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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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erregte sie nicht wie vor kurzem die Entdecker. Delawara flog, und sie würde sie auch führen, Ata konnte sich also autogen in heuristische Hochform bringen.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit erst wieder nach außen, als sie in der Kuppel stand. Ein prächtiger Anblick, ihr Herz schlug höher. Nein, sie kannte kein irgendwie vergleichbares Bild irgendeiner Galaxie, keins, das so präzise gewesen wäre, selbst die besten irdischen Teleskope auf dem Mond brachten nicht solch eine Auflösung, nicht einmal bei den nächsten Galaxien. Welche also konnte das sein? Sie dachte an alle ihr bekannten Galaxien, nein, die nicht, die auch nicht... Das führte zu nichts.
    Also analysieren. Es mußte eine sein, die so fern war, daß Atacama nur verschwommene Vorstellungen von ihr hatte. Also nicht aus der lokalen Gruppe. Aber warum dann hier auf dem Boden? Waren die Geusen daher gekommen? Ach, Unsinn. Diese Galaxie hier war keine Symbolik, die war sehr konkret, und sie mußte auch einen konkreten Zweck haben. Vielleicht Unterricht, wie Kiliman vermutet hatte. Doch dann... Nein, das war zu verrückt.
    Atacama suchte die verschiedenen Spiralarme mit den Augen ab. Die drei da...? Sie ging hinüber zur anderen Seite, blieb zwischen zwei Armen stehen. Hier.... nein, hier müßte es sein. Umdenken aus drei in zwei Dimensionen. Sie schloß die Augen und strengte sich sehr an, bis das gewünschte Bild sich einstellte: der Sternhimmel der Erde, gesehen senkrecht auf die Ebene der Galaxis - selbstverständlich nicht der ganze, aber doch die helleren Sterne. Sie öffnete die Augen wieder - das Bild stimmte überein. Es war nicht irgendeine, es war die Galaxis, unsere Milchstraße!
    Atacama schossen gleich mehrere astronomische Hypothesen durch den Kopf, die man hier überprüfen konnte, von kosmogonischen Fragen ganz abgesehen. Gegen diese Entdeckung verblaßte der ursprüngliche Zweck der Expedition! Am liebsten wäre sie sofort hin und her gelaufen, hätte hier das und dort jenes überprüft - aber sie beherrschte sich. Zuerst Delawara - sie hatte es verdient, an ihrer Freude teilzuhaben. Mehr noch: selbst zu entdecken.
    „Komm mal her“, sagte sie so beiläufig wie möglich.
    Delawara hatte nicht gewagt, die Ältere zu stören. Jetzt war sie mit schnellen Schritten neben ihr.
    „Sieh dir das mal an“, sagte Atacama und wies mit dem Finger nach unten.
    Es dauerte nicht lange, bis Delawara begriff. Sie war sprachlos. Sie wagte sich nicht zu rühren und war doch voll Drang nach Bewegung, nach Tätigkeit. Beinahe schüchtern faßte sie nach Atacamas Hand, wollte sie gleich wieder loslassen, aber jetzt hielt Atacama sie fest.
    „Daß wir nicht den Kopf verlieren“, sagte sie. „Wie gehen wir jetzt vor? Ich denke, wir machen Aufnahmen, Quadratmeter für Quadratmeter. Willst du das machen? Ich sehe mir ein paar Einzelheiten an.“
    Etwa eine Stunde arbeiteten sie schweigend. Dann war Delawara fertig mit den Aufnahmen. Sie war froh darüber, daß sie so Atacama Zeit geben konnte, sich mit den Problemen direkt am Objekt zu befassen.
    „Sei froh, daß Beschäftigung dich abgelenkt hat“, sagte Ata, „mir braust es in den Ohren, mir ist beinah schwindlig, so etwas habe ich noch nie erlebt. Komm, und jetzt schauen wir uns die Geschichte durch Hiroshs Spezialbrille an, vielleicht ergibt sich da noch etwas, du siehst, ich bin unersättlich.“
    Das Licht erwies sich als für die Brille zu schwach. „Mir scheint, da ist was, in der Mitte“, sagte Atacama schließlich.
    „Ich glaube, ich sehe auch etwas“, sagte Delawara jetzt, „nachdem du mich aufmerksam gemacht hast... Oder sehe ich etwas, weil du mich aufmerksam gemacht hast? Ehrlich, ich weiß es nicht. Aber ich hab eine Idee. Leuchte mal.“
    Atacama schaltete die Helmlampe an, neugierig, was Dela jetzt tun würde. Ja, auf diese Idee hätte sie auch kommen können: Sie schaltete einige Farbfilter vor das Objektiv der Kamera, sicherlich so ausgewählt, daß die Wirkung der Spezialbrille nahekam. Und nun einfach aufs Stativ und Langzeitbelichtung eingeschaltet!
    Hatten sie nun wirklich etwas gesehen oder sich nur getäuscht? Das würden sie leider erst in ein paar Tagen erfahren, denn diese Aufnahme brauchte eine sehr lange Belichtung.
    Bodenschätze! Wer war auf die Idee gekommen? Das war nicht mehr feststellbar, sie war in einer der beiläufigen Unterhaltungen geboren worden, die zufällig im Freien stattfanden und deshalb auch nicht ins automatische Protokoll kamen. Übrigens war es

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