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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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ähm…« Sie schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Darf ich vielleicht trotzdem kurz reinkommen, Herr Truhst?« Überrascht bat er Melina herein. »Natürlich… Ich bin allerdings gerade auf dem Sprung. Meine Lebensgefährtin wartet auf mich in der Stadt.« Melina schaute ihn besorgt an. »Genau darum geht es.« Melina wirkte regelrecht klein; so schüchtern konnte sie sich geben. Ihre zarte Erscheinung unterstrich dies noch zusätzlich. Herr Truhst blickte sie stutzend an.
    »Wie meinst du das?« Er geleitete Melina ins Wohnzimmer und bot ihr etwas zum Trinken an. »Wissen Sie, ich würde gerne nur kurz mit Ihnen reden. Ich denke, es ist fair… wenn ich ehrlich zu Ihnen bin.« Herr Truhst wirkte sehr überrascht von Melinas Worten. Er kannte sie bislang nur als Freundin seiner Tochter. Dass sie nun allerdings das Gespräch mit ihm suchte, war neu. »Was kann ich denn für dich tun?« Melina lächelte verlegen. »Nichts, danke. Aber vielleicht… Es tut mir so leid… Aber vielleicht kann ich etwas für Sie tun.«
    Irritiert starrte Herr Truhst Melina an. »Und was soll das sein?« Melina nahm auf dem Sofa im Wohnzimmer Platz, öffnete ihre Tasche und zog drei Fotos heraus. Schweigend legte sie sie auf den Tisch, so dass Herr Truhst die Bilder gut sehen konnte. Die Fotos zeigten ein Pärchen, das sich umarmte… küsste und alles in allem glücklich wirkte. Herr Truhst starrte auf die Bilder. Kein Zweifel – die Frau auf allen drei Fotos – das war Kamilla! Herr Truhst konnte nicht fassen, was er sah. Sachlich wie immer schaute er Melina an.
    »Woher hast du diese Bilder?« Sie wirkte kleinlaut und verlegen. »Ich habe sie selbst gemacht.« Melina atmete flach ein und aus, ehe sie fortfuhr: »Wissen Sie, ich bin auch einmal betrogen worden und weiß, wie schlimm dieses Gefühl ist. Aber noch viel schlimmer ist es, unwissend zu bleiben. Ich kenne Ihre Familie nun schon seit Beginn dieses Jahres. Ich wollte zumindest fair und ehrlich zu Ihnen sein.«
    Als hätte man Herrn Truhst ins Gesicht geschlagen, starrte er Melina an. Er schüttelte den Kopf und entgegnete ihr erbost: »Das glaube ich nicht!« Ohne ein weiteres Wort erhob sich Melina und ließ sich von Herrn Truhst zur Tür begleiten. Sie trat nach draußen und drehte sich noch einmal um. »Als mein Freund mich damals betrug, hab´ ich in seinem Handy nachgesehen!« Wütend antwortete Herr Truhst, dass Melina verschwinden und sich um ihre eigenen Probleme kümmern sollte. Aufgebracht schloss er die Tür und konnte nicht fassen, mit welch unfassbarer Dreistigkeit ihn dieses Mädchen vor vollendete Tatsachen stellte. Er war so wütend, dass er nicht wusste, wohin mit seinem Ärger. Niemals würde Kamilla ihm so etwas antun. Da war er sicher!
    War er das wirklich? Herr Truhst stand mitten im Wohnzimmer, als sein Blick erneut auf die drei Fotos fiel. Kurzerhand schaute er sie sich genauer an; keine Frage – das war Kamilla! Ungläubig starrte er auf die Bilder. Sämtliche Gedanken ratterten wie im Zeitraffer durch sein Hirn. Er konnte nicht glauben, dass Kamilla fremdging. Es gab keinen Grund – ihre Beziehung schien erfüllt und glücklich zu sein!
    War das so? Je länger Herr Truhst nachdachte, desto größer wurden die Zweifel. Eine halbe Stunde verging… Die Fotos auf dem Tisch schrien die offensichtliche Wahrheit heraus. Das konnte doch nicht sein! Weitere dreißig Minuten vergingen… Die Zweifel, die sich peu à peu in sein Herz schlichen, schmerzten. Diese Frau war sein ein und alles. Ihre gemeinsame Beziehung bildete seinen sicheren Anker. Niemals würde er fremdgehen und niemals würde Kamilla wiederum diese wunderbare Liebe aufs Spiel setzen. – Für nichts in der Welt!
    Würde sie das wirklich nicht tun? Eineinhalb Stunden waren vergangen. Herrn Truhst quälten nun tatsächlich vehemente Zweifel. Zerrissen und verzweifelt tigerte er durch die Wohnung, als ihm einfiel, dass er sich längst mit Kamilla in der Stadt treffen wollte. Doch wie sollte er ihr gegenübertreten? – Mit diesem Wissen? Oder zumindest – mit diesen Zweifeln? Herr Truhst griff nach seiner Jacke, steckte die Fotos vorsorglich ein und verließ das Haus. Er hatte angebissen!
    Melina, die ihn insgeheim beobachtete, strahlte übers ganze Gesicht. Sie hätte noch eine ganze Tasche mit angeblichen Beweismitteln im Petto gehabt, doch diese waren offensichtlich gar nicht Vonnöten. Schnell wechselte sie in die Seelenwelt, glitt in die Innenstadt von Weimar und wartete darauf,

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