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Zielstern Centauri

Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. L. Wallace
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zurückgekehrt, Hand in Hand.“ Er grinste überlegen. „Oder sollte ich vielleicht lieber sagen, Arm in Arm, Cameron?“
    Docchi bemerkte, daß der General Cameron nicht mit Doktor betitelt hatte. Was den Medizinischen Rat betraf, so war Cameron wahrscheinlich kein Arzt mehr. Das war der endgültige Beweis, auf wessen Seite Cameron stand.
    „Das ist ja eine ganz neue Linie“, fuhr der General fort. „Cameron mit Nona und unser rebellischer Ingenieur mit Jeriann.“
     
    *
     
    Docchis Gesicht leuchtete auf, aber er bezwang sich. „Wir sind nicht zurückgekehrt, General. Wir dachten nur, es tut uns nicht weh, mit Ihnen zu sprechen, falls es Ihnen nichts ausmacht.“
    „Ich habe nie etwas gegen eine kleine Plauderei, Docchi. Ich bin stets bereit, zu hören, was andere zu sagen haben, wenn es etwas Vernünftiges ist.“
    Der General fühlte sich stark genug, um beleidigend werden zu können. Er hatte fast recht.
    „Zu allererst möchten wir wissen, was Sie vorhaben.“
    „Unsere Bedingungen haben sich nicht im geringsten geändert. Kehrt um.“ Judd grinste breit mit wölfischem Gesichtsausdruck. „Wir bestehen nicht darauf, daß ihr in die alte Bahn zurückgleitet. Es könnte sogar besser sein, wenn ihr näher an die Erde herankommt.“
    Wo der Medizinische Rat sie fortwährend beobachten lassen konnte! Und wo sie für immer von der Erde aus zu sehen wären – aber nie dazu gehörten. „Natürlich lehnen wir ab“, sagte Docchi. „Andererseits wollen wir aber gar nicht alle Verbindungen abbrechen. Einige von uns möchten vielleicht aus dem einen oder anderen Grund zurück – Heimweh hauptsächlich. Wenn Sie wollen, können wir die Vorbereitungen treffen, um sie auf Ihr Schiff zu überführen.“
    „Aha, Ärger“, erwiderte der General ernst und versuchte, seine Freude zu verbergen. „Und ich glaube auch, ich weiß, wo der Haken liegt. Übrigens – wir sind voll ausgerüstet für jeden Notfall – für uns und auch für euch. Der Medizinische Rat hat für alles Vorsorge getragen.“
    Docchi dachte an die vielen Mitbewohner von Handikap-Hafen, die Medikamente dringend notwendig hatten, aber er biß die Zähne zusammen. „Ich habe noch nicht geprüft, wie viele zu Ihnen kommen wollen. Ich werde nachsehen, ob es sich lohnt.“
    „Geben Sie sich keine Mühe“, sagte Judd. „Falls Sie nicht richtig zugehört haben: Ich habe nicht behauptet, daß wir eine gemütliche kleine Gruppe von Altruisten sind, die nach nichts anderem verlangen, als euch die Verantwortung abzunehmen. Ich habe einige Biomediziner an Bord. Ihr werdet sie kennenlernen, wenn wir unsere Truppe landen, um sicherzugehen, daß ihr umkehrt. Mein Befehl ist eindeutig: Alle oder keinen.“
    „Sie kennen unsere Antwort“, entgegnete Docchi. „Keinen, natürlich.“ Das war typisch für die Einstellung gegenüber den Versehrten. Sie beruhigten ihr Gewissen, indem sie das Schiff mit allen erdenklichen Medikamenten vollstopften – die sie dann denen, die sie brauchten, verweigerten, falls sie die Bedingung nicht erfüllten und alle zurückkämen. „Danke, wir kommen ganz gut ohne Ihre Hilfe aus“, fuhr er fort. „Und noch etwas, General Judd, Versuchen Sie nicht, ohne unser Einvernehmen zu landen.“
    „Sie halten uns also noch immer für dumm“, sagte Judd leutselig. „Wir haben nicht die Absicht zu landen, bevor ihr einwilligt. Früher oder später werdet ihr das schon.“
    „Das glaube ich kaum. Wir haben uns schon vor langer Zeit entschieden.“
    Der General zuckte die Achseln. „Wie ihr wollt. Denkt daran. Wir sind nicht nachtragend, wir wollen euch auch nicht bestrafen. Aber wir bestehen darauf, daß ihr krank und hilflos seid. Ihr werdet zurückkommen und euch der zuständigen ärztlichen Betreuung unterstellen.“ Amüsiert blickte er zu Cameron.
    „Sie handeln nicht gerade so, als seien wir hilfsbedürftig“, warf Jeriann ein.
    „Gefährlich krank“, erwiderte der General. „Habt ihr jemals etwas über Hysterie gehört, bei der der Patient gegen sich selbst geschützt werden muß.“ Er nahm eine Karte vom Tisch, untersuchte sie gründlich und sah dann bestürzt auf. „Was geht hier vor? Wieso könnt ihr über diese Entfernung sprechen?“
    „Es hat lange gedauert, bis Sie das festgestellt haben, General. Wir sind nämlich gar nicht so nahe bei Ihnen.“
    Judd schob den Kiefer vor und zog am Schalter.
    „Wie wir das machen?“ höhnte Docchi. „Das ist unser Geheimnis.“
    Aber der General antwortete nicht mehr,

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