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Zerteufelter Vers (German Edition)

Zerteufelter Vers (German Edition)

Titel: Zerteufelter Vers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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denkst!« Er trank noch einen Schluck und hielt inne. Sie schwiegen. Gloria fragte sich, ob er ihr insgeheim etwas sagen wollte, aber plötzlich stand Kirt auf. »Kann ich mich auf deine Matratze legen? Dann muss ich Kitty nicht wecken. Wir haben nun mal nur zwei Betten.« Gloria stimmte achselzuckend ein. Klar – sie war ja nur Gast und die Matratze gehörte wahrscheinlich sowieso ihm.
    »Super.« Er blieb vor ihr stehen und Gloria fragte sich erneut, ob er eigentlich etwas ganz anderes sagen wollte. »Hast du schlimme Schmerzen?« Kirts Augen sahen Gloria mitfühlend an, doch sie schaute zu Boden und wollte sich nicht über ihre Verletzungen beschweren. »Alles okay bei dir?« Vorsichtig berührte er Gloria an der Schulter und strich ihr darüber. »Es geht schon…« Sie wusste nichts zu sagen. Einerseits war sie ihm dankbar, dass er sie vor der Heimfahrt nach Weimar bewahrt hatte. Andererseits – oder gerade deswegen – wollte sie sich nicht beschweren. Gloria dachte nach, doch Kirt fasste ihr Schweigen in der Form auf, dass sie nicht mit ihm reden wollte. Er knüllte plötzlich die Dose zusammen, strich Gloria ein letztes Mal über die Schulter und ging. Sie sah ihm nach. Ach verflixt, so war es doch gar nicht gemeint!
    Die Zeit verstrich. Als es schon fast Mittag war, schnappte sich Gloria ein Brötchen – genau in jenem Moment bog Kitty um die Ecke und sah sie mit ihren kalten Augen an. Sie fixierte Gloria und stellte sich vor sie. »Kannst du eigentlich kochen?« Gloria verwunderte diese Frage. »Ja, wieso?« »Dann kannst du dich ja wenigstens ein bisschen nützlich machen!« Gloria blickte sie finster an und versuchte, ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen: »Ja, genau – vielleicht mach´ ich das gerade gut genug. Ich kann´s ja mal probieren!«
    Kitty schaute sie missbilligend an. Sie trat eng vor Gloria, die noch einen Schritt zurückwich, doch weiter ging es nicht; da befand sich eine Wand. »Willst du mir drohen?« Gloria ließ es so unbeeindruckt wie möglich klingen, aber in Wahrheit durchfuhr sie ein mulmiges Gefühl. Sie glaubte nicht daran, dass Kitty ihr etwas tat, aber diese Annahme bereute Gloria schon einmal und sie wusste, zu was Kitty fähig war. »Du kannst heute sozusagen den Küchendienst übernehmen. Außerdem dürften mal die Klos geputzt werden!« Gloria musste auf eine abstruse Weise darüber lachen. Kitty wollte sie in die Enge treiben, aber Gloria fand die Art und Weise – wie – mehr als bescheuert. Dass sie Kitty jedoch auslachte, war vielleicht nicht unbedingt die beste Antwort auf das, was sie zu ihr gesagt hatte.
    »Ich warne dich! Wenn Kirt nicht wäre…« Gloria funkelte sie an: »Was wäre dann, hä?« Kittys Wut stand auf ihre Stirn gemeißelt! Gloria fragte sich, warum sie so einen extremen Hass gegen sie hegte. Sie starrten sich in die Augen und Gloria ergriff das Wort: »Was wäre, wenn Kirt nicht…?« Kitty trat noch enger auf sie zu und blickte ihr böse in die Augen. Gloria fand die Situation seltsam und begriff, dass Kitty nicht unbedingt ein Mensch war, der logisch nachdachte. Und genau das machte sie so undurchsichtig. Gloria schaute ihr in die Augen. Diesem Mädchen traute sie plötzlich alles zu!
    Kittys Gesichtszüge veränderten sich. Als würden die Gedanken durch ihren Kopf rattern, riss sie sich spürbar am Riemen. Wenn Kirt nicht wäre, hätte sie schon längst zugeschlagen. Gloria war klar, was Kitty ihr sagen wollte. Kitty funkelte sie ein letztes Mal böse an und drehte sich um. Sie ging die Stufen der Veranda hinunter, während Gloria – immer noch das Brötchen in der Hand haltend – blieb, wo sie war.
    Der Tag verging… Sebastian und Kirt standen irgendwann auf und Gloria schmierte ein paar Brote. Als sie um die Ecke der Grillhütte biegen wollte, hörte sie, wie Sebastian und Kitty über sie redeten und allem Anschein nach war Kirt auch bei ihnen. »Wegen der müssen wir hier rumhocken und das kotzt mich so was von an!« Sebastian ergriff das Wort: »Es sind eh bald Semesterferien – also mach´ mal nicht so einen Hype! Die letzten Prüfungen kriegen wir schon hin.« Kitty winkte ab. »Die hat doch nur einen Hass auf mich, weil ich ihr das ganze Geld aus den Rippen geleiert habe! Sie kann zur Polizei laufen und wir sind dran. Immer haben wir gesagt, dass wir andere da raushalten, aber du kommst daher und schleppst die an!« Damit hatte sie garantiert Kirt gemeint. Er meldete sich zu Wort und fauchte Kitty an:
    »Daher weht also der Wind.

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