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Zielstern Centauri

Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. L. Wallace
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aber hin, um ihre Verwirrung zu verbergen. Um sie herum begannen die Leute miteinander zu flüstern. Sie hatte lange genug am Rande des Systems gelebt, um zu verstehen, was interstellare Entfernungen bedeuten und wie sehr ihre Reise von der Geschwindigkeit abhing.
    Jordan verschaffte sich durch Klopfen Gehör. „Ich habe versucht, euch zur Sache zu bringen, aber es ist mir nicht gelungen. Deshalb müßt ihr jetzt ohne Diskussion wählen.“
    Die Wahl fand statt. Docchi nahm nicht daran teil, da er nicht wußte, worum es ging.
    Als die Zählung vorüber war, rief Jordan laut: „Antrag stattgegeben. Das ist alles. Die Sitzung ist aufgehoben.“
    Docchi wurde von der Menge mit weggezogen. Er wartete, bis sich alle etwas verlaufen hatten, und ging dann zu Jordan hinüber.
    „Das hätten wir geschafft“, sagte dieser glücklich.
    „Was denn überhaupt? Alles, was ich gehört habe, waren Klagen. Mir scheint, es gibt eine Menge wichtiger Dinge zu besprechen.“
    „Mir scheint, wir haben alles geklärt. Wenn du rechtzeitig hier gewesen wärst, hättest du das kapiert“, sagte Jordan, noch immer grinsend. „Hier! Darum wurde gewählt. Es war Jerianns Idee.“
    Den Kopf vorbeugend, las Docchi, was auf dem Blatt vor Jordan stand. Es war eine Art Beschlußfassung. Erst beim zweiten Lesen erfaßte er den Sinn.
    „Der Lohn ist nicht hoch“, bemerkte Jordan. „Überleben, wenn wir unsere Arbeit gut machen, andererseits müssen wir ebenso weitervegetieren wie bisher.“ Er nahm den Zettel und las: „Da wir durch Bedingungen und Bestimmung aneinandergebunden sind – klingt das nicht hübsch? – und einen gemeinsamen Plan verfolgen …“, Jordan blickte auf. „Da du derjenige bist, von dem sie sprechen, wenn sie das Planungskomitee meinen – was zum Teufel ist unser Plan?“
    Unzählige kleine Ziele mußten erreicht werden, bis sie sich als befriedigend etabliert betrachten konnten, und in einem gewissen Ausmaß war Docchi fähig, sie aufzuzählen. Aber den endgültigen Plan konnte er nur fühlen. Er kannte ihn auch nicht.
     
7. Kapitel
     
    Docchi hatte das Verwaltungsbüro in der Klinik eingerichtet. Hier arbeitete er gerade, als sich die Tür öffnete und Jordan und Webber jemand hereinschleppten – mit verschmutzten Kleidern – unrasiert.
    Cameron!
    „Du scheinst jetzt den Laden hier zu organisieren“, sagte er zu Docchi, „Ich möchte gern mit dir sprechen.“
    Docchi antwortete ihm nicht direkt. „Wo wurde er gefunden, Webber?“
    „Er war draußen am Fluß. Wir untersuchten gerade, was von den Wachen alles zerstört wurde, als wir im Gebüsch eine Bewegung sahen. Dann entdeckten wir ihn.“
    „Hat er Schwierigkeiten gemacht?“
    Webber hob die Schultern. „Er schien nicht gerade sehr erbaut über unser Erscheinen, aber wo hätte er sich verstecken sollen?“
    „Das ist deine Auffassung“, meldete sich jetzt Carmeron. „Die Wahrheit ist, daß ich ganz sicher sein wollte, nicht mit dem General zurückgeschickt zu werden. Deshalb ließ ich mir Zeit. Es hatte keinen Zweck, mit zur Erde zu fliegen. Meine Karriere ist nicht gerade ruiniert, aber ihr könnt euch die Schwierigkeiten vorstellen, die man mir gemacht hätte. Außerdem soll ein Arzt sich immer der dringendsten Fälle annehmen – und die sind hier.“
    Docchi war skeptisch. Er konnte sich für das Hiersein Camerons auch andere Motive vorstellen. Aber das würde sich noch früh genug herausstellen. Im Augenblick konnte man ihn tatsächlich sehr gut gebrauchen. Er schickte ihn ins Laboratorium und beauftragte Jeriann, ein Auge auf ihn zu halten.
     
    *
     
    Nona hatte sich unter der Kuppel in einem der zerklüfteten Felsräume eine Werkstatt eingerichtet. Sie bastelte an Robotern, baute Apparaturen und machte Experimente mit ihnen, aus denen die anderen nicht recht klug wurden.
    Anfangs war das Leben für sie nur eine tiefe Stille gewesen, die nie von einem Geräusch unterbrochen wurde. Dunkelheit und Licht lösten einander in unregelmäßigen Intervallen ab, aber nie drang in die Welt, in der sie lebte, ein Ton oder Unterhaltung.
    Sie vermißte dies alles nicht.
    Aber nach und nach bekam sie immer mehr Kontakt mit Maschinen. Sie fühlte sich ihnen verbunden, sie verstand ihre Bedeutung, ihre Aufgaben, ihre Verschiedenartigkeiten. Sie fühlte sich wohl bei ihnen.
    Und dann war noch eine Veränderung in ihr vorgegangen.
    Manchmal kam Cameron, um ihr bei ihrer Arbeit zuzuschauen, und sie fühlte, daß sie besser und schneller arbeiten konnte, wenn

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