Zerwüteter Pakt (German Edition)
vorsichtig bei allen Dienern und Hexen.« Gloria konnte kaum glauben, was Magnus sagte. »Warum will er mich plötzlich umbringen?« Magnus atmete flach ein und aus. »Damit Kirt Vergeltung übt. Es geht ihm einzig darum, Gott und seine Engel zu erniedrigen.« Gloria sah Magnus argwöhnisch an. »Und deshalb musste Maribell sterben?« Magnus schloss die Augen. »Ich habe sie nicht kommen sehen.« Entgeistert blickte Gloria Magnus an. »Wie schade… Anderenfalls wäre ich nun tot! Und dir soll ich helfen?« Hasserfüllt sah sie in seine Augen, aus denen jeglicher Hoffnungsschimmer schwand. »Wenn nicht, hätte er mich zum Parasit gebrandmarkt.«
Verdattert musterte sie ihn. Wut mischte sich mit grenzenlosem Hass. »Du bist der letzte Dreck!« Gloria trat beiseite, während sie ihn anbrüllte: »Verschwinde in die Welt der Seelen und such´ einen Platz, um deine Wunden zu lecken!« Doch Magnus flehte Gloria an. »Ich bitte dich, Gloria! Was ist dir diese Information wert…? Arsenjo wird dich irgendwann suchen lassen. Vielleicht ist es dann zu spät, weil ein anderer Teufelsgefährte das vollendet, woran ich scheiterte. Wenn dir dein Leben lieb ist… spiel´ das Spielchen mit! Geh´ zu ihm und biete ihm etwas an, worauf er nicht verzichten kann.« Fassungslos starrte sie in seine Augen. »Und was soll das bitteschön sein?«
Magnus verzog das Gesicht. »Arsenjo braucht dringend neue Diener. Wenn du ihm die exakten Koordinaten eines sterbenden Menschen nennst…« »Ich soll was?« Magnus verzog erneut das Gesicht. »Du hast doch gleich zwei Erzengel als Freunde… Biete Arsenjo einen Deal an, den er nicht abschlagen kann.« Skeptisch hörte Gloria zu, als er weitersprach: »Er selbst wird dich mit Sicherheit nicht töten. Ich kenne ihn!«
Sie sollte genau dasselbe tun, was Kirt einst das Genick brach? Gloria konnte nicht fassen, was Magnus sagte. Vor allem konnte sie eines nicht abschätzen: Sagte Magnus die Wahrheit oder war dies nur die Spitze aller Intrigen? »Den Deal, den du ansprichst, schlug Arsenjo damals Kirt vor!« Magnus nickte… »Deswegen kannst du davon ausgehen, dass Arsenjo anbeißen wird.« Magnus stöhnte vor Schmerzen, als er ergänzte: »Dieses Angebot rettet dir dein Leben.« Doch Gloria schüttelte sofort den Kopf. »Und zu welchem Preis? Dass es noch mehr von euch widerwärtigem Teufelsdreck gibt, die den Menschen das Leben zur Hölle machen? Niemals!« Sie dachte daran, wie verzweifelt Kitty auf den Terror der letzten Tage reagiert hatte. Magnus seufzte. »Sei nicht dumm und denk´ wie Arsenjo! Wenn du dir keinen Plan zurechtlegst, wird er dich suchen, finden und töten lassen!«
Gloria stockte der Atem. Sagte Magnus tatsächlich die Wahrheit? Oder war es eine Falle? Sämtliche Gedanken drehten sich im Kreis. Was sollte sie nur tun? »Und du? Was ist mit dir? Ich meine…« Sie giftete ihn an: »Warst du nicht immer Arsenjos Nummer Eins?« Der sarkastische Unterton in ihrer Stimme streute zusätzlich Salz in Magnus´ Wunden. »Ich werde genau das gleiche tun wie du.« Irritiert schaute sie auf ihn nieder. »Ich werde ihm so lange neue Diener suchen, bis er sich meiner gnädig zeigt.« Gloria lachte ironisch auf. Sie konnte nicht anders. »Ein einziges Hauen und Stechen. Aber wenn´s drauf ankommt, kuscht ihr alle wie kleine Hunde!«
Magnus blickte überrascht in Glorias Gesicht. Diese Szene würde sie wohl nie vergessen. Wie schnell sich das Blatt doch wenden konnte. – Der einstige Edelmann der Hölle schien nun nicht mehr wert zu sein als ein Fußabtreter! Gloria konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie Magnus ihr Ratschläge erteilte, ehe Arsenjo sich Gloria vorstellte. Mit säuerlicher Miene trat sie zu dem am Boden liegenden Teufelsdiener. Ihre Worte klangen sarkastisch… »Magnus?« Er schaute sie hoffend an, ehe sie fortfuhr: »Ich hasse dich!«
Sie schritt an ihm vorüber, verschwand ins Treppenhaus und presste den Rücken an die Wohnungstür. Es gab kaum jemanden auf dieser Welt, den sie so sehr hasste wie Magnus; allerdings dicht gefolgt von Arsenjo und Melina. Welch´ Ironie… Ausgerechnet der einst teuflischste Teufelsgefährte lag ihr nun im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen. Sein Status schien verspielt. Magnus war fertig! Und ausgerechnet sie sollte ihm nun helfen. Glorias Abscheu ließ sie das Gesicht verziehen, als ihr plötzlich Maribells Rat in den Kopf schoss:
Sie sollte im richtigen Moment anders handeln, als es alle anderen tun würden. Sie sollte sich
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