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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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Pferdedresseurin Mia auf ihrem schwarzen Hengst hervor.
    Begeisterter Jubel brach los, einige Zuschauer sprangen sogar von ihren Sitzen auf. Hinter Mia galoppierten weitere Pferde in die Arena. Strahlend weiße Stuten und glänzend schwarze Hengste, auf deren Rücken Mia eine wunderbare Akrobatik anbot, drehten ihre Runden im Manegerund.
    Die Zuschauer waren von der Darbietung gefesselt und bemerkten nicht, wie Maurice sich zurückzog.
    Mia sprang von einem Rücken zum nächsten, stand auf den Pferden so sicher wie auf normalem Boden und saß im vollen Galopp immer wieder auf und ab. Ihr Auftritt war atemberaubend. Es schien, als wäre sie eins mit den Tieren. Auch wenn Faith wegen Aaron in das Zelt gekommen war, faszinierte sie der Anblick augenblicklich.
    Jetzt stiegen die Tiere auf ihre Hinterläufe und verschwanden kurz darauf im wilden Galopp hinter dem Vorhang. Ohne eine Unterbrechung floss alles gleich in den nächsten Akt über. Die Jongleure Timothy, Jessi, Daniel und William ließen alle möglichen Gegenstände durch die Luft fliegen. Ein Raunen erfüllte das Zelt. Kegel, Bälle, Ringe malten ein immer neues Bild in die Luft. Kinder lachten vor Begeisterung, Frauen und Männern stand vor Staunen der Mund offen.
    Dann brachen die Clowns, Rico und Laurence, in die Vorstellung herein. Laurence, der den Abend davor noch völlig neben sich gewesen war, zeigte keine Spur mehr von Lampenfieber. Die beiden warfen den Jongleuren Gläser, Fackeln oder auch Bälle mit angenähten Stofffetzen hinzu, die diese aus dem Konzept zu bringen schienen.
    Jessi sprang geduckt zurück und fixierte die vermeintlichen Eindringlinge. Die anderen drei versuchten ihren Akt stilvoll zu Ende zu bringen und fingen die restlichen Gegenstände, die durch die Luft wirbelten schließlich auf. Die Clowns versuchten, nun noch mehr Chaos zu stiften. Sie bespritzten sich mit Wasser und tanzten und sprangen dabei so wild umher, dass sie immer wieder gegen die Jongleure stießen, bis diese sich schließlich mit federnden Sprüngen und geschmeidigen Verbeugungen verabschiedeten.
    Die Narren waren allein und starrten sich verwirrt an. Sie versuchten, ebenfalls zu jonglieren. Mit Sand, mit Wasser und schließlich mit Luft. Das Gelächter war groß.
    Als die beiden, angefeuert vom Publikum, richtig in ihrem Element waren, dröhnte ein Paukenschlag und das Licht erlosch. Kurz darauf durchflutete Helligkeit das Zelt. Die beiden Clowns sahen sich erstaunt an. Auf einmal erklang leise eine glockenhelle Stimme. Die beiden fuchtelten wild nach oben, bis die Blicke zu der Sängerin wanderten, die unter dem Zirkuszelt auf einer Stange saß.
    Ihren missgebildeten Körper verhüllten lange Gewänder. Die Süße ihrer Stimme erreichte Faith und entführte sie an einen Ort, wo es nur sie und ihn gab, ihren Retter, ihren Prinzen auf einem weißen Pferd. Aufmerksam, freundlich, tugendhaft …
    Das Klatschen der Menge holte Faith zurück. Ihr war warm geworden und sie fächelte sich etwas Luft zu.
    Stoffbahnen waren von oben zu Boden gefallen. Reiko und Shin, ein Pärchen, die beiden Spezialisten am Vertikaltuch, rutschten herab. Sie schlangen das Tuch in immer neuen Formen um Beine und Arme, hielten atemberaubende Stellungen. Eleganz, Disziplin und Vertrauen zeichneten das Zusammenspiel der beiden Akrobaten aus. Das machte diesen Auftritt aus. Die kleinste Unachtsamkeit konnte den Absturz bedeuten. Sie waren wie ein Wesen, untermalt von sanfter Musik, die im passenden Moment dramatisch anstieg.
    Das Ende läutete ein wahrer Wirbelsturm aus Tüchern ein. Er schien immer schneller zu werden und die Stoffe drehten sich in rasender Geschwindigkeit. Die beiden kletterten immer höher und entschwanden aus dem Blickfeld der Zuschauer. Offensichtlich bemerkte niemand wie die nächste Darstellerin hervorkroch.
    Mit einem Ruck verschwanden die Tücher und Cinja, die Schlangenfrau, stand in der Manege. In fließenden Bewegungen verdrehte sie Arme und Beine, verwinkelte diese ineinander, löste sie wieder und zeigte immer neue Figuren, die Faith allein beim Zuschauen ihre Glieder schmerzen ließen. Der Akt endete mit einer Holzkiste, in der die Clowns sie einpackten und nach draußen trugen. Überall ging das Licht an und die Beifallsrufe wollten nicht enden.
    Die erste Pause war nun angesagt. Sofort suchte Faiths Blick Aaron. Er ging zum Ausgang. Sofort sprang sie auf und eilte nach draußen. Sie fand ihn an einem der Stände. Scheinbar wollte er, wie viele Besucher, einige

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