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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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erkannt. Sie beobachteten. Sie versuchten, ungesehen zu bleiben. Elber beschlich ein unbehagliches Gefühl.
    „Wir schließen die Visiere“, sagte Elber zu den Zwillingen. „Die Affen im Wald beobachten uns. Wenn sie uns angreifen sollten - Schaden können sie uns nicht zufügen. Wir tun ihnen nichts, erschrecken sie nicht, wir ziehen uns nur in die Fähre zurück. Notfalls machen wir uns mit sanfter Gewalt frei. Und einer muß immer am Eingang der Fähre sein. Das übernehme ich, und ich werde auch beobachten. Ihr arbeitet, kümmert euch nicht darum. Einverstanden? Und erzählt euch gelegentlich, was ihr entdeckt, damit ich’s auch höre!“
    „Guck mal hier, wo der Wind langgeht am Boden“, sagte Vienna, „das ist hart wie Metall. Hör mal, wie das klingt!“ Sie schlug mit dem Hammer darauf. Sogar Elber hörte es - das klang wie Metall.
    Kerala kratzte. „Obendrauf Oxid, drunter blank!“ sagte sie.
    „Der Wind fegt immer den Rost weg. Das ist doch Rost!“
    „Und wohin fegt er ihn? Da, zum Waldrand.“ Kerala stand auf und ging ein paar Schritte, probierte dort mit dem Hammer. „Ist locker hier, viel Rost, scheint eine ganze Rostdüne zu sein. Mit Erde dazwischen. Ich nehme eine Probe.“
    Elber hatte einen Augenblick dahin gesehen, wo das blanke Metall zutage trat - so was gab’s doch nicht! Schnell hob er den Blick wieder und rief plötzlich: „Weg vom Waldrand!“
    Kerala konnte sich gerade noch aufrichten, da hingen schon sechs, sieben Affen an ihr. Sie waren klein, nicht viel größer als einen halben Meter, aber es fiel ihr nicht leicht, sie abzuschütteln, und die Affen ließen wohl nur von ihr ab, weil sie inzwischen mitten auf der Lichtung stand.
    Vienna hatte inzwischen den Laser eingeschaltet, um ein Stück von dem Metall abzuschweißen. Eine Stelle auf dem Boden glühte hell auf, Funken stoben herum, es knisterte - die Affen verschwanden sehr schnell im Wald. Aber sie blieben in der Nähe, Elber sah es.
    „Fertig!“ sagte Vienna.
    „Wir gehen in die Fähre zurück und warten dort eine Weile“, sagte Elber, „ihr zuerst!“
    Das metallische Eisen war schon eine große Überraschung gewesen, aber die größere stand ihnen noch bevor. Eine halbe Stunde arbeiteten sie an chemischen und physikalischen Analysen aller Art, und was sich dann als Resultat formulieren ließ, war fast unglaublich: Die Proben bestanden aus verhüttetem Eisen von großer Reinheit, die sich selbst noch im Oxid nachweisen ließ. Und die Verhüttung war etwa ein- bis zweitausend Jahre her.
    „Unvorstellbar, daß das ganze Massiv daraus bestehen sollte!“ sagte Elber.
    „Warum?“ fragte Vienna. „Ist vielleicht technischer Proviant für die Zukunft der Affen!“
    „Und die verteidigen jetzt schon ihre künftige metallurgische Basis!“ ergänzte Kerala.
    „Wir müssen irgendwie prüfen, ob wirklich das gesamte Massiv daraus besteht“, sagte Elber. „Bevor wir das nicht bewiesen haben, glaube ich überhaupt nichts. Wenigstens noch eine Stichprobe!“
    Ein Blick hinaus zeigte, daß von den Affen nichts zu sehen war. Elber beobachtete eine Weile, aber er konnte keine Bewegung feststellen. „Sie haben es wohl aufgegeben“, sagte er. „Die Fähre allein war ihnen nicht interessant genug.“
    „Oder nicht bedrohlich“, erwiderte Kerala. Die Zwillingsschwester sagte - seltene Ausnahme - diesmal nichts.
    Elber sah Vienna deshalb erstaunt an, aber er bemerkte, daß ihr Schweigen einen Grund hatte - sie probierte mit einer Schaltung herum. „So geht’s“, sagte sie - plötzlich leuchtete ihr Schutzanzug auf, als ob er glühte.
    „Na klar“, rief Elber begeistert, „großartige Idee!“
    „Ich bin draufgekommen, weil die Affen vor dem Schweißen ausgerückt sind.“
    Zu den vielfältigen Möglichkeiten des Schutzanzugs gehörte auch, daß er zum Leuchten gebracht werden konnte, das war auf dunklen Planeten einfach unerläßlich, wenn man sich nicht verlieren oder dauernd gegeneinander rennen wollte. Jetzt würde man sich damit also die Affen vom Leibe halten.
    „Schade, daß wir nicht noch Funken sprühen können!“ sagte Elber. „Also was nehmen wir mit?“
    Eine Viertelstunde später brachen sie auf. Im Wald, in dem nach irdischen Maßstäben abendliche Lichtverhältnisse herrschten, sahen sie mit ihren leuchtenden Anzügen fast gespensterhaft aus; wenigstens reizte der Anblick die Zwillinge, die so etwas noch nicht oft gesehen hatten oder noch gar nicht, zu Gekicher und Albernheiten. Elber hielt immer

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