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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Analysten oder Agenten. Die Karrierebeamten in der Agency wissen genau, was Sie hier tun, und sie schätzen Ihre harte Arbeit. Wir können kriminelle Aktivitäten unter dem Vorwand der nationalen Sicherheit auf keinen Fall dulden. Sie wissen das. Also graben Sie tiefer.« Er machte eine Pause. »Tun Sie es nicht für mich. Tun Sie es für unsere CIA.« Er seufzte. »Tun Sie es für Ihr Land.«
    Melanie nickte abwesend.
    Alden stand auf und schaute auf die junge Analystin hinunter. »Jack möchte Sie heute Abend sehen. Sagen Sie zu.« Er ging durch den Schnee zurück, und sein Leibwächter folgte ihm zum Parkplatz hinüber.
    Melanie ging zur Bushaltestelle zurück und zog ihr Handy aus der Tasche. Sie wählte Jacks Nummer.
    »Hallo?«
    »Hi, Jack.«
    »Hi.«
    »Hör mal, es tut mir leid wegen vorhin. Ich war einfach gestresst von der Arbeit.«
    »Glaube mir, ich verstehe das.«
    »Um die Wahrheit zu sagen, muss ich mal eine Zeit lang hier raus. Wie wäre es, wenn du heute Abend bei mir vorbeikommst? Ich mache uns etwas zu essen, dann können wir ein bisschen abhängen und uns einen Film anschauen.«
    Es gab eine lange Pause, die nur unterbrochen wurde, als sich Ryan kurz räusperte.
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Nein. Ich wünschte, ich könnte, Melanie, aber da ist etwas dazwischengekommen.«
    »In der letzten halben Stunde?«
    »Ja. Ich muss verreisen. Tatsächlich bin ich gerade auf dem Weg zum Flughafen.«
    »Zum Flughafen«, wiederholte sie ungläubig.
    »Ja, nur ein kurzer Flug rüber in die Schweiz. Mein Chef möchte, dass ich mich dort mit ein paar Bankern treffe und sie zum Essen einlade, um ihnen ein paar Geheimnisse zu entlocken, nehme ich an. In ein paar Tagen sollte ich zurück sein.«
    Melanie erwiderte nichts.
    »Es tut mir leid. Essen und dann ein Film, das klingt wirklich großartig. Können wir das machen, wenn ich wieder zurück bin?«
    »Sicher, Jack«, sagte sie.
    Zehn Minuten später stieg Melanie aus dem Bus und ging sofort ins Operationszentrum zurück. Als sie aus dem Aufzug kam, sah sie Mary Pat an ihrem Schreibtisch stehen, um ihr eine Notiz zu hinterlassen. Ihre Chefin sah sie kommen und winkte sie ins Büro.
    Melanie war nervös. Wusste sie von dem Treffen mit Alden? Wusste sie, dass der stellvertretende Direktor der CIA sie benutzte, um Mary Pats Freund Jack Ryan jr. auszuspionieren und herauszufinden, in welcher beruflichen Beziehung er zu John Clark stand?
    »Was ist los?«, fragte sie Mrs. Foley.
    »Während Sie weg waren, ist etwas passiert.«
    »Wirklich?« Melanie schluckte nervös.
    »Ein CIA-Agent in Lahore hat Riaz Rehan zweifelsfrei identifiziert. Er kam mit seiner Leibwache und seinem Stellvertreter auf dem Flughafen an.«
    Melanie musste an Ryans plötzliche Reisepläne denken. »Wirklich? Und wann ist das passiert?«
    »Innerhalb der letzten Stunde.«
    Schlagartig wusste Melanie Bescheid. Sie wusste nicht, wie er es herausgefunden hatte, denn er gehörte ganz bestimmt nicht zur CIA. Aber irgendwie hatte Ryan davon erfahren, und aus irgendeinem Grund war Jack Ryan jetzt auf dem Weg nach Lahore.
     

75
    D as vorübergehende Vor-Ort-Kommandozentrum der russischen Spezialtruppen für den Einsatz im Kosmodrom wurde im Hotel Sputnik in der Stadt Baikonur eingerichtet, die am südlichen Ende des Weltraumbahnhofs lag. In dessen Zimmern, Konferenzräumen und Restaurant hatten jetzt russische Militärs und Geheimdienstler, Beamte der russischen Raumfahrtbehörde, die Verwalter des Kosmodroms und Vertreter anderer staatlicher Organisationen Stellung bezogen.
    Da der Platz im Gebäude nicht ausreichte, hatte man davor geheizte Wohnwagen und Zelte aufgestellt. Selbst die Luna-Diskothek neben der Hauptlobby hatte ein Team von Nuklearexperten der Strategischen Raketentruppen aufgenommen.
    Um sechzehn Uhr Ortszeit betrat General Lars Gummesson in Begleitung zweier jüngerer Männer den Konferenzraum. Die Kampfanzüge der drei trugen keinerlei Hoheits-oder Rangabzeichen. Sie setzten sich an einen langen Tisch, auf dessen anderer Seite bereits russische Politiker, Diplomaten und hohe Militärs saßen.
    Gummesson war der Kommandeur von Rainbow, einer internationalen paramilitärischen Antiterror-Truppe, deren Mitglieder aus den besten militärischen Spezialeinheiten der Erde ausgewählt wurden. Er und seine Männer waren von der russischen und kasachischen Regierung eine Stunde nach dem Scheitern der Alpha-Kommandos angefordert worden. Jetzt kehrte er zum Kommandozentrum zurück, um seine

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