Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zielstern Centauri

Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. L. Wallace
Vom Netzwerk:
Beine zu verlagern. Das geht fast automatisch, ich brauche nur daran zu denken. Wenn ich müde bin, mache ich mich in Gedanken leichter.“
    „Was willst du jetzt tun? Ich kann mir vorstellen, wie sehr du darauf aus bist, dich zu beschäftigen.“
    „Es klingt vielleicht komisch, aber so versessen auf Arbeit bin ich gar nicht. Zuerst möchte ich mich einmal ein wenig umschauen. Ich kenne ja nicht mehr als das, was ich vom Tank aus überblicken konnte.“
    Docchi hatte von ihr immer als dem Menschen gedacht, der mehr als alle anderen über den Asteroiden wußte. Das mochte in gewisser Hinsicht sogar stimmen. Sie war länger hier als alle, die er kannte. Man sagte sogar, daß Handikap-Hafen einst ihretwegen gebaut wurde, um sie irgendwo unterbringen zu können. Vielleicht traf das zu, aber gesehen hatte sie durch den ständigen Aufenthalt im Tank nichts. „Dann mache dich auf die Beine. Jordan wird dir alles zeigen. Wegen der Arbeit brauchst du dich nicht zu beeilen.“
    „Zu allererst möchte ich Nonas Laboratorium aufsuchen. Ich will das Schiff sehen, das hinter uns ist. Sie verfolgen uns doch nicht etwa nur deshalb weiter, weil sie nicht landen können?“
    Docchi war der gleichen Meinung, er hatte aber noch nicht herausgefunden, was sie unternehmen könnten. „Gib mir Bescheid, wenn dir irgend etwas auffällt.“
    Als Anti gegangen war, wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Die Verantwortung lastete schwer auf ihm: Das Schiff mit seinen unbekannten Machtmitteln hinter ihnen; Sterne und Planeten vor ihnen – unerforscht und geheimnisvoll. Sie mochten ihr Ziel erreichen, aber einige von ihnen würden die Fahrt nicht überleben. Immer wieder wurde Docchi die ungeheure Wichtigkeit seiner Aufgabe bewußt. Was plante der General?
     
    *
     
    Spät am nächsten Nachmittag kam Anti zurück. „Ein hübsches Plätzchen haben wir“, bemerkte sie. „Ich hätte nicht gedacht, daß es hier so schön wäre.“
    „Ich kenne Leute, die anderer Meinung sind.“
    „Die gibt es immer. Das einzige, was mir nicht gefällt, ist das Schiff.“
    „Was hältst du davon?“
    Anti zögerte. „Wie wirkte es auf dich, als du es gesehen hast?“ – Er beschrieb es ihr aus der Erinnerung, unterbrochen von einigen Zwischenfragen Antis.
    „Weißt du, was ich glaube?“ sagte sie, als er fertig war. „Es holt auf.“
    „Das war vom ersten Augenblick an ersichtlich.“ Docchi starrte zum Fenster. „Allerdings können sie nicht landen, solange wir nicht wollen, Anti. Aber was haben sie vor?“
    „Ja, vor ihrer Landung sind wir sicher“, stimmte Anti zögernd zu. „Sie hatten sich zuerst ausgerechnet, uns einzuholen, bevor wir es merkten. Unser Bildraster machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Doch auch für diesen Fall werden sie ihre Pläne gehabt haben – von Anfang an.“ Sie nickte vor sich hin. „Wenn ich sie wäre, und ich könnte jemand nicht aufhalten – ich würde versuchen, vorher dort anzukommen, wo der andere hin will. Das paßt ausgezeichnet, findest du nicht? Sie wollen nicht, daß wir mit einer fremden Macht Kontakt aufnehmen. Sie brauchen also nichts weiter zu tun, als vor uns dort zu sein.“
    „Du hast recht“, sagte Docchi. „Aber ich glaube, es gibt Mittel und Wege, um das zu verhindern.“ Das war eine bewußte Lüge vielleicht, weil er nicht sehen wollte, was ihnen bevorstand. „Wenn alles schiefgeht, – aber das glaube ich nicht – haben wir noch eine unerwartete Hilfe – die Entfernung. Wenn wir nicht rechtzeitig ankommen, lassen wir ihnen beide Centauri-Sterne und fahren weiter zum nächsten.“ „Dir fällt doch immer ein Ausweg ein“, sagte Anti bewundernd. „Ich habe großes Vertrauen zu unseren gemeinsamen Fähigkeiten. Wir werden es schaffen – ganz gleich wie.“
    Es war gut, daß wenigstens einer daran glaubte.
     
9. Kapitel
     
    „Ich friere“, sagte Jeriann.
    „Zieh dickere Sachen an“, erwiderte Docchi grimmig.
    „Es ist wirklich nicht nett, so etwas zu einem Mädchen zu sagen, dessen Figur so hübsch ist wie die ihre“, mischte Anti sich ein.
    „Sie kann ja zu den hydroponischen Anlagen gehen“, schlug Jordan vor. „Dort ist es wärmer, und auch das Licht mußten wir brennen lassen, um das Wachstum der Pflanzen nicht zu behindern.“
    „Aber der Raum ist nicht sehr groß, und da sich schon so viele dort verkrochen haben, dürfte er überfüllt sein“, wandte Jeriann ein. Auch, wenn das nicht der Fall gewesen wäre, habe sie lieber bei den anderen bleiben

Weitere Kostenlose Bücher