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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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auf ihn zu.
    Aramis … atmete … ! Sein Feuer glomm nur noch schwach. Der letzte Angriff musste alle seine Lebensenergie verbraucht haben.
    Er starrte sie an. Sein Körper zitterte, doch sein Atem hörte nicht auf. Sein Wille, bei ihr zu bleiben, sprach aus seinem Blick, war stärker als der Tod.
    „Wir müssen … zurück.“ Sie schluchzte.
    Er nickte. „Lass … uns … gehen“, seine Worte waren leise. Fast nur ein Flüstern im Wind, trotzdem unüberhörbar. Sie strich Aramis über die Hände, über die Arme, die Brust und den Hals, über seinen ganzen Körper. Mit jeder Berührung zog sie einen Nebelschleier hinter sich her. Wie ein Kokon begann sie, sich und den Inkubus einzuspinnen.
    Gefangen in der Zeit, gefangen in einem Traum. Sie brachte ihn zurück, koste es was es wolle! Ein Kuss … Seine Flammen loderten auf. Spendeten ein wenig mehr Kraft. Sie musste es schaffen!

20. XIII – Der Tod
    Mit einem gewaltigen Sprung war die Gestalt aus dem Wasser des Flusses. Der Kopf und die Beine waren die eines Pferdes, von der Mähne tropfte das Wasser. Der starke Männerkörper hielt einen dürren Leib in den Armen und er stapfte mit starken Schritten über die gepflasterten Steine. Ein leises Wiehern erklang und er schüttelte die Mähne aus.
    „Dein Glück, dass meine Bezahlung gerade angekommen ist“, erklärte die Pferdegestalt unwirsch und überreichte den reglosen Körper der Frauenfigur in den Schatten.
    „Mit seiner Rettung tust du nicht nur mir einen großen Dienst, sondern eurer ganzen verkommenen Rasse.“ Mary trat ein wenig ins Licht und hielt Jacks Körper sanft in den Armen. „Er muss noch viel lernen. Er wurde lange gegen seine Natur gehalten.“
    „Und du willst das nun ändern?“ Das Pferd gab ein amüsiertes Schnauben von sich.
    „Wir sind auf dem besten Weg“, sie blickte auf Jack, als wäre er ihr eigenes Kind. Ohne ein weiteres Wort ging sie in die Nacht.
    Nicht weit von hier hatte sich auch Damians Tod zugetragen. Sie hatte es nicht gesehen, aber gespürt. Doch das Bedürfnis ihm zu helfen, hatte sie nicht befallen. Er war tot und es war sein Fehler. Sie musste sich um ihre eigenen Belange kümmern.
    Jetzt, wo ihr Blut immer mehr die Macht der anderen Welt aufgesogen hatte, brauchte sie ihn ohnehin nicht mehr.
    Aber sie brauchte Jack. Diesen kräftigen Jungen mit den flinken Fingern. Er war geschickt und empfand dabei so viel Spaß. Er war ein guter Schüler, wirklich ein sehr guter Schüler.
    Sie erreichte das Versteck der Ausgestoßenen. Inzwischen brauchte sie niemanden mehr, der ihr den Weg zeigte und niemand missbilligte mehr ihr Hiersein. Sie trug den Körper zu einer Ecke in dem dunklen Raum. Es gab keine Gemeinschaft, eher ein gemeinsames Versteck. Ein Raum, von dem aus jeder das tun konnte, was in seiner Natur lag.
    Ob hier jemand zu Tode kam oder nicht interessierte niemanden. Teilweise griffen sie sich auch untereinander an, wenn sie sich in die Quere kamen.
    Es störte niemanden.
    Mary sah ihren Platz an. Die Leiche der Frau lag immer noch auf dem Tisch, mit geöffnetem Brustkorb und den akribisch entnommenen Organen. Niemand würde sie vermissen. Eine mehr oder weniger von ihnen, war nicht der Rede wert. Alles, was der Leiche entnommen war, war fein säuberlich auf einigen Regale aufgereiht und beschriftet.
    Sie legte Jack auf den Boden. Ein Schreibpult befand sich in der Nähe und sie schrieb einige Dinge in ein kleines Notizbuch. Kaum hatte sie ihre Aufzeichnungen vollendet, begann sich ihr Schützling zu regen. Mit einem Stöhnen versuchte Jack, sich aufzurichten.
    „Wo?“, keuchte er.
    „Du bist zu Hause.“ Mary ging zu ihm und ließ sich in die Hocke sinken. „Der Albtraum ist vorbei, mein Junge.“ Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Sanft strich sie ihm über das verzerrte Antlitz. Er war so schön, er war so ein lieber Junge. Hörte auf seine neue Mutter und tat alles, um sie zufriedenzustellen.
    „Mann?“ Sein Blick klärte sich allmählich.
    „Du meinst den, der mit dir abgestürzt ist?“, Mary spürte wie sich ihre Mundwinkel zu einem Grinsen verzogen. „Keine Sorge, er ist tot, mein Junge. Im Fluss ertrunken.“
    Ein Keuchen ertönte, das ein Lachen hätte sein können. Jack versuchte, sich zu erheben. Seine Beine schienen noch etwas wacklig zu sein. Doch er blieb unter Aufbietung all seiner Kräfte stehen.
    „Faith?“ Er suchte den Blick seiner Vertrauten.
    „Dieses Mädchen“, Mary seufzte. „Sie ist keine von uns, Jack.“
    Ein

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