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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Nacken. An diesen Stuhl gefesselt, konnte er nichts anderes tun, aber selbst eine solch kleine Bewegung tat ihm gut. Seine Hand schmerzte immer noch entsetzlich, deshalb versuchte er sich abzulenken, indem er über die neuesten Entwicklungen nachdachte.
    Plötzlich huschten rote Laserstrahlen wie die Signale von Leuchtkäfern über den Boden, den Tisch, die herumstehenden Männer und schließlich über John Clark selbst. Einige Sekunden später wurde er in helles Licht getaucht und schloss seine geblendeten Augen.
    Als er sie wieder öffnete, wurde ihm klar, dass jemand die Oberlichter des Lagerhauses eingeschaltet hatte.
    Walentin Kowalenko war jetzt der kleinste Mann im ganzen Gebäude. Vor ihm standen schwarz gekleidete Kämpfer mit HK-MP5-Maschinenpistolen.
    Es waren Speznaz-Truppen, die von einem Mann in Zivilkleidung angeführt wurden. Kowalenko und seine Männer – es waren insgesamt acht, wie John jetzt sah – hoben alle die Hände hoch.
    Wer zum Teufel war dieser neue Clown?, fragte sich Clark. Vom Regen in die Traufe, aber was jetzt? Konnte es überhaupt noch schlimmer werden?
    Walentin und seine Leute wurden abgeführt. Der Mann in Straßenkleidung hatte sie zuvor noch barsch abgefertigt. Jetzt verließ er selbst mit einigen, aber nicht allen Paramilitärs das Lagerhaus. Eine Minute später startete der Hubschrauber.
    Auch der Helikopter über dem Haus flog davon.
    Hinter den Speznaz-Soldaten, die im Raum geblieben waren, betrat ein schmächtiger Mann Ende fünfzig die kalte Lagerhalle. Er hatte kurz geschorene Haare und in einem Gesicht voller Falten helle, intelligente Augen. Er trug eine Drahtgestell-Brille. Im Übrigen sah er aus, als ob er jeden Morgen vor dem Frühstück mindestens zehn Kilometer joggen würde.
    John Clark hatte das Gefühl, ein Spiegelbild seiner selbst zu sehen, nur dass dieses einen russischen Anzug trug.
    Aber hier gab es keinen Spiegel. Clark kannte den Mann, der vor ihm stand.
    Dieser beugte sich über den Amerikaner und befahl einem seiner Männer, Clarks Fesseln zu entfernen. Danach stellte er sich vor. »Mr. Clark, mein Name ist Stanislaw Birjukow. Ich bin …«
    »Sie sind der Direktor des FSB.«
    »Das bin ich in der Tat.«
    »Ist das hier also ein Wachwechsel?«, fragte Clark.
    Der FSB-Chef schüttelte energisch den Kopf. »Njet. Nein, natürlich nicht. Ich bin nicht hier, um diesen Irrsinn fortzusetzen.«
    Clark schaute ihn nur an.
    »Mein Land hat ein ernstes Problem, und wir benötigen dabei Ihren Sachverstand. Gleichzeitig haben wir erfahren, dass Sie hier in Russland sind und offensichtlich selbst ein kleines Problem haben. Es ist das Schicksal, das uns heute zusammenführt, John Clark. Ich hoffe, dass wir zwei schnell zu einer Verständigung gelangen, die uns beiden nützen wird.«
    Clark wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. »Reden Sie weiter.«
    »In Kasachstan hat es einen schweren Terroranschlag gegeben, dessen Ziel unser Raumfahrtbahnhof in Baikonur war.«
    Clark hatte keine Ahnung, was sich in der letzten Zeit außerhalb seines Gesichtsfeldes ereignet hatte. »Ein Terroranschlag?«
    »Ja. Eine schreckliche Sache. Zwei Raketen mit Nuklearsprengköpfen befinden sich jetzt in der Hand von Terroristen aus dem Kaukasus, und sie verfügen über das Personal und das Wissen, diese Raketen zu starten. Wir haben Ihre frühere Organisation um Unterstützung gebeten. Ich spreche nicht von der CIA, ich spreche von Rainbow. Unglücklicherweise sieht sich deren gegenwärtiger Kommandeur nicht in der Lage, uns zu helfen.«
    »Rufen Sie das Weiße Haus an.«
    Birjukow zuckte die Achseln. »Das haben wir. Edward Kealty hat uns vier Männer mit Laptops geschickt, um uns zu retten. Sie sitzen im Kreml. Sie sind nicht einmal nach Kasachstan gereist.«
    »Und warum sind Sie jetzt hier?«
    »Die Rainbow-Truppe hält sich immer noch in der Nähe des Kosmodroms auf. Vierzig Mann.«
    Clark stellte die gleiche Frage noch einmal: »Und warum sind Sie jetzt hier?«
    »Ich habe den russischen Präsidenten gebeten, Rainbow dazu zu bewegen, Sie für diese eine Operation in Baikonur wieder das Kommando über die Truppe übernehmen zu lassen. Die Speznaz-Kräfte würden Sie auf jede erdenkliche Weise unterstützen, ebenso wie die Luftwaffe. Tatsächlich wird Ihnen das gesamte russische Militär zur Verfügung stehen.« Er machte eine Pause, dann sagte er: »Wir müssen die Operation bereits morgen Abend durchführen.«
    »Sie bitten ausgerechnet mich, Ihnen zu

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