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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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Widerstand gegen die Stoßwelle - oder das Nachlassen unseres Widerstands. Jetzt wissen wir, daß der Widerstand gegen die Stoßwelle sozusagen ein natürliches Ereignis ist, daß also seine Rücknahme von der Automatik als unnatürlich und folglich als Tat von gesellschaftlichen Wesen gewertet wurde. Das bedeutet aber zugleich, daß das Auftreten von natürlichen G-Generatoren vorhergesehen wurde. Damit entfällt ein wesentliches Argument zugunsten der zweiten Variante.
    Wir könnten uns also auch dafür entscheiden, daß die Zwillinge in die Verdopplungszone eingeflogen werden und je nachdem, was sich daraus ergibt, ein eventuell vollzogener Kontakt weiter ausgebaut wird. In diesem Fall müßten natürlich die Zwillinge einverstanden sein.“
    Schweigen herrschte. Und je länger die Versammlung schwieg, um so schwerer wurde es, einen Anfang bei der Diskussion zu finden. Jeder spürte, daß dieses Schweigen Unentschlossenheit widerspiegelte, und wer zuerst dafür oder dagegen sprach, konnte die Richtung der Debatte bestimmen.
    Hirosh sah auch davon ab, jemanden zum Sprechen aufzufordern. Sie waren alle erfahrene Raumfahrer, und die Zeit zum Überlegen, die einer brauchte, die brauchte er eben.
    Schließlich stand Elber auf. „Ich bin für Abflug“, sagte er.
    Das nun verblüffte Hirosh wirklich. Er hatte gedacht, wenn irgendeiner, dann würde Elber auf Hierbleiben bestehen; vielleicht nicht mit den geschicktesten Argumenten, aber jedenfalls sehr nachdrücklich.
    Übrigens wunderte sich nicht nur Hirosh. Kiliman sagte nach einigem Überlegen: „Interessant. Und warum?“
    ja, ihr wundert euch wohl“, sagte Elber, „aber das ist im Grunde ganz einfach. Ich habe begriffen, daß ich oftmals ein bißchen leichtsinnig gehandelt habe - manchmal habe ich einfach Glück gehabt, und letztens, bei diesem G-Generator, haben mich meine Gefährten rechtzeitig belehrt. Und wenn ich jetzt entscheiden soll, ob andere als ich das Risiko auf sich nehmen sollen.... also die Zwillinge... Na ja, ich glaube, ihr versteht mich schon.“
    „Noch jemand?“ fragte Hirosh.
    Kiliman stand auf. „Was Elber sagt, ist nicht von der Hand zu weisen. Freilich, ein Kontakt ist eine große geschichtliche Situation, aber warum sollte man annehmen, das müsse eine Augenblickssache sein? Wir haben den Anfang gemacht, andere werden fortfahren. Wir bringen tausendmal mehr mit nach Hause, als wir uns zu Beginn der Expedition haben träumen lassen - muß es unbedingt zehntausendmal mehr sein, wenn damit eine Gefahr verbunden ist?“
    Hirosh seufzte. Es sah nicht gut aus, und es wurde auch nicht besser, als sich jetzt die Zwillinge bereit erklärten, das Risiko auf sich zu nehmen. Bereitschaft nützte nichts mehr, Argumente mußten her. Sie kamen von einer Seite, von der Hirosh sie nicht erwartet hätte.
    Atacama meldete sich. „Ich bin für den Versuch, den Hirosh vorschlägt. Ich möchte bemerken, es sind nicht Hiroshs Argumente, die mich dazu bringen, ich kann seine oft seltsame, im Kern unwissenschaftliche Denkweise nicht nachvollziehen. Wenn ich trotzdem dafür bin, hat das einen anderen Grund. Ich bin durch Zufall in der glücklichen Lage, daß ich etwas mehr weiß als ihr. Genauer: Delawara und ich, wir wissen eine Winzigkeit mehr. Wir wissen nämlich, wo die Geusen sind.“
    Mit sichtlichem Vergnügen weidete sich Atacama an der ausbrechenden Überraschung. Dann wurde sie wieder ernst. „Wir hatten in der Kuppel in dieser Stadt eine Kamera mit Langzeitbelichtung stehenlassen. Heute haben wir sie geholt, ich komme hierher mit der eben entwickelten Aufnahme von dem Galaxisbild. Und was sehen wir darauf? Ich beschreibe es euch. Vom Standort des Beteigeuze führt eine Art farbiger Tunnel zum Zentrum der Galaxis. Ich meine, das ist eindeutig, und ich meine auch, daß Leute, die diese Entfernung überbrücken, mit den winzigen Problemen eines Planeten spielend fertig werden - und auch mit dem Problem, wie sie mit uns Kontakt aufnehmen.“

7
    „Seht mal, wer da kommt!“
    Es war Fox, der so begrüßt wurde, das fuchsähnliche Tierchen, das schon beinahe zur Basis gehörte. In den letzten Tagen jedoch hatte es sich rar gemacht, und jetzt sah man auch den Grund: Fox kam nicht allein, er hatte sich eine Foxin zugelegt, und es sah fast so aus, als wolle er seine Gefährtin den Menschen vorstellen.
    Alle, die gerade beim Essen zusammensaßen, freuten sich, man hatte sich an den kleinen Kerl gewöhnt. Am meisten freute sich Hirosh, denn im Gegensatz zu

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