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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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erkannt. Nun, jetzt konnten sie messen, und wenn sie anfangs noch zweifelten, stand doch sehr bald fest, daß da überall Vulkane ausgebrochen waren.
    Jetzt hatten sie einen größeren Überblick. Es schien, daß alle diese Prozesse sich auf ein Gebiet von einigen tausend Quadratkilometern beschränkten. Er rief die Basis.
    „Ich glaube, ihr könnt den Alarm aufheben“, beschloß er seinen Bericht. „Falls eure Seismographen nichts anderes melden.“
    „Nicht mehr so aufgeregt wie vorhin?“ fragte Hirosh lächelnd. „Warum grinst du so?“ wollte Elber wissen.
    „Du warst so aufgeregt“, sagte Hirosh, „daß du mich vorhin gesiezt hast.“
    „Tatsache?“
    „Ja. Nun sieh aber zu, daß euch nicht noch zu guter Letzt irgendein Steinchen trifft, das so ein Vulkan da ausspuckt.“
    „Keine Angst, sie reichen nicht bis hier herauf. Die stärkere Schwerkraft bremst sie zu sehr.“
    Hirosh hatte die nun notwendige Versammlung wieder in Form eines Essens veranstalten wollen, aber der Alarm hatte ihm einen Strich durch die Vorbereitungen gemacht, und verschieben wollte er sie deshalb auch nicht.
    „Wir hören zuerst Kiliman“, sagte Hirosh und eröffnete damit die Beratung ohne jede Formalität.
    „Der Computer hat zwei Varianten ermittelt für die Geschichte des Planeten als Träger einer Zivilisation“, berichtete Kiliman. „Eine ganze Strecke stimmen sie überein, dort dürften sie also der Wahrheit sehr nahekommen, da für die erste fünfundvierzig, für die zweite vierzig Prozent Wahrscheinlichkeit angegeben sind.
    Übereinstimmend sagen die Varianten folgendes: Das Alter der Zivilisation ist nicht bestimmbar, sie ist jedenfalls länger als zehntausend Jahre im technologischen Stadium, wahrscheinlich viel länger, denn schon vor neuntausend Jahren bewältigte sie den Transport ihres gesamten Sonnensystems in die Umlaufbahn um den Beteigeuze. Zugleich aber begann ein Prozeß der körperlichen Vergrößerung der Geusen mittels herabgesetzter Gravitation. Beide Computervarianten stimmen auch darin überein, daß es sich um einen einheitlichen Prozeß handelte, der in Verfolgung eines nicht feststellbaren Ziels mit dem Transport des Systems begann und mit dem Verlassen des Planeten endete, ein Vorhaben also, über eine Spanne von neuntausend Jahren geplant - man ermesse auch daran den Abstand, den wir von ihnen haben.
    Die zweite Etappe begann siebentausend Jahre später, also vor zweitausend Jahren. Bis dahin war die Achse des Planeten ausgerichtet, der umgebende Raum von Stoff völlig entleert, wahrscheinlich auch die Dela-Schicht etabliert. Dann begann der Abtransport mit Hilfe der inneren Energien des Beteigeuze. Jeweils bei einer bestimmten Stellung des Planeten, genau zwischen dem schwarzen Zwerg und dem Beteigeuze, wurde ein Transport gestartet - daher die Aktivitätsrhythmen des Beteigeuze. Das begann also vor zweitausend Jahren, doch zu dieser Zeit wurden bei uns auf der Erde noch keine genügend genauen astronomischen Daten ermittelt.
    Von diesem Zeitpunkt ab wurde der Planet in einen Zwischenzustand übergeführt. Die gesamte Technik wurde nach und nach abgebaut, die chemischen Stoffe, die sich im industriellen Kreislauf befanden, wurden in eine rohstoffähnliche Form umgewandelt und in günstig gelegenen Lagerstätten gespeichert - günstig für die Entwicklung einer neuen Zivilisation aus einer der am weitesten entwickelten biologischen Arten, vermutlich aus den Primaten, die Dela und Elber mit Steinen und mit noch Schlimmerem beworfen haben. Inzwischen haben wir nach Computeranalysen auch Erdöl entdeckt - ein Beweis für die bewußte Anlage von Lagerstätten.
    Vor etwa sechshundert Jahren verließ der letzte Transport den Planeten, seine Vorbereitungsstätte hierfür blieb unzerstört stehen, warum, können wir nicht wissen. Außerdem wäre sie bis zum Heranwachsen einer neuen Zivilisation längst zerstört von normaler Erosion. Wir auf der Erde erkannten diesen Zeitpunkt durch Ausbleiben des Zyklus des Beteigeuze - da kein Start mehr erfolgte, mußte er ausbleiben. Seitdem laufen mindestens zwei Automatiken nebeneinanderher. Die eine ist der planetgebundene Rest der Startautomatik für die Transporte, das ist also diese Verdopplungszone. Die zweite ist eine Automatik, die den Planeten in seinen Naturzustand zurückführen soll - ich nenne hier nur die Stoßwellen, die zweifellos eines Tages in die normale Gravitation münden werden so wie die Startautomatik sicherlich nachlassen wird und nur

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