Zersplittertes Herz
hatte eine Art … Ruf. Er schläft mit seinen Modellen. Es war nicht so, als hätte ich nicht gewusst, auf was ich mich da einlasse.« Sie schließt ihre Augen. »Aber ich will nicht, dass irgendjemand diese Gemälde sieht.«
»Warum die Geheimnistuerei?«
Sie ist so lange still, dass ich mir keine Antwort erwarte. Maggie ist ein solches Paradox. Auf der einen Seite ist sie ein offenes Buch. Sie kümmert sich nicht darum, die Wahrheit zu verschleiern, wenn sie nicht schön ist, und sie scheint sich ihrer Entscheidungen nicht zu schämen. Aber wenn es Will, die Fehlgeburt und das letzte Jahr betrifft, ist sie verschlossen und unmöglich zu lesen. Sie ist so voller Geheimnisse und kämpft verbissen darum, sie zu hüten.
»Du hattest eine Affäre, warst aber mit Will verlobt.«
Ihre Augen öffnen sich ruckartig. »Ich habe nie mit Ethan geschlafen, als ich mit Will zusammen war. Ich mag vieles falsch gemacht haben im letzten Jahr, aber sobald Will und ich zusammen waren, war zwischen Ethan und mir Schluss.« Sie senkt ihre Stimme und zeichnet eine Kerbe im Eichentisch nach. »Zumindest das hat Will von mir verdient.«
»Was ist passiert, um es zwischen dir und Ethan zu beenden?«
»Ethan war verheiratet.« Sie weicht meinem Blick aus. »Ich bin einfach aufgewacht. Mir wurde klar, dass ich in dasselbe Muster gefallen war, wie in der Highschool. Vielleicht war der Sex diesmal von beiden Seiten gewollt, aber es war trotzdem nicht gesund. Er war verheiratet. Er würde seine Frau nie verlassen.«
»Und du warst schwanger«, sage ich leise.
Ihr wilder Blick trifft meinen so schnell. Ich weiß, ich habe recht. Der verheiratete Mann hat Maggie geschwängert, und sie hat sich hastig mit einem geeigneten jungen Mann verlobt, der Daddy spielen konnte.
Ihre Schultern heben und senken sich in einem tiefen Atemzug. Sie will mich nicht ansehen.
»Maggie«, sage ich leise.
»Ich weiß, es klingt dumm, wenn es von jemandem kommt, der mit einem verheirateten Mann geschlafen hat, aber ich wollte niemandem wehtun.«
Sie kaut an ihrem Mundwinkel, und ich ertappe mich dabei, wie ich ihr Gesicht in meine Hände nehmen und diesen misshandelten Punkt küssen will. Dann will ich mit ihren Wangen und ihrem Hals weitermachen. Ich will den Schmerz und den Selbsthass wegküssen.
Sie sieht aus, als hätte sie eine Naturkatastrophe überlebt. Sorge und Unruhe zeichnen ihr Gesicht.
Ich versuche, mir vorzustellen, wie es für sie war. Schwanger von einem verheirateten Mann zu sein und das nach allem, was in der Highschool passiert ist. Ich kann es sehen. Ich kann sehen, wie die Ehe mit einem willigen und verfügbaren Mann ihr wie die Antwort erschienen war.
»Würde es dich stören, ein paar Minuten hier zu warten, während ich eine schnelle Besorgung mache?«
Sie blinzelt mich an.
»Ich verspreche, ich bin in weniger als zwanzig Minuten wieder da.«
18. Kapitel
Maggie
Ich glaube immer fester daran, dass es keinen Ort auf dieser Welt gibt, den ich mehr liebe, als Ashers Arme. Hier kann ich in der Dunkelheit über alles und nichts reden.
Auf der Fahrt von Chicago nach Hause haben wir nicht viel gesagt. Er hat mir Musik vorgespielt, mir die Einflüsse auf seine neue Arbeit aufgezeigt und seine Lieblingssongs mit mir geteilt. Er hat mir keine Fragen mehr über Ethan oder Will gestellt, und er hat das Baby nicht erwähnt.
Im Gegenzug habe ich nicht über das Objekt nachgefragt, das mit einer Decke umhüllt auf dem Rücksitz lag und auf dem Weg nach Chicago noch nicht da war.
Als wir nach Hause gekommen und aus unseren Kleidern geschlüpft sind, erwischte ich mich dabei, wie ich darauf wartete, dass Asher mich berührt, verführt, benutzt. Dann fiel mir ein, dass es sich um Asher handelte und unsere Beziehung eine andere ist.
»Kommst du mit mir zur Galerieeröffnung dieses Wochenende?«, frage ich ihn.
»Natürlich.«
Ich beobachte seinen Gesichtsausdruck in der Dunkelheit. »Ethan hält seine Karten verdeckt und will niemandem sagen, was er in seinem Teil der Ausstellung zeigt.«
»Du denkst, er könnte die Gemälde von dir ausgesucht haben?«
»Ich habe Angst davor«, sage ich leise. »Ich will mich innerlich darauf vorbereiten.«
»Ich werde an deiner Seite sein«, verspricht er.
Wärme erblüht in meiner Brust. Ich weiß, ich kann damit fertig werden, wenn Asher bei mir ist.
»Wohin bist du letztes Jahr verschwunden?«, fragt er.
Meine Fingerspitzen erstarren auf seinem Tattoo, das ich nachgezeichnet habe. »Was?«
Er
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