Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zielstern Centauri

Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. L. Wallace
Vom Netzwerk:
Risiko auf sich nehmen? Er wollte ablehnen. Jeriann drückte sich an ihn und flüsterte ihm etwas zu. „Haben Sie besondere Gründe, weshalb Sie noch bleiben wollen?“ fragte er zögernd.
    „Sie scheinen mich zu kennen, wie?“ Cameron lächelte. „Nein, ich habe keinen triftigen Grund, außer daß Nona sich für den Planeten interessiert und bleiben möchte.“
    Das war entscheidender, als jeder andere Grund. Sie hatten es Nona zu verdanken, daß sie so weit gekommen waren – wenn ihr Plan jetzt vielleicht auch scheitern würde. Nona verdiente eine Belohnung, wenn es auch nur die Befriedigung einer stillen Neugierde war.
    „Moment“, sagte Docchi argwöhnisch. „Sind Sie sicher, daß Sie wissen, was Nona möchte? Manchmal können wir uns ihr verständlich machen, aber noch nie war es anders herum der Fall.“
    „Ich weiß.“ Der Arzt sprach erregt. „Im Augenblick dachte ich, es wäre Telepathie. Aber ich glaube, ich habe mich getäuscht. Ich bin schließlich keine Rechenmaschine. Aber es ist das erste Mal, daß sie sich für etwas richtig interessiert – für mich und die Welt hier – sie möchte uns verstehen. Und sie ist bereit und auch fähig, zu lernen.“ Cameron rieb sich das Kinn. „Lassen Sie uns so lange wie möglich hier, ohne daß Sie sich dabei in Gefahr begeben. Ich möchte mit Nona in dieser Umgebung arbeiten. Wenn ich betrachte, wie sie sich in den letzten Tagen verändert hat, so glaube ich fast, daß ich beginnen kann, sie sprechen zu lehren.“
    „Gut. Fangen Sie an. Nutzen Sie die Zeit nur gut aus.“ Docchis Stimme klang rauh. „Aber entfernen Sie sich nicht zu weit vom Schiff, falls wir Sie plötzlich zurückrufen müssen.“
    „Ich verstehe“, erwiderte Cameron. „Machen Sie sich keine Sorgen.“
    „Es ist für sie viel schlimmer als für uns“, sagte Jeriann, nachdem das Bild dunkel war. „Sie haben den Planeten schon betreten und müssen wieder weg. Wir stellen uns die neue Welt nur vor und können sie schneller vergessen. Ich hasse sie!“
    „Wen?“
    „Die Fremden. Wenn sie nicht wären, hätten wir einen klaren Anspruch auf den Planeten.“
    „Sie haben uns nichts getan“, antwortete Docchi. „Sie verteidigen nur ihr gutes Recht. Wir würden an ihrer Stelle genauso handeln.“ Trotzdem – auch er haßte die Fremden!
     
    *
     
    Jeriann schüttelte Docchi. Sie konnte ihn nur mit Anstrengung wecken.
    „Sie kommen!“ rief sie. „Wir müssen uns beeilen.“
    „Bist du sicher, daß es die Viktoria ist?“
    „Ja. Ich habe sie genau gesehen. Sie benutzen den Raketenantrieb, um schneller vorwärts zu kommen, oder vielleicht um uns Notsignale zu geben.“
    Docchi sprang auf.
    Sie liefen zur Informationszentrale, wo Anti und Jordan schon am Bildschirm warteten. Jordan schaltete ein.
    General Judd erschien. „Da sind Sie ja“, sagte er. „Ich hoffte, Sie würden mich verstehen.“
    „Leider nein“, gab Docchi zurück. „Erklären Sie bitte, was Sie wollen.“
    „Immer noch der alte, immer gleich aufbrausend, wie ich sehe“, sagte der General schroff. „Hauptsächlich wollte ich verhindern, daß Sie wegliefen, wenn Sie uns bemerkten.“
    „Bitte kommen Sie zur Sache.“ Der General blickte Docchi nachdenklich an. „Seien Sie nicht so ungeduldig. Was ich Ihnen zu berichten habe, ist etwas kompliziert, und Sie müssen erst die Hintergründe verstehen. Sind Sie daran interessiert?“ „Ja, natürlich. Reden Sie schon.“ „Gut“, sagte der General, ohne auf die Zustimmung der anderen zu warten. „Also: Wir sind gelandet. Wir gingen mit Gravitationsfahrt hinunter, was wahrscheinlich ein Fehler war, obgleich ich nicht wüßte, was wir sonst hätten tun können – Raketen allein hätten es nicht geschafft. Auf jeden Fall hatten sie Instrumente bei der Hand, und wir nehmen an, daß sie wußten, was wir benutzten.“
    „Wie sahen die Fremden aus?“ fragte Jeriann.
    Der General schien es für unwesentlich zu halten. Er schaute mit Wohlgefallen auf Jeriann, überging aber ihre Frage. „Komisch, sie haben uns nicht nach unserer Fahrt gefragt, und wir haben ihnen natürlich auch nichts darüber erzählt. So weit wir das beurteilen können, sind ihre Forschungen etwa in dem Stadium, wie bei uns vor ein paar Jahren. Sie können zwar bis Proxima kommen, aber weiter wohl kaum. Das ist der Grund dafür, weshalb sie uns noch nicht besucht haben. Leider haben wir ihnen jetzt wohl einen Tip gegeben. Sie kennen unsere Schiffe nun und in gar nicht allzu langer Zeit

Weitere Kostenlose Bücher