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Zeugin am Abgrund

Zeugin am Abgrund

Titel: Zeugin am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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gefunden. Sogar hier, mitten im Nirgendwo! O Gott, sie werden uns umbringen!”
    “Das wäre ja noch schöner.”
    “Ach ja? Und was willst du dagegen unternehmen?”
    “Zunächst einmal werden wir den Abstand zu ihnen vergrößern. Sie werden eine Weile benötigen, um unsere Spur zu finden. Dass sie sie entdecken, steht außer Frage, aber bis dahin haben wir noch mehr Zeit gewonnen. Zwischen der Absturzstelle und hier kann der Hubschrauber nirgendwo landen, um sie wieder aufzunehmen. Die drei müssen uns also entweder nachsteigen oder zum Hubschrauber zurück und uns aus der Luft jagen. So oder so haben wir damit einige Stunden Vorsprung, und den werden wir nutzen. Wenn es uns gelingt, sie in die Zivilisation zurückzutreiben, dann können wir sie loswerden. Also los!”
    “Sie jagen uns aus der Luft?” krächzte Lauren. “Dann haben wir ja gar keine Chance!”
    Sam ignorierte ihre Bemerkung und robbte ein Stück fort von der Felskante, bis er weit genug entfernt war, um später aufstehen zu können, ohne von den Männern weiter unter ihnen gesehen zu werden. Er setzte sich auf und warf Lauren einen finsteren Blick zu, während er seine Schneeschuhe vom Rucksack nahm. “Komm schon, komm hierher und zieh die Schneeschuhe an. Los, los!”
    Sie gehorchte ihm, da sie einfach keine andere Wahl hatte. “Das ist hoffnungslos. Was sollen wir denn machen, wenn sie uns mit dem Hubschrauber verfolgen?”
    “Jemanden aus der Luft zu entdecken ist viel schwieriger, als man glauben möchte. Wir bleiben in der Nähe der Bäume, und sobald wir den Hubschrauber hören, gehen wir in Deckung.”
    Sam hockte sich hin, um die Schneeschuhe festzuschnüren. “Außerdem können sie uns nicht allzu lange aus der Luft suchen. Diese Gebirgskette ist zu weitläufig, und der Hubschrauber hat keine besonders große Reichweite. Der Pilot wird vermutlich ein oder zwei Runden fliegen und dann zu seiner Basis zurückkehren. Die anderen werden sich zu Fuß an unsere Fährte heften. Ich bin sicher, dass sie entsprechend ausgerüstet sind.”
    Er stellte sich hin und stampfte mit dem Fuß auf, um die Bindungen zu prüfen. Lauren machte es ihm nach, wobei Sam sie beobachtete. Zufrieden wandte er sich ab und ging auf die Tannen zu, die diesen Streifen Land genauso überzogen wie den größten Teil der anderen Berghänge, die unter dreitausend Metern lagen. “Komm schon, wir müssen los.”
    “Und wohin? Wenn sie uns hier finden, werden sie uns überall finden.”
    Er blieb stehen und warf ihr wieder diesen unergründlichen Blick zu, der ihr eine Gänsehaut über den Rücken jagte. “Traue Carlo nicht mehr Macht zu, als er wirklich hat. Er ist ein Mafiaboss, der eine kleine Ganovenarmee kontrolliert. Das macht ihn zu einem gefährlichen Mann, aber er ist nicht allmächtig. Dass seine Leute uns gefunden haben, liegt nur daran, dass mindestens einer der Agenten in unserem Büro in Denver von Carlo bestochen wird.”
    “Was? Und das hast du gewusst? Und wie hast du es dir dann vorgestellt, auf mich aufzupassen?”
    “Außer mir und Dave haben nur vier Agenten davon gewusst, von denen ich allerdings gedacht habe, sie seien sauber. Ich habe mich offensichtlich geirrt, denn einer von ihnen arbeitet für Giovessi.”
    Das laut auszusprechen bereitete Sam Magenschmerzen. Verdammt, er hätte jedem dieser Männer sein Leben anvertraut, sogar Harvey.
    “Wie haben sie …?”
    “Wir haben jetzt keine Zeit für Diskussionen. Du hast ein Recht, zu wissen, was hier los ist, aber ich werde alle Fragen später beantworten. Im Augenblick müssen wir erst mal zusehen, dass wir Land gewinnen.”
    “Warum? Die finden uns sowieso. Es gibt kein sicheres Versteck.”
    “Ich kenne eines. Vertrau mir, Lauren. Ich werde alles unternehmen, damit du in Sicherheit bist. Ich werde es nicht zulassen, dass dir jemand etwas antut. Darauf gebe ich dir mein Wort.”
    “Ach ja, wie konnte ich das bloß vergessen? Du brauchst mich ja noch, damit ich gegen Mr. Giovessi aussage, richtig?”
    “Das stimmt”, antwortete er nach einer Weile. “Aber jetzt ist es auch etwas Persönliches.”
    “Du meinst, weil sie auch dich beinahe umgebracht hätten, als sie mich töten wollten?”
    “Nein. Dieses Risiko geht jeder ein, der bereit ist, Agent zu werden.” Er sah sie offen an. “Ich war vorhin nicht ehrlich zu dir. Ich habe dich nicht geküsst, damit du ruhig bist. Ich habe dich geküsst, weil ich es wollte. Ich wollte es, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe.”
    Er

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