Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
Vom Netzwerk:
wegwischen.
    „Wie ist dein Name?“, die Stimme war so weich, so zart. Eigentlich wollte Lillian gar nicht darauf hören, aber etwas war an dieser Stimme so faszinierend, dass sie sie nicht einfach ignorieren konnte.
    „Lillian“, flüsterte sie.
    „Lillian, du wirst in dieser Welt nicht glücklich.“ Antigone erhob sich und streckte ihr die Hand entgegen. Nur ganz zögerlich sah Lilian zu ihr hoch. „Komm mit mir und ich zeige dir eine neue Welt. Eine Welt für … Unseresgleichen …“
    ***
    „Such ihr etwas aus, das sie anziehen kann.“
    Antigone hatte Lillian mit sich genommen und sie hierher gebracht.
    Die Fuchsfrau hatte sich nach einem kurzen Zögern doch aufgerafft und war Antigone gefolgt. Was hatte sie auch schon groß zu verlieren? Ihre Liebe war gestorben. Sie würde so lange umherziehen, bis sie wieder jemanden fand, in den sie sich verliebte und auch den würde sie in den Ruin ziehen. Es war immer so bei einer Füchsin. Ein elendes Schicksal, in einem undurchdringlichen Kreislauf.
    „Sie ist etwas verwirrt, wunder dich bitte nicht, Mischka“, Antigones Stimme. Langsam sah sie auf. Bunte Zelte und Wagen säumten den Platz, in der Mitte eine große Feuerstelle. Überall duftete es nach unterschiedlichen Dingen, Musik spielte, Kinder tobten herum und einige der Bewohner führten kleine oder auch größere Kunststückchen auf. Lillian stand unter einer Zeltplane. Auf einem kleinen Tisch mit einem bequem aussehenden Sessel daneben, stand eine Tasse mit dampfendem Tee. Sie hatte sich nicht daran bedient. Alles kam ihr seltsam vor. Die meisten sahen sie nicht; denn sie versteckte sich hinter den wallenden Stoffbahnen, die hier überall herumhingen. Sie beobachtete jedoch alles und jeden, der vorbeikam.
    Was waren das für Menschen? Zigeuner, Wandernde, Zirkusleute … Etwas war seltsam an ihnen. Was tat sie eigentlich hier? Sie schenkte den Worten der beiden Frauen keine Beachtung.
    Ein Schnauben erklang vor den Vorhängen und ein Mädchen stolperte plötzlich herein. Mit einem Aufschrei landete sie vor Lillians Füßen. Kleidung, aus einem riesigen Korb, hatte sich ausgebreitet.
    „Aua“, meinte der Tollpatsch und sah zu Lillian auf. „Oh … hallo!“ Das Mädchen hatte sie bemerkt.
    „Hallo“, erwiderte Lillian die Begrüßung. Das junge Ding zu ihren Füßen schien mit seiner Arbeit vollkommen überfordert zu sein.
    „Du bist neu hier“, stellte das Mädchen fest. Das Lächeln wurde freundlich. Die Augen verstärkten es.
    Lillian nickte. Sie fühlte sich unwohl.
    Die junge Fremde lies den Blick über sie schweifen und nickte dann zufrieden. „Ich bin Faith. Wenn ich dir irgendwann helfen kann, einfach melden.“ Sie streckte die Hand aus.
    Einen Augenblick starrte Lillian die Hand einfach nur an. Ging man hier davon aus, dass jeder blieb, der mal kurz vorbeikam? Was, wenn sie wieder gehen wollte? Vielleicht gehörte sie gar nicht hierher. Trotzdem nahm sie die dargebotene Hand. „Lillian“, flüsterte sie.
    „Na dann“, ein Nicken und Faith begann die verstreute Kleidung wieder einzusammeln. „Viel Spaß bei uns.“ Weg war sie.
    Freundlich schien man hier zu sein, aber würde es ausreichen, dass sie hier blieb?
    „Keine Sorge“, eine Stimme aus dem Zelt unterbrach ihre Gedanken. Das musste diese Mischka sein, die Antigone angesprochen hatte. Die beiden waren nun besser zu verstehen. Lillian sah nur die Schemen hinter einigen Stoffbahnen. „Ich weiß, wie man mit Neuen umgeht.“
    Allmählich fühlte sie sich unwohl in ihrer Haut. Sie vermisste den Schnee, ihre Wälder, ihre Berge … ihren Geliebten. Ein Seufzen kam ihr über die Lippen. Alles war weg. Nun war sie hier. Irgendwo unter Fremden, von denen sie nichts, aber auch gar nichts wusste.
    „Lillian“, Antigone war direkt neben ihr. Zusammen mit einer großen Frau im einfachen Gewand, die Haare trug sie locker hochgesteckt. Etwas merkwürdig fand Lillian, dass die Ärmel unglaublich lang waren und weit über ihre Hände fielen. „Das ist Mischka.“ Antigone deutete auf ihre Begleiterin. Die eben Bezeichnete hob freundlich den Arm. „Sie wird sich ein wenig um dich kümmern und dir etwas Neues zum Anziehen geben.“
    „Komm einfach mit, wir werden schon etwas Schönes für dich finden“, die Schneiderin, wie Lillian vermutete, streckte die Hand aus und wies zu ihrem Stofflager. Nun ja, vielleicht nicht direkt die Hand. Sie erkannte diese einfach nicht unter den langen Ärmeln.
    Lillian folgte der Einladung. Was hatte

Weitere Kostenlose Bücher