine Tat bestraft wurde, die er nicht begangen hat. Ich habe es getan.«
    »Warst du betrunken?«
    »Ja. Betrunken. High.« Die Stille zwischen uns wird schwer, während ich die Hässlichkeit aufsteigen lasse. Heute kann ich meine Vergangenheit mit Abstand betrachten. »Du hast bestimmt die Berichte gelesen. Ich war betrunken und auf Ärger aus.«
    »Ich habe sie nicht gelesen.« Sie zuckt die Schultern. »Es interessiert mich nicht. Du bist nicht dieser Typ, Asher.«
    Ihre Zuversicht bringt mich ins Wanken, und ich muss ein Gefühl hinunterschlucken, von dem ich weiß, es würde ihr nicht gefallen.
    »Also, Bewährung? Was bedeutet das?«
    »Für mich hieß es Kurse in Aggressionsbewältigung und wöchentliche Drogen-und Alkoholtests.« Außerdem eine einstweilige Verfügung, die mich davon abhält, meine Tochter zu sehen, wann immer ich will.
    Sie blinzelt. »Wow. Das ist scheiße.«
    Ich hebe eine Schulter. »Besser als die Alternative.«
    »Was wäre das gewesen?«
    »Ein Jahr im Gefängnis wegen gefährlicher Körperverletzung.«
    »Ein Jahr?«, sagt sie leise. »Du musst ganz sicher nicht in den Knast, oder?«
    Kurz hebe ich eine Schulter. »Angenommen, ich kann für den nächsten Monat auf der richtigen Seite des Gesetzes bleiben, sicher.« Ich zwinge mich zu einem Lächeln. »Aber darum bin ich in New Hope und nicht in meinem Haus in der Stadt. Es ist einfach, hier nicht in Schwierigkeiten zu geraten.«
    Sie schnaubt. »Kommt darauf an, mit wem du sprichst.«
    Ich drücke ihre Hand.
    »Was passiert, wenn du in Schwierigkeiten mit dem Gesetz kommst, während du auf Bewährung bist?«
    Ich hole Luft. »Ich muss mein Jahr absitzen.« Schlimmer noch – ich würde ein Jahr mit meiner Tochter verpassen.

    Auf der gesamten Fahrt nach Hause ist sie still. Ich biege in die Einfahrt ihres Mietshauses ein und stelle den Motor ab.
    Ich will heute Nacht bei ihr bleiben. Ich will die Erinnerung an Will und jeden anderen Mann, der ihr wehgetan hat, wegküssen. Ich will sie langsam in ihrem Bett nehmen. Ich will sie halten, denn – ob sie es zugibt oder nicht – das ist es, was sie braucht.
    Sie blickt aus ihrem Fenster, sieht mich nicht an, und die leichte Anspannung von unausgesprochenen Geheimnissen zischt wie Dampf in der Stille.
    »Ich habe eine Tochter«, sage ich in die Dunkelheit. »Sie ist vier Jahre alt, klug und unglaublich, und weil ihre Mutter mit dem Mann zusammen lebt, den ich angegriffen habe, kann ich sie nur während meiner Besuchszeit für eine Woche im Monat sehen.«
    »Eine Tochter?«
    »Deswegen war ich diese Woche nicht hier«, erkläre ich. »Ich bin für meine Woche mit ihr nach New York geflogen.«
    »Ich hatte keine Ahnung.«
    Ich schlucke, nicht hundertprozentig sicher, warum ich das alles mit ihr teile. »Ich will das Hauptsorgerecht, aber mein Anwalt hat gesagt, wenn ich das versuche, während ich auf Bewährung bin, bettle ich geradezu darum, zu verlieren. Also warte ich, aber sie ist meine Welt.«
    Sie sieht mich immer noch nicht an, wenn es sie jedoch verjagen sollte, dass ich ein Kind habe, soll es wohl so sein. Zoe muss an erster Stelle stehen.
    »Du bist nicht die Einzige, die Fehler gemacht hat. Das habe ich auch. Allerdings glaube ich, dass wir mehr sind, als die Summe unserer Fehler. Das war nicht immer so. Ich dachte, ich wäre ein Stück Scheiße. Ich dachte, ich wäre nichts.« Ich nehme ihre Hand und streiche meinen Daumen sanft über den Verband, der um ihr Handgelenk gewickelt ist. »Früher habe ich getrunken, um mich zu betäuben, doch dann wurde ich nüchtern, und eine andere Art von Taubheit hat mich ergriffen. Es war Zoe, die mich wieder hat fühlen lassen und die mich daran glauben ließ, dass ich mehr wert bin, als die Summe meiner Fehler.«
    »Du hast Glück.« Ihre Stimme zittert. Ich frage mich, ob sie seit dem Tag am Fluss jemals wieder geweint hat. Frage mich, ob das der

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