Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zielstern Centauri

Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. L. Wallace
Vom Netzwerk:
werden sie herausfinden, wie der Gravitationsantrieb funktioniert.“
    „Sie sind mißtrauisch, General. Stimmt’s?“ warf Anti ein.
    „Bei Gott, das bin ich“, sagte der General. „Wißt ihr, welche riesige Landoberfläche ihr Planet hat, wieviel Bevölkerung darauf existiert? Der Vorsprung, den wir durch die entwickeltere Raumfahrt und unsere schnellere Fortpflanzung haben, fällt kaum ins Gewicht, wenn man an die zahlenmäßige Überlegenheit der Fremden denkt.“
    „Ich nehme an, Sie haben Jupiter und Saturn nicht erwähnt?“
    „Kein Grund, darüber zu sprechen“, antwortete der General, bei dem bloßen Gedanken daran besorgt. „Oh, sie haben Dinge, die wir gebrauchen könnten. Zwei sehr attraktive Planeten, außerdem sind sie Experten auf dem Gebiet der Hochdruckchemie – aber der Austausch hat sich für uns kaum gelohnt.“ Der General saß regungslos und hielt sich das Geschehen auf dem seltsamen Planeten noch einmal vor Augen. „Sie könnten sehr gefährlich sein. Es war unvermeidlich, daß wir eine Grundlage für einen freundschaftlichen Kontakt mit ihnen schufen. Natürlich haben wir ihnen von euch berichtet.“
    „Natürlich“, sagte Docchi mit spröder Stimme. „Sie sind vier Lichtjahre von der Erde entfernt und hatten es nicht mit unzivilisierten Eingeborenen zu tun.“ Er hatte sich von Anfang an nicht wohl gefühlt, und der General sagte nichts, was ihn hätte umstimmen können.
    „Nichts Nachteiliges, müssen Sie wissen“, fügte der General hastig hinzu.
    „Davon bin ich überzeugt“, sagte Docchi. „General, vor einiger Zeit habe ich Sie gefragt, was Sie eigentlich wollen. So sehr wir Ihre freundliche Unterhaltung auch zu schätzen wissen – und die Freundlichkeit ist ganz unerwartet für uns –, wenn Sie uns nicht innerhalb weniger Minuten sagen wollen, worauf Sie aus sind, dann müssen wir annehmen, Sie wollen uns hier nur festhalten, bis Sie näher gekommen sind.“
    „ Oh, bitte keine Überstürzung“, entgegnete der General so besorgt, wie Docchi ihn noch nie gesehen hatte. „Es herrscht eine Art Waffenstillstand. Wir fürchten uns ein wenig vor den Fremden, und sie trauen uns nicht. Beide Seiten waren ganz unverbindlich. Niemand wollte sich eine Blöße geben. Wir mußten eine Lösung finden.“
    „General, ich habe Sie gewarnt.“
    „Verstehen Sie denn nicht?“ Fast schreiend stand der General auf. „Ich dachte, Sie wären scharfsinniger. Wir fliegen zurück nach Hause und dachten, daß wir euch unsere überflüssigen Vorräte dalassen könnten. Ihr werdet sie brauchen. Innerhalb der nächsten neun Jahr kommt kein Mensch hierher.“ Er rückte seinen Stuhl beiseite und konzentrierte sich auf Jeriann, die einzig normal Aussehende unter ihnen.
    „Das haben wir entschieden“, sagte er. „Ihr erhaltet den Planeten für die nächsten 15 bis 20 Jahre. Wenn die Fremden zustimmen, noch länger. In der Zwischenzeit wickelt sich der ganze Handel – soweit man von Handel sprechen kann – zwischen den Fremden und der Erde über euch ab.“ Er vergrub die Hände in den Taschen. „Das war’s. Nehmt ihr an?“
    „Ob wir annehmen?“ rief Anti. „Das fragt er auch noch!“
    „Ich sehe, wir sind uns einig“, fuhr der General befriedigt fort. „Der Vorschlag ging von den anderen aus. Sie wollen euch auf lange Sicht hin studieren, um zu sehen, wie die Menschen leben. Selbstverständlich werdet ihr auch die Augen offenhalten.“ Er schluckte, um einen Hustenanfall zu unterdrücken, und fügte hinzu: „Und jetzt schaltet bitte diesen scheußlichen Spionageapparat ab und laßt mir etwas von meinem Privatleben. Alles Nähere besprechen wir, wenn ich ankomme.“
    Jordan griff zum Raster, war aber nicht schnell genug. Der General glaubte, bereits allein zu sein. „Diese verdammten Schmetterlinge. Billionen und noch mehr!“ Sein Gesicht verzerrte sich.
     
11. Kapitel
     
    Sie schritten durch die Nacht. Die Sterne leuchteten hell. Aber sie hatten einen eigenen Stern gefunden und brauchten die anderen nicht.
    „Welcher?“ fragte Jeriann und wandte den Kopf zur Seite.
    „Ich kann ihn dir nicht zeigen“, sagte Docchi. „Aber ich könnte den Bildraster einstellen, wenn du willst.“
    Jeriann lachte. „Laß nur. Ich muß ihren Planeten nicht unbedingt sehen. Sie werden schon früh genug zu uns kommen.“
    „Fast zu früh. Ich denke darüber nach, wie sie nun wirklich aussehen.“
    „Ich auch“, erwiderte Jeriann. „Ich weiß noch nicht einmal, wie groß sie sind.

Weitere Kostenlose Bücher