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Zersplittertes Herz

Zersplittertes Herz

Titel: Zersplittertes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexi Ryan
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lehnt sich auf einen Ellbogen. »Letztes Jahr bist du verschwunden, nachdem du die Hochzeit abgesagt hast. Wo bist du hingegangen?«
    Mach es nicht kaputt. Bitte, nicht
. »Ich wollte eine Weile von hier weg. Ich war zu dem Zeitpunkt … mehr als nur ein bisschen durcheinander. Ich musste von hier weg.«
    »Von Ethan? Von Will? Von dem, was in der Highschool passiert ist?«
    Ich setzte mich auf. »Von allen. Von dieser Stadt.« Ich befehle meinem rasenden Herzen, langsamer zu werden. Asher ist nicht der Feind. »Warum kümmert es dich so sehr?«
    »Warum versteckst du dich immer noch vor mir?«
    »Das weißt du bereits. Du weiß mehr als jeder andere.« Ich schließe meine Augen, versuche, meine Mitte zu finden. »Ich werde jetzt schlafen gehen. Es tut mir leid, falls du noch weiter reden willst, aber das verstehe ich nicht unter Spaß.«
    Ich knipse das Licht aus und rutsche ganz ans andere Ende des Bettes. Ich bin nackt, jedoch sind es seine Fragen, durch die ich mich nackt
fühle
.
    Asher legt einen Arm um mich und zieht mich an seine warme, bloße Brust. »Liegt es nur an mir«, flüstert er, »oder vertraust du niemandem?«
    Ich denke daran, wie viel es mir bedeutet hat, ihn heute Morgen in der Galerie bei mir zu haben. Dass er der einzige war, den ich bitten konnte, mit mir zu kommen, um die Discovery Collection zu finden. Wie einfach es war, seine Fragen über Ethan zu beantworten. »Ich vertraue niemandem
außer
dir, Asher, aber zu vertrauen, macht mir mehr Angst, als du begreifen kannst. Ich kämpfe jeden Tag dagegen an.«
    »Schließ mich nicht mehr aus.« Er küsst meine Schulter. »Lass mich rein.«
    »Niemand weiß über Ethan Bescheid«, sage ich ruhig. »Meine Familie hat Jahre gebraucht, um über den Skandal mit Toby hinwegzukommen. Das hier ist eine kleine Stadt. Die Leute hier sind grausam, und ihre Erinnerung reicht weit zurück. Ich konnte meiner Mutter nicht sagen, dass ich mit dem Kind eines verheirateten Mannes schwanger war. Nicht nach dem, was sie meinetwegen in der Highschool durchmachen musste.«
    Er drückt seine Lippen an meine Schulter. »Ich verstehe das. Und Will hat das offensichtlich auch, wenn er bereit war, mitzuspielen.«
    Ich versteife mich in seinen Armen, und mein Herz pocht schmerzhaft in meiner Brust, bis ich das Rauschen seines Ausatmens höre.
    »Will wusste, dass das Baby nicht seines war, richtig?«
    Ich senke die Lider.
    Alles passierte so schnell. Ich bekam Panik. Es schien, als würde ich in einer Minute in der Wonne der Nachwehen schweben und meine Finger durch das weiche Haar auf Ethans Brust streichen, und in der nächsten verliebte ich mich heftig in Will.
    Ich erinnere mich an den letzten Morgen mit Ethan. Sein Atelier roch nach Sex und schalem Wein, und die Sonne steckte ihren goldenen Kopf zwischen den Vorhängen hindurch.
    Er erfasste meine Hand und drückte seine Lippen auf meine Handfläche. »Ich wünschte, ich könnte das ganze Wochenende hier bei dir bleiben, Margaret, aber Claudia wird mich auch so schon umbringen.«
    »Was wirst du ihr sagen?«, fragte ich, als ich seinen Körper mit meinen Fingern erkundete.
    »Die Wahrheit.«
    »Wirklich?«
    »Ich werde ihr sagen, dass ich in meinem Atelier gearbeitet habe und eingeschlafen bin.« Er drehte sich um, positionierte sich so, dass er auf der Seite lag und mich ansehen konnte. »Ich wünschte, ich könnte dir mehr geben, Maggie. Du verdienst mehr als einen Penner, der um seine Frau herumschleicht.«
    »Ich habe nie um mehr gebeten«, flüsterte ich, und es entsprach der Wahrheit. »Aber manchmal frage ich mich …« Ich war nicht sicher, ob ich es sagen konnte.
    »Fragst dich was?« Er wurde wieder unruhig, stieg aus dem behelfsmäßigen Bett aus Laken und Kissen auf dem Boden des Ateliers und griff nach seinen farbbefleckten Jeans.
    »Was würdest du tun, wenn etwas passiert? Wenn … Ich weiß nicht. Wenn ich schwanger wäre, oder so.«
    Seine Hände erstarrten, als er sich die Hose zuknöpfte. »Wir haben uns immer geschützt.«
    Ich rollte mich in eine sitzende Position und zog die Beine unter mich. »Nichts schützt hundertprozentig«, sagte ich dem Boden zugewandt. Wenn das jemand wusste, dann ich. Ich hatte es immer und immer wieder von meiner Mutter gehört. In meiner katholischen Highschool gab es keinen Aufklärungsunterricht, bis auf die Aussage, dass Sex etwas Heiliges war, das man sich für die Ehe aufheben sollte, dass Verhütung gegen Gottes Willen und dass keine Methode hundertprozentig

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