Zerwüteter Pakt (German Edition)
verraten. Viel zu groß wäre die Gefahr, aufzufliegen.« Rommerz nickte ehrfürchtig. Schon im letzten Sommer hatte die Bekanntschaft mit Gloria eindrucksvolle Spuren hinterlassen. Tiefer Respekt und Bewunderung breiteten sich in ihm aus. Er nickte Magnus zu. »Natürlich… Es ist ja keine große Sache. Termine können… immer mal verlegt werden.«
Magnus nickte und gab sich sorgenvoll: »Wissen Sie… Ich persönlich finde, Gloria ist wie ein kleiner Engel.« Er lächelte und Rommerz stimmte nickend zu. An diesem Tag kümmerte sich der Arzt noch lange um den Teufelsdiener. Unfassbar schnell heilten seine Verletzungen und so wirkte Magnus bereits am Abend augenscheinlich wieder fit, auch wenn die geschienten Brüche noch schmerzten. Rommerz fragte nicht mehr nach dem Grund der schnell heilenden Verletzungen. Für ihn war es ein unerklärliches Wunder. Doch in Anbetracht der Vorkommnisse des letzten Jahres und Glorias angeblichen Geheimnisses, schien es nur eines von vielen Wundern zu sein!
Nicht ohne Grund spannte Magnus hiermit – kaum, dass sich ihm die Möglichkeit bot – eine neue Intrige. Rommerz war wie geschaffen dafür, als nichts ahnende Schlüsselfigur missbraucht zu werden. Insgeheim suchte Magnus nach einem Schlupfloch, um sich mit Arsenjo wieder gutzustehen und Kitty sollte der Schlüssel dazu sein! Magnus hatte also zeitweise körperliche Kratzer einstecken müssen… Seine Heimtücken allerdings waren clever und durchdacht wie eh und je!
Welches Unheil diese bald schon zu Tage bringen werden, ahnten Gloria und Kirt nicht im Geringsten. Ihre Gedanken hingegen kreisten einzig und allein um die Frage, wie Gloria Arsenjo gegenüber treten sollte. Der Abend verging. Sie verschanzten sich in der Wasserwelt – in der Nähe des Treffpunktes aller Engel: dem Kap Alegria. Dort warteten sie auf Tarido und weihten ihn in die aktuellen Geschehnisse ein. Am morgigen Tag würden sie alles auf eine Karte setzten und dem Teufel einen Besuch abstatten. – Der Tag, an dem sich alles entscheiden sollte!
26 Drei Pläne
Es war früh am Morgen, als Gloria erwachte. Bereits mit dem ersten Gedanken reihten sich sofort wieder all ihre Sorgen aneinander. Neben ihr lag Kirt. Eigentlich war es ein wunderbares Gefühl, neben ihm aufzuwachen. Doch für ihre Liebe mussten sie seit jeher kämpfen. Und dieser Kampf würde genau heute in die alles entscheidende Runde gehen! Gloria blickte gedankenverloren durch die Weiten des Ozeans. Ihr Plan stand fest: Sie würde Arsenjo zur Rede stellen. Gloria wollte nicht sterben. Aber noch viel weniger wollte sie wie ein Kaninchen davonrennen. Ein Schlagabtausch musste her. Und wie dieser ausging… Das wussten wohl nur die Sterne!
Arsenjo wiederum wäre wohl kaum der Teufel persönlich, wenn er sich nicht längst einen Plan B zurechtgelegt hätte. Und diesen hatte er bereits an Melina delegiert. Sein Ziel erläuterte er der Hexe unmissverständlich und in klaren Anweisungen. Wie Melina diesem allerdings nachkommen wollte, oblag ihrer eigenen Cleverness. Melina musste schon alle Register ziehen, um Arsenjo zufrieden zu stellen. Doch sie wirkte hochmotiviert und somit hatte auch sie sich für den heutigen Tag einen Plan zurechtgelegt! Nicht zuletzt erhoffte sie sich, Magnus´ ehemaligen Platz einzunehmen, um Arsenjos engste Gefährtin zu werden!
Magnus selbst wiederum hatte nur noch ein Ziel vor Augen: Er wollte sich rehabilitieren. Wie, sollten schon bald alle zwischenirdischen Wesen merken. Denn auch er hatte sich eine exzellente Strategie überlegt, um die Gunst des Teufels neu zu erringen. Somit stand auch sein Plan fest. Eines allerdings hatten alle drei Vorhaben gemeinsam: Sie standen unwiderruflich mit Gloria in Verbindung – ein lebensgefährlicher Hexenkessel begann zu brodeln!
Melina war die Erste, die an dem heutigen Vormittag ihr Netz spannte und alle Register ziehen würde… In der menschlichen Welt – in Weimar – lief sie zu Hochform auf! Melina ging schnellen Schrittes über die Straße. Sie wirkte hochkonzentriert. Um ihren Hals trug sie eine Tasche, in der sämtliche Beweisstücke verstaut waren. Melina hatte alles perfekt geplant und nun wurde es Zeit, Arsenjos Aufgabe zu erfüllen! Sie bog in die Haydnstraße ein und schellte bei Glorias Elternhaus.
Herr Truhst öffnete die Haustür und erblickte die schüchterne Melina. Ein Lächeln trat auf sein Gesicht. »Ach, hallo. Gloria ist leider nicht da.« Melina schaute gespielt traurig aus der Wäsche. »Ach so,
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