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Zielstern Centauri

Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. L. Wallace
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nicht an. Gut, daß wir dich noch gefunden haben. Es hätte dir leid getan.“ Das war Cameron.
    „Wieso? Ich war doch gerade unterwegs hierher, als ihr euch die Kehle nach mir ausgeschrien habt.“
    „Hast du es schon einmal gesehen, seitdem es fertig ist?“ fragte Jeriann. „Cameron meinte, du hieltest dich öfter hier auf.“
    „Wenn das der Fall wäre, hätte ich es euch schon gesagt. Der Bildraster war noch nicht fertig, als ich das letzte Mal hier war. Ich nahm an, daß Nona ihn uns zeigen würde, wenn sie soweit wäre.“
    Der Tunnel machte eine starke Biegung, und obgleich sie Jordans Stimme hören konnten, waren seine Worte jetzt undeutlich. Dann vernahmen sie nichts mehr, bis der Gang in der Halle endete.
    Sie warfen einen Blick in die Runde, bevor die anderen sie bemerkten. Die Maschinen wurden von einem Haufen Leitungen fast verdeckt. Nona hatte den Raster vervollständigt. Einige Bestandteile waren zu erkennen, aber die Anordnung erschien außergewöhnlich fremdartig.
    „Hier seid ihr ja“, sagte Jeriann an Dochts Seite. Er hatte gar nicht bemerkt, daß sie jetzt neben ihm stand. Gerade vorher hatte sie noch mit Jordan diskutiert.
    Nona stellte ein paar Anschlüsse her. Sie stand dicht neben dem Arzt. „Wir wissen alle, worum es sich handelt und können gleich anfangen“, sagte Docchi. „Carmeron, würden Sie Nona bitten, das Bild einzuschalten?“
    „Meine Verständigungsmöglichkeiten sind reichlich primitiver Art“, entgegnete der Arzt lächelnd. „Trotzdem –“ weiter kam er nicht. Nona bewegte sich nicht, aber der Schirm leuchtete auf.
    Zuerst ein Schatten, ein unbestimmter Nebel, sehr weit entfernt. Das Bild rückte näher, und der Nebel löste sich auf – ein Schiff! Ringsherum herrschte Dunkelheit. Trotzdem war das Schiff selbst nicht dunkel. Das Licht, das aus den Bullaugen kam, konnte es nicht sein – der Rumpf war nicht imstande, es zu reflektieren. Aber Radar war eine Erklärung – Gravitationsradar. Die Impulse verließen den Asteroiden, durchquerten den Raum bis zu dem entfernten Objekt und fielen zurück – in so gut wie gar keine Zeit.
    „Es ist ein Militärschiff“, sagte Jordan. „Das größte überhaupt.“
    Das Schiff ruckte ein wenig, oder vielleicht verschärfte sich der Raster. Der Name wurde erkennbar. „Viktoria“, wiederholte Webber, als er es entziffern konnte. „Sie sind etwas voreilig, bis jetzt haben sie noch nicht gewonnen.“
    Docchi wünschte, zustimmen zu dürfen. Er könnte aber vielleicht Unrecht haben. Er drängte seine Gedanken weit von sich, damit sie seine Entscheidung nicht beeinflussen konnten.
    „Wie weit wir wohl entfernt sind?“ fragte Jordan. „Wir sollten die Reichweite des Bildschirms kennen.“
    Es war nicht genug, zu sehen, daß ein Schiff hinter ihnen her war. Sie mußten wissen, wo es sich befand. Alle schauten auf Nona. Sie stand dicht neben Cameron und schien zu fühlen, was man von ihr verlangte. Sie ging zum Schirm und änderte die Anschlüsse der Leitungen.
    Das Schiff zitterte, verschwand für Sekunden, und als es wieder zum Vorschein kam, näherte es sich sehr schnell der sichtbaren Oberfläche des Rasters. Näher und näher – sie berührten den Rumpf – und dann waren sie im Innern und starrten aus einem Bildschirm in ein Zimmer.
    Jordan runzelte die Augenbrauen. „Sie haben unseren Antrieb nachgeahmt, und ich nehme an, daß sie jetzt auch bereits das Prinzip von Nonas Bildraster entdeckt haben und anwenden.“
    „Das glaube ich nicht. Sie haben gewöhnliche Visifone mit sehr kurzer Wellenlänge. Aber es besteht kein Grund, warum nicht zwei gänzlich verschiedene Systeme aneinandergeschlossen werden können.“ Je mehr Docchi darüber nachdachte, um so logischer erschien ihm diese dahingesagte Bemerkung. Sie schauten in einen leeren Raum. Nichts rührte sich. Ungeduldig fingerte Nona an den Leitungen. Die Szene löste sich auf, veränderte sich, verschwamm, und als sie wieder klarer wurde, befanden sie sich woanders – ein anderer Bildschirm, ein anderer Raum. Ein breitschultriger Mann lag halb über einem Tisch, brummte vor sich hin und kratzte sich am Kopf. Er unterzeichnete mehrere Papiere, eines zerknüllte er, nachdem er seinen Namen wieder durchgestrichen hatte. Die restlichen Papiere warf er eilig in einen Schlitz. Als er sich umwandte, erkannten sie ihn. General Judd. Er griff hastig nach einem Schalter, zog die Hand aber sofort zurück und sagte ironisch: „Sieh einer an. Die Waisenkinder sind

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